Rund 1,4 Millionen Menschen in Österreich unmittelbar vom Thema Pflege betroffen
Wien (bmasgk) - Um einen tieferen Einblick in die Situation pflegender Angehöriger zu erhalten, beauftragte
das BMASGK das Institut für Pflegewissenschaft in Kooperation mit dem Institut für Soziologie mit der
Durchführung einer diesbezüglichen Studie. Der Endbericht liegt nunmehr vor und zeichnet ein umfassendes
Bild über den Lebensalltag pflegender Angehöriger. „Ich möchte mich bei den Studienautorinnen und
–autoren und dem gesamten Team herzlich bedanken. Diese haben eine sehr umfangreiche und wissenschaftlich wertvolle
Arbeit vorgelegt, aus der eindeutig hervorgeht, dass nicht nur pflegebedürftige Menschen, sondern gerade auch
deren pflegende Angehörige Unterstützung benötigen, da sie oftmals große Belastungen auf sich
nehmen und einen gesellschaftspolitisch äußerst wertvollen Beitrag leisten. All diesen Menschen gebührt
unser Respekt, unsere Anerkennung und Wertschätzung“, ist Bundesministerin Hartinger-Klein überzeugt.
Demnach ist auf Basis der Studie davon auszugehen, dass rund 950.000 erwachsene Menschen in Österreich informell
in die Pflege und Betreuung einer pflegebedürftigen Person involviert sind. Dies schließt die Hauptpflegeperson
mit ein aber auch Personen aus deren privatem Umfeld, die auf die eine oder andere Art ebenfalls Verantwortung
übernehmen. Zählt man jenen Personenkreis hinzu, der Pflegegeld bezieht, sind in Österreich rund
1,4 Millionen Menschen vom Thema Pflege unmittelbar betroffen. „Zweifelsohne haben wir in Österreich ein sehr
gutes System der Pflegevorsorge. Dennoch dürfen wir uns nicht darauf ausruhen und müssen dieses stetig
weiterentwickeln. Aus diesem Grund sieht das Regierungsprogramm eine Vielzahl an Maßnahmen vor, um auch in
Zukunft ein Pflegevorsorgesystem zu haben, für das wir von vielen Ländern beneidet werden. Neben einer
langfristigen Absicherung des Pflegevorsorgesystems sowie flankierenden Maßnahmen wie Verbesserung der Qualitätssicherung
im Bereich der 24-Stunden-Betreuung, nehmen auch pflegende Angehörige eine wichtige Rolle im Regierungsprogramm
ein – und das, wie uns die nunmehr vorliegende Studie zeigt, zu Recht!“, so Hartinger-Klein weiter.
Um die Situation pflegender Angehöriger weiter zu verbessern, wird seitens der Studienautorinnen und –autoren
unter anderem empfohlen, Angehörige als zentrale Gruppe wahrzunehmen, wertzuschätzen und zu stärken,
die Angebotsvielfalt auch hinsichtlich Flexibilität auszubauen, die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf weiter
zu fördern, eine Valorisierung des Pflegegeldes sowie Sensibilisierung, Information und Beratung problemzentriert
anzubieten. „Wir werden die Ergebnisse der Studie nun genau analysieren und prüfen bereits erste, kurzfristig
umsetzbare Maßnahmen zur Beratung und Sensibilisierung“, so die Bundesministerin für Arbeit, Soziales,
Gesundheit und Konsumentenschutz abschließend.
Die Studie ist im Broschürenservice des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz
hier > abrufbar.
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