Inflation steigt im Juli 2018 auf 2,1%

 

erstellt am
17. 08. 18
13:00 MEZ

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Juli 2018 lag nach Berechnungen von Statistik Austria bei 2,1%, nachdem sie im Juni 2,0% betragen hatte. Die Ausgaben für Verkehr, insbesondere für Treibstoffe, erwiesen sich als stärkster Preistreiber, gefolgt von jenen für Wohnung, Wasser, Energie.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Monat Juli 2018 bei 104,9. Gegenüber dem Vormonat Juni ging das durchschnittliche Preisniveau um 0,2% zurück.

Teurere Treibstoffe verursachten ein Fünftel der Inflation
Als bedeutendster Preistreiber im Jahresabstand erwiesen sich die Ausgaben für Verkehr (durchschnittlich +3,8%; Einfluss: +0,47 Prozentpunkte), wozu fast gänzlich höhere Treibstoffpreise beitrugen (insgesamt +14,8%; Einfluss: +0,43 Prozentpunkte). Im Juni hatte die Teuerung für Treibstoffe 14,3% betragen (Einfluss: +0,40 Prozentpunkte). Reparaturen privater Verkehrsmittel kosteten um 2,9% mehr (Einfluss: +0,05 Prozentpunkte), Flugtickets um 6,6% weniger (Einfluss: -0,04 Prozentpunkte).

Die Preise für Wohnung, Wasser, Energie stiegen um durchschnittlich 2,2% (Einfluss: +0,44 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren höhere Mieten (insgesamt +3,6%, Einfluss: +0,18 Prozentpunkte). Die Preisentwicklung der gesamten Haushaltsenergie (durchschnittlich +3,2%; Einfluss: +0,13 Prozentpunkte) wurde wie im vergangenen Monat durch den deutlichen Preisanstieg bei Heizöl beeinflusst (Juli: +25,9%; Einfluss: +0,12 Prozentpunkte, Juni: +26,8; Einfluss: +0,12 Prozentpunkte). Die Ausgaben für feste Brennstoffe stiegen im Juli um 8,1%, jene für Fernwärme um 1,5% sowie jene für Strom um 0,1%. Gas verbilligte sich hingegen um 5,7%. Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich durchschnittlich um 1,4% (Einfluss: +0,09 Prozentpunkte).

Ausgaben für Restaurants und Hotels stiegen um durchschnittlich 3,0% (Einfluss: +0,35 Prozentpunkte). Ausschlaggebend dafür waren fast ausschließlich höhere Kosten für Bewirtungsdienstleistungen (insgesamt +3,0%; Einfluss: +0,31 Prozentpunkte). Die Preise für Beherbergungsdienstleistungen stiegen um 2,9%.

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke kosteten durchschnittlich um 2,0% mehr (Einfluss: +0,22 Prozentpunkte). Als nahezu allein verantwortlich dafür erwiesen sich die Nahrungsmittelpreise, die um 2,1% stiegen (Einfluss: +0,21 Prozentpunkte). Für Fleisch erhöhten sich die Preise um 1,8%; für Brot und Getreideerzeugnisse um 2,0%, für Milch, Käse und Eier insgesamt um 2,5% und für Öle und Fette insgesamt um 7,9% (darunter Butter +13,8%). Die Ausgaben für Obst stiegen um 3,3%, jene für Gemüse um 0,8%. Alkoholfreie Getränke kosteten um 0,8% mehr.

Die Preise im Bereich Freizeit und Kultur gingen geringfügig zurück (durchschnittlich -0,3%; Einfluss: -0,04 Prozentpunkte), da die deutlich billigeren Pauschalreisen sich als starker Preisdämpfer zeigten (insgesamt -7,3%; Einfluss: -0,17 Prozentpunkte). Freizeit- und Kulturdienstleistungen kosteten hingegen um insgesamt 1,4% mehr (Einfluss: +0,06 Prozentpunkte).

Für Nachrichtenübermittlung musste um durchschnittlich 2,0% weniger bezahlt werden (Einfluss: -0,04 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren niedrigere Preise für Mobiltelefone (insgesamt -9,1%).

Inflation Juli 2018 gegenüber Juni 2018: -0,2%
Als Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand erwiesen sich die Ausgaben für Bekleidung und Schuhe, deren Preise aufgrund des Sommerschlussverkaufs durchschnittlich um 13,8% (Einfluss: -0,66 Prozentpunkte) fielen (Bekleidungsartikel -16,2%, Schuhe -8,4%).

Hauptpreistreiber im Monatsabstand waren die Ausgaben für Restaurants und Hotels (durchschnittlich +1,1; Einfluss: +0,14 Prozentpunkte). Als hauptverantwortlich dafür erwiesen sich saisonbedingt teurere Beherbergungsdienstleistungen (insgesamt +7,7%).

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex liegt im Juli 2018 bei 2,3%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im Juli 2018 bei 104,82. Die harmonisierte Inflationsrate betrug 2,3% (Juni 2018 ebenfalls +2,3%); der Unterschied zum VPI von +0,2 Prozentpunkten beruht auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI. Erhebliche Teuerungen für Restaurants und Hotels (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI deutlich gegenüber dem VPI. Merklich höhere Preise für Treibstoffe (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) ließen den HVPI zusätzlich gegenüber dem VPI ansteigen. Außerdem verminderten kräftige Preisrückgänge für Pauschalreisen (geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) den HVPI weniger stark als den VPI. Teuerungen für die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen sowie für Versicherungsdienstleistungen (geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) dämpften hingegen den HVPI gegenüber dem VPI.

Preissteigerung für täglichen und wöchentlichen Einkauf deutlich höher als Gesamtinflation
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf repräsentiert, erhöhte sich im Jahresabstand um 3,1% (Juni +3,3%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 5,5% (Juni ebenfalls +5,5%).

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at