18 Kletter- und fünf Bouldergebiete werden auf den letzten Stand gebracht
Innsbruck (lk) - Bizarre Felsformationen, schroffe Berghänge und Klettergebiete mit viel versprechenden
Namen wie „Ewige Jagdgründe“, „Bachhexe“ oder „Monkey Island“ - das hintere Zillertal gilt vielen als Wiege
des Kletterns und ist mit 20 Sportklettergärten, 14 Bouldergebieten und 16 Mehrseillängenrouten ein echter
Kletter-Hotspot. Mit Unterstützung des Landes Tirol investiert die Region konsequent in die weitere Qualitätssteigerung
und die Sicherheit des Kletterangebots. 18 Kletter- und fünf Bouldergebiete werden im hinteren Zillertal bis
2020 auf den letzten Stand gebracht.
„Mit der Kletter-WM haben wir demnächst die Weltelite des Klettersports zu Gast in Innsbruck. Klettern ist
aber auch außerhalb dieses sportlichen Großevents ein Megathema für das Sport- und Tourismusland
Tirol“, weiß LHStv Josef Geisler. Im Rahmen des Landschaftsdienstes fördert und forciert das Land Tirol
deshalb über die Bezirksforstinspektionen (BFI) das vielfältige Kletterangebot in den Regionen. 280.000
Euro wurden mit Unterstützung des Landes von den Tourismusverbänden (TVB) und dem Österreichischen
Alpenverein (ÖAV) im Bezirk Schwaz in den vergangenen zehn Jahren in Kletter- und Boulderangebote im Naturraum
investiert. „Uns geht es dabei vor allem um zwei Dinge: um ein sicheres und qualitätsvolles Kletter- und Naturerlebnis
sowie um ein konfliktfreies Miteinander von Kletterfans, Grundeigentümern und anderen Naturnutzern“, erklärt
Geisler.
Tourismus greift nach Kletterbegeisterten
Klettern hat sich zum Breitensport entwickelt. „Die Urbanisierung erzeugt eine immer stärkere Sehnsucht nach
Aktivitäten in der Natur“, weiß Andreas Lackner, Geschäftsführer des TVB Mayrhofen. Sportarten
wir Radfahren, Mountainbiken, (Weit)Wandern, Trailrunning und eben auch Klettern genießen einen starken Zustrom.
Durch die zahlreichen Kletterhallen in den urbanen Räumen ist auch der Wunsch nach dem Klettern in der Natur
stärker geworden. „Als Tourismusorganisation wollen wir unseren kletterfreudigen Besucherinnen und Besuchern
die entsprechende Infrastruktur zur Verfügung stellen“, freut sich Lackner über die Partnerschaft mit
der lokalen Kletterszene, dem Alpenverein, dem Naturpark, dem BFI und der Landesregierung, die gemeinsam mit den
GrundeigentümerInnen für eine nachhaltige Entwicklung der Infrastruktur sorgen.
Miteinander im Hochgebirgspark Zillertaler Alpen
Kreuz und quer parkende Autos, das Übersteigen von Zäunen oder das Zertrampeln von Wiesen beim Zustieg
zu den Klettergebieten – das alles kann zu Konflikten führen. „Diese wollen wir durch gezielte Besucherlenkung
und vertragliche Vereinbarungen mit den Grundeigentümern vermeiden. Das hintere Zillertal ist hier beispielhaft“,
freut sich Geisler. Einen wesentlichen Anteil daran hat der Hochgebirgsnaturpark Zillertaler Alpen. „Das Klettern
ist zu einem zentralen Bestandteil der Freizeitaktivitäten im Hochgebirgsnaturpark geworden. Wir sehen und
als Plattform und Drehscheibe, um gemeinsam mit weiteren Partnern Lösungen für eine gutes Miteinander
der verschiedenen Nutzergruppen im Naturpark zu entwickeln und umzusetzen“, so Naturpark-Geschäftsführer
Willi Seifert.
Routensanierungen, Zustiege und Information
Seit fünf Jahren unterstützt die BFI Schwaz den Tourismusmusverband Mayrhofen und seine Partner im hinteren
Zillertal bei der Umsetzung des Kletterkonzepts. „18 Kletter- und fünf Bouldergebiete werden nach den Vorgaben
des Landes zeitgemäß und mit Rücksicht auf die einzigartige Natur im Hinteren Zillertal auf den
letzten Stand gebracht“, erläutert Projektleiterin Anna Rita Hollaus von der BFI Schwaz. Über drei Kilometer
Zustiegswege zu den verschiedenen Kletter- und Bouldergebieten werden saniert, weitere 360 Meter neu gebaut. Die
Zustiege werden ausgeschildert und die Klettergebiete mit Übersichtstafeln ausgestattet. In den Klettergebieten
Bergstation, Nasenwand, Ginzling Wald und Floiteck werden ebenso wie im Klettergebiet Schwarze Wand und Mühlwand
zahlreiche Routen saniert, im Klettergebiet Bachhexe stehen zehn Routen zur Sanierung an. In den Bouldergebieten
liegt der Fokus auf Information und Sicherheit. Felsen werden von Steinen und Moosen befreit sowie Steine im Bereich
der Landungen entfernt.
Land Tirol fördert, berät und begleitet
60.000 Euro investiert der Tourismusverband Mayrhofen bis 2020 in die Steigerung von Qualität und Sicherheit
der Kletterinfrastruktur im hinteren Zillertal. Der Großteil der Maßnahmen wird heuer umgesetzt. Das
Land Tirol unterstützt das Vorhaben mit 50 Prozent. Voraussetzung für die Landesförderung sind die
Einhaltung der Standards, die im Qualitätshandbuch Klettergarten festgeschrieben sind. Darüber hinaus
übernimmt die BFI die Abstimmung zwischen ÖAV, Naturpark und TVB hinsichtlich der Verträge mit den
GrundeigentümerInnen, begleitet die Sanierung von Kletterrouten und Zustiegswegen und bietet Beratung sowohl
für die verkehrs- und naturschutzrechtliche Bewilligung als auch für die Beschilderung in den Kletter-
und Bouldergebieten.
- Bezirk Schwaz: 12 Klettersteige (über 600 Routen) und
37 Klettergärten
- Tirol: 114 Klettersteige (über 6.000 Routen) und 150
Klettergärten
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