Wien (ing-diba) - Nach wie vor sind Österreicher wie Deutsche mit einer Barzahlungsquote von 48% Europaspitze
bei Einkäufen im Geschäft. Gleichzeitig herrscht große Offenheit für digitale Zahlungsdienste.
Die Frage ist: Brauchen wir in Zukunft noch Bargeld?
Österreicher und Deutsche sind Bargeld-Fans und können sich von ihren Scheinen und Münzen am schwersten
trennen. Mit einer Quote von je 48% sind sie in Sachen Barzahlung im Geschäft Europaspitze. Dies ergab die
jüngste Umfrage der ING-DiBa im Rahmen der ING International Survey, durchgeführt in insgesamt 13 Ländern
Europas sowie den USA und Australien.
So waren es im Durchschnitt der befragten Länder insgesamt 32%, die bevorzugt mit Cash zahlen – also deutlich
weniger als im deutschsprachigen Raum.
Mit ihrer Bankomatkarte bezahlen die Österreicher derzeit 28% ihrer Einkäufe und liegen damit im Europadurchschnitt.
Die Kreditkarte kommt in Österreich nur halb so oft zum Einsatz. 15% reichen sie hierzulande über den
Ladentisch während es im Durchschnitt ganze 31% sind. Sonstige Zahlungsservices wie Kundenkarte oder Banken-App
machen nur 9% der Transaktionen in Österreich aus.
Kärnten ist Cash-Kaiser, Burgenland das Land der Plastikkarten
In keinem anderen Bundesland ist die Vorliebe für Bargeld so groß wie in Kärnten. 59% der Kärntner
Einkäufe erfolgen in bar. Zu 25% wird mit Bankomatkarte bezahlt. Kredit- und Kundenkarte sind im südlichsten
Bundesland weniger beliebt.
Hingegen sind es vor allem die Burgenländer, die auf Scheine und Münzen am ehesten verzichten. Nur 39%
bezahlen ganz im Osten mit Vorliebe in bar und sind damit am Ende der österreichischen Barzahlerskala. 35%
der Burgenländer reichen die Bankomat- und 16% die Kreditkarte über den Ladentisch.
In allen anderen Bundesländern bewegt sich die Barzahlungsquote zwischen 46% und 49%.
Cash-Klassiker: Gastro und Transport
Kaffee und Snacks werden zumeist bar bezahlt. Hier liegt die Barzahlungsquote bei 85% gefolgt vom Restaurant
mit 80%. Im Gastronomiebereich ist Österreich Spitzenreiter – in keinem anderen Land wird hierbei so oft Bares
verwendet.
Auch Lebensmitteleinkäufe werden in keinem anderen Land so häufig bar bezahlt: 50% beträgt die Quote
in den Supermärkten.
Offen für digitale Zahlungsdienste
Klar zeigt die Umfrage die große Bedeutung von Bargeld für bestimmte Konsumationen. In der Gastronomie,
im Transportbereich und Lebensmittelhandel ist es nicht wegzudenken. Noch. Denn die Befragten signalisierten auch
deutlich ihre Offenheit für die bekannteren digitalen Zahlungsdienste. So meinten nur 16% der Österreicher
sie würden niemals Paypal bzw. 20% niemals die App der eigenen Bank nutzen wollen.
Brauchen wir in Zukunft noch Bargeld?
Dieser Frage widmet sich auch das heurige Forum Alpbach im Rahmen der Finanzmarktgespräche am 30. und
31. August, die von der ING-DiBa als Partner und Panel-Teilnehmer unterstützt werden. Weitere Themen sind
u.a. Bankentrends, Diversität und Finanzbildung.
|