Österreichs Beitritt zur UNESCO war 1948 unsere Rückkehr auf die internationale Bühne
Paris/Wien (bmeia) - Am 13. August 1948 wurde Österreich mit der Hinterlegung der Ratifikationsurkunde
offiziell zum Mitgliedsstaat der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur,
der UNESCO. Mit diesem wichtigen Schritt trat Österreich, dem damals der Beitritt zur UNO noch nicht erlaubt
wurde, zurück ins internationale Geschehen. Erst 1955, nach der Unterzeichnung des Staatsvertrags, konnte
schließlich der Beitritt zu den Vereinten Nationen erfolgen.
Außenministerin Karin Kneissl: „Österreichs aktive Teilnahme an der UNESCO war 1948 ein wichtiges Signal
in schwierigen Zeiten, dass wir an der Gestaltung der Nachkriegsordnung aktiv und selbstbewusst teilnehmen wollen.
Dieses frühe Bekenntnis zum Multilateralismus ermöglichte später die Entwicklung Wiens zu einer
der weltweit führenden internationalen Amtssitz- und Konferenz-Städte“. Heute stellt unser klares Bekenntnis
zu proaktivem Multilateralismus eine der Grundsäulen österreichischer Außenpolitik dar.
Mit 195 Mitgliedsstaaten ist die UNESCO ein wichtiger Akteur in den internationalen Beziehungen. Durch weltweite
Alphabetisierungs-Kampagnen und zahlreiche Initiativen zur Umsetzung des vierten der 17 nachhaltigen Entwicklungsziele
der Vereinten Nationen, der Gewährleistung von inklusiver, gleichberechtigter und hochwertiger Bildung, trägt
die UNESCO ganz wesentlich zur Sicherung einer friedlichen Welt bei.
Aber auch im Bereich der Wissenschaften und der Kultur setzt die UNESCO zahlreiche Aktivitäten. Weiters ist
es durch das gelungene UNESCO-Programm des Weltkultur- und -naturerbes geglückt, derzeit 167 Staaten mit 1.092
Welterbestätten zum Mitmachen zu gewinnen. Der berühmte Satz der UNESCO-Präambel stellt bei allen
Aktivitäten eine Richtschnur dar: „Da Kriege in den Köpfen der Menschen beginnen, ist es notwendig, in
den Köpfen der Menschen Vorsorge für den Frieden zu treffen.“ Die UNESCO ist ein wesentlicher Think-tank
für einige der großen Fragen des 21. Jahrhunderts mit den finanziellen und politischen Möglichkeit,
ihre Gedanken in die Tat umzusetzen.
Anlässlich eines Arbeitsbesuchs bei der UNESCO im Feber 2018 hatte Außenministerin Kneissl mit der im
November 2017 neu gewählten Generaldirektorin der Weltorganisation, Audrey Azoulay, deren Reformpläne
für die Weltorganisation erörtert. Kneissl: „Wir unterstützen die UNESCO bei der Erfüllung
ihrer wichtigen Mission. Dabei ist für mich wesentlich, dass sich die Weltorganisation auf ihre Kernaufgaben
konzentriert.“
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