Schweizer Sopranistin Marie Lys gewinnt
 Cesti-Wettbewerb in Innsbruck

 

erstellt am
27. 08. 18
13:00 MEZ

Innsbruck (alte musik) - Vier Sopranistinnen erobern Preise beim 9. Cesti-Wettbewerb der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik im Tiroler Landeskonservatorium. Über 200 Anmeldungen unterstreichen das enorme Interesse. Jury-Vorsitzender Michael Fichtenholz spricht von einem „neuen goldenen Zeitalter des Barockgesangs“.

In einem Finalkonzert auf höchstem Niveau konnte sich die 30-jährige Sopranistin Marie Lys am Abend des 24. August gegen starke Konkurrenz durchsetzen. Die Schweizerin überzeugte die Fachjury mit einer hervorragenden Darbietung von zwei Händel-Arien und gewann den ersten Preis. Auf Platz zwei landete der kanadische Countertenor Cameron Shahbazi. Dahinter folgen zwei Sopranistinnen punktegleich auf dem dritten Platz: Kathrin Hottiger aus der Schweiz und Mariamielle Lamagat aus Frankreich. Zwei Sonderpreise, den Publikumspreis und ein Konzert im Rahmen der Resonanzen Wien, gewann eine weitere Sopranistin: Theresa Pilsl aus Deutschland. Der Nachwuchspreis ging an den jungen Countertenor William Howard Shelton aus Frankreich.

Äußerst zufrieden mit der Entwicklung und dem Verlauf des Cesti-Wettbewerbs zeigt sich der Jury-Vorsitzende Michael Fichtenholz: „Die jungen Sänger werden immer selbstbewusster, motivierter und informierter im Bereich Barockoper. Die Werke von Cesti, Cavalli, Vivaldi, Händel, Vinci und Pergolesi sind nicht mehr die Zwischenstationen auf dem Weg zum Standard-Repertoire, sie haben für die junge Sängergeneration ihren eigenen, sehr hohen Stellenwert. Wir erleben ein neues goldenes Zeitalter des Barockgesangs.“

Bereits zum neuen Mal ging der international renommierte Gesangswettbewerb der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik im Tiroler Landeskonservatorium über die Bühne. Nach der ersten Vorauswahl traten 74 Kandidaten aus 26 Ländern zum Wettsingen in Innsbruck an. Zwölf Teilnehmer schafften es am Ende ins Finale, wo sie im Tiroler Landeskonservatorium vor die Jury und das Publikum traten. Als Pflichtprogramm für das Finale mussten die Sänger eine Arie aus Händels Opera seria „Ottone, re di Germania“ singen. 2019 wird „Ottone“ im Rahmen der Barockoper:Jung bei den Festwochen aufgeführt. Festwochen-Intendant Alessandro De Marchi, der den Wettbewerb 2010 ins Leben gerufen hat, freut sich über das enorme Interesse und das hohe Niveau der jungen Sänger: „Die letzten Tage haben wieder einmal bewiesen, dass wir uns um den Sängernachwuchs keine Sorgen machen brauchen. Nicht nur die Finalisten, sondern das gesamte Teilnehmerfeld zeigte auch in diesem Jahr großartige Leistungen.“

Die Jury setzte sich erneut aus prominenten Vertretern der Opern- und Musikwelt zusammen: Juryvorsitzender Michael Fichtenholz (Operndirektor und Künstlerischer Leiter Händel-Festspiele Karlsruhe), Alessandro De Marchi (Intendant Innsbrucker Festwochen der Alten Musik), Eitan Sorek (Sorek Artists Management), Elisabeth Reischl (Künstlerische Planung Wiener Konzerthaus), Jochen Breiholz (Künstlerischer Betriebsdirektor Theater an der Wien), Tobias Wolff (Geschäftsführender Intendant Händel-Festspiele Göttingen), Lawrence Zazzo (Countertenor), Julien Benhamou (Künstlerische Koordination Oper Bordeaux) und Clemens Birnbaum (Intendant Händel-Festspiele Halle).

Zusätzlich zum begeisterten Publikum im Tiroler Landeskonservatorium verfolgten rund 6.600 Zuseher das Finalkonzert im Livestream.

 

 

 

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