St. Pölten (nöwpd) - Ein Goldschmiedemeister mit Leib und Seele ist der 50jährige Edwin Surin
mit seinem Geschäft „Feines Schmuckhandwerk“ in St. Pölten, Kremser Gasse 19. Besondere Schmuckstücke
exportiert er inzwischen auch nach Deutschland und sogar nach Australien und in die USA. „Mein erlerntes Handwerk
macht es mir möglich, meine Kreativität in Verbindung mit dem Vertrauen der Kunden auszuleben“, erklärte
er dem NÖ Wirtschaftspressedienst. „Und es macht mich umso stolzer, der einzige Meister meiner Zunft in der
Landeshauptstadt zu sein.“
Begonnen hatte alles in der Goldschmiede Drobny in Linz, wo er dieses Handwerk erlernt hat. 1992 stellte er zum
ersten Mal in einer Ausstellung eigene Schmuckstücke zur Schau. 1994 legte er die Meisterprüfung ab und
arbeitete in der Galerie Rauhenstein im Wiener Stadtzentrum. „Zu dieser Zeit fertigte ich zusätzlich Schmuckstücke
für namhafte heimische Juweliere, wie Alexander Skrein, das Juwelierstudio Bogy und Erich Gragl, sowie für
meine eigenen Ausstellungen an“, berichtet er. Im Jahr 2000 hat er in St. Pölten sein erstes Geschäft
eröffnet und dessen Standort elf Jahre später auf den derzeitigen verlegt.
Dort bietet Edwin Surin Anfertigungen in den unterschiedlichsten Materialien, wie Platin, Gold, Silber und Palladium,
an. „Aufgrund meiner Zertifizierung zum geprüften Edelsteinfachberater sind viele Stücke mit nicht alltäglichen
Steinen versehen“, sagt er. Er arbeitet auch alte Schmuckstücke um und führt in seinem Geschäft
auch Handelsware.
Gern arbeitet er, wie er sagt, „mit den Launen der Natur.“ Mit unüblich gefärbten Steinen, bunten naturfarbigen
Diamanten, besonders geformten Perlen und Korallenästen, aber auch mit „einfachen Steinen“, wie Bergkristallen
mit Einschlüssen von Rutil und Schörl. Selbstverständlich wird auch verarbeitet, was Kunden mitbringen,
wie Ring, Collier, Ohrhänger, Armbänder oder auch selbstgefundene Steine. Vor sechs Jahren ist Surin
eine außerordentlich erfolgreiche Kooperation mit dem Steine-Experten Thomas Schröck eingegangen. Das
Ergebnis sind einmalige Schmuckstücke, die Abnehmer über die Grenzen Österreichs hinaus finden,
wie etwa in Deutschland, Australien und den USA.
Als Wermutstropfen in seiner Branche nennt Surin „in Zeiten der 24-Stunden-Lieferservice-Giganten“ die Ungeduld
mancher Kunden, sowie geeignete Mitarbeiter zu finden. „Das eigene Zeitmanagement ist enorm gefordert“, meint er,
„weil unser analoges Handwerk entgegen den modernen Gepflogenheiten der digitalen Welt noch immer ein gewisses
Maß an Müßiggang und Selbstbeherrschung voraussetzt.“
Alles in allem ist der Goldschmiedemeister aber zufrieden. Ob er auch eines Tages sein Atelier an seinen 18-jährigen
Sohn Valentin übergeben kann? „Es ist ein schöner Gedanke, nicht alles nur für den Moment und für
sich selbst aufgebaut zu haben, sondern das Feuer an die nächste Generation weitergeben zu können“, sagt
er. „Valentin besucht zurzeit eine HTL mit Schwerpunkt Gold- und Silberschmiede. Seine ersten Schmuckstücke
sind bereits angefertigt worden. Die Chancen stehen also nicht schlecht. Und auch meine Ehefrau Katrin beschäftigt
sich mit Schmuck. Vor sechs Jahren eröffnete sie ein Juwelier-Geschäft in St. Pölten, in welchem
ausgefallener Schmuck von kleinen europäischen Gold- und Silberschmieden angeboten wird.“
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