LH-Stv. Dr. Michael Strugl: „Informationssicherheit gewinnt als Standortfaktor immer stärker
an Bedeutung“
Alpbach/Linz (lk) - Mit einem eigenen Arbeitskreis setzte Oberösterreich bei den Technologiegesprächen
im Rahmen des „Forum Alpbach 2018“ einen Schwerpunkt auf das Thema Informationssicherheit. Hochkarätige Vertreter/innen
aus Wirtschaft, Technologie und Politik diskutierten über Cyber-Sicherheit, den Schutz kritischer Infrastrukturen
und die gesetzlichen Regelungen in diesem Bereich. Insbesondere Sektoren wie Energie, Informationstechnik und Telekommunikation
sind mit neuen Richtlinien konfrontiert. „Diese Branchen sind für die Versorgung der Bevölkerung, aber
auch für Wirtschaft und die öffentliche Sicherheit sowie für die Landesverteidigung von großer
Bedeutung. Umso wichtiger ist es, den Schutz sensibler Daten dieser Einrichtungen gewährleisten zu können“,
erklärt Wirtschafts- und Forschungsreferent Landeshauptmann-Stv. Dr. Michael Strugl. „Die WKOÖ begrüßt
alle Aktivitäten, die zu einer Erhöhung der Sicherheit kritischer Infrastrukturen beitragen. Diese sollten
so weit wie möglich auf Freiwilligkeit beruhen. Statt Überregulierungen sollen best practises und internationale
Expertisen wie im Rahmen dieses Arbeitskreises angeboten werden“, verweist WKOÖ-Vizepräsidentin Mag.a
Angelika Sery- Froschauer auch auf ein breites Serviceangebot der Wirtschaftskammer zur IT-Sicherheit. Organisiert
wurde das Programm von der oö. Standortagentur Business Upper Austria.
Schnelllebigkeit und rascher Wandel prägen das Leben, Denken und Arbeiten unserer Zeit. Dynamisches Agieren
und Innovationen jeglicher Art sind heutzutage gefragter denn je. Neue Informations- & Kommunikationstechnologien
(IKT) eröffnen nicht nur der Gesellschaft verschiedenste Wege der Datenbeschaffung. Immer häufiger werden
IKT auch für kriminelle Aktivitäten über das Internet genutzt. Das mit Mai 2018 in Kraft getretene
NIS-Gesetz (Netz- und Informationssystemsicherheitsgesetz) schafft neue Rahmenbedingungen für organisatorische
und technische Informationssicherheitsmaßnahmen und betrifft vor allem Unternehmen mit kritischer Infrastruktur.
Dazu zählen die Sektoren Energie, Informationstechnik und Telekommunikation, Transport und Verkehr aber auch
Gesundheit sowie Finanz- und Versicherungswesen
Hochkarätige Referenten
Der oberösterreichische Arbeitskreis am 24. August wurde von Robert Kolmhofer (Head of Department, Secure
Information Systems; Fachhochschule OÖ) geleitet. Als Referenten/innen konnten heimische und internationale
Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft gewonnen werden: Gerhard Eschelbeck (Google, Kalifornien), Pia Hoschek
(Abteilung Cyber Security, BKA, Wien), Thomas Lawicki (The Auditing Company, Sachverständigen-Sozietät
Dr. Schwerhoff, Hamburg), Thomas Pfeiffer (Linz AG Strom, Linz), Walter Unger (Abwehramt des Bundesheeres, Wien),
Edgar Weippl (Technische Universität Wien, Wien).
Google-Sicherheitschef Gerhard Eschelbeck: „Computersicherheit schon in der Schule unterrichten“
Das Impulsstatement des gebürtigen Oberösterreichers Gerhard Eschelbeck machte deutlich, wie weitreichend
das Thema Informationssicherheit ist. „Man muss Technik, insbesondere den Bereich Internetsicherheit, viel mehr
zum Thema machen. Das muss früh geschehen, auch bereits in den Schulen und ich wünsche mir, dass man
einen Schwerpunkt setzt, um den Mangel von Fachkräften zu bekämpfen. Computersicherheit sollte zum Schwerpunkt
bereits an Hauptschulen, Gymnasien und Universitäten werden. Ich sehe hier auch eine Chance, wenn Universitäten
Forschungsschwerpunkte setzen um das Mitarbeiterpotential auszubauen“, so Eschelbeck bei einem Kamingespräch
im Vorfeld des Arbeitskreises.
Information Security Network unterstützt Unternehmen in OÖ
Einerseits hat sich OÖ mit der Fachhochschule OÖ am Standort Hagenberg, wo das Department für Sichere
Informationssysteme in Zusammenarbeit mit der Johannes-Kepler-Universität ausgebaut wird, als Kompetenzzentrum
für Informationssicherheit international einen guten Ruf erarbeitet. Andererseits wurde für die Unternehmen
am Standort mit dem Information Security Network (ISN), das beim IT-Cluster der oö. Standortagentur Business
Upper Austria angesiedelt ist, eine zentrale Servicestelle eingerichtet. Das ISN unterstützt Unternehmen mit
Praxisworkshops, Know-how-Transfer und nationaler/internationaler Vernetzung, um für die technischen, organisatorischen
und rechtlichen Herausforderungen, die Datenschutz und Informationssicherheit mit sich bringen, gerüstet zu
sein.
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