Kasachstan führt zweite Erneuerbare-Auktion durch - Chancen für rot-weiß-rote
Technologien
Astana/Wien (pwk/awo) - „Kasachstan verfügt über ein riesiges Potential an Solar- und Windressourcen
und ist dementsprechend interessant für österreichische Technologieanbieter“, berichtet der Wirtschaftsdelegierte
in Almaty, Rudolf Thaler. Die Windenergie-Kapazität wird weltweit auf die höchste pro Kopf geschätzt.
Wasserkraftwerke im Tien Shan und Altai-Gebirge produzieren etwa zwölf Prozent der Gesamtenergie, während
Energie aus Solar und Wind zur Zeit nur etwa ein Prozent ausmacht. Als bedeutender Agrarproduzent ist die Verwertung
von Stroh und Baumwollresten eine interessante Nische. Kasachstan ist zwar der größte Uranproduzent
weltweit, hat aber sein einziges Atomkraftwerk stillgelegt. Kohle ist der größte Energieträger
Kasachstans.
Kasachstan verfolgt mit Staatspräsident Nursultan Nazarbayev ein ambitioniertes Energieziel: Bis 2050 soll
die Hälfte des Energiebedarfs aus erneuerbarer Energie abgedeckt werden. Die Weltausstellung 2017 in Astana
stand unter dem Motto „Future of Energy“ und rückte damit alternative Energien in den Fokus.
Das kasachische Energieministerium schreibt 2018 erneuerbare Energieprojekte mit einer Gesamtkapazität von
1 Gigawatt aus. Nach der ersten Auktionsrunde im Frühjahr sollen in den kommenden zwei Jahren vier Solarkraftwerke
mit einer Gesamtkapazität von 68 MW gebaut werden. Weiter sind zehn Windparks in drei Jahren mit 105 MW Leistung
geplant sowie vier Wasserkraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 20 MW in vier Jahren.
In der Herbstauktion vom 3. bis 18. Oktober können Unternehmen in Kasachstan bei zehn Projekten mitbieten.
Den Zuschlag erhalten Bieter, die für den produzierten Strom den niedrigsten Einspeisetarif in Aussicht stellen.
Das Angebot kann während der Versteigerung angepasst werden. Die Auktionen erfolgen auf einem Online Portal.
Ziel des neuen Auktionssystems ist, die Attraktivität Kasachstans für ausländische Investoren steigern,
den Wettbewerb erhöhen und die Ausbaukosten erneuerbarer Energien erheblich senken.
„Eine Reihe von österreichischen Unternehmen ist bereits in Kasachstan im Energiesektor erfolgreich. So beispielsweise
bei der Modernisierung von Kraftwerken, der Ausstattung des Hauptgebäudes der Weltausstellung in Astana mit
Photovoltaik-Modulen und dem Bau von Passivhäusern“, so Thaler und ermuntert das Segment erneuerbarer Energien
in Kasachstan verstärkt auf den Unternehmensradar zu setzen.
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