Besonders hochwertige Ernte erwartet, heimischer Wein soll Importe ersetzen - Hektarhöchstertrag
für Qualitätsweine wird angehoben
Wien (bmnt) - Aufgrund der außergewöhnlich guten Vegetationsbedingungen im Frühjahr und
Frühsommer wird 2018 eine besonders hochwertige Weinernte erwartet. Das Bundesministerium für Nachhaltigkeit
und Tourismus (BMNT) hat deshalb in Abstimmung mit dem Nationalen Weinkomitee den Hektarhöchstertrag für
die heurige Ernte um 20 Prozent angehoben. Mit der verlautbarten Verordnung wird das große Potenzial der
heurigen Ernte auch mengenmäßig voll ausgenutzt. Nach einer längeren Durststrecke soll durch die
gesteigerten Erträge ausreichend heimischer Wein zur Verfügung stehen, um die – überwiegend italienischen
– Importe vor allem im Lebensmittel-Einzelhandel zu ersetzen.
Der jährliche Weinkonsum in Österreich beträgt rund 2,4 Millionen Hektoliter, das entspricht dem
Fassungsvermögen von rund 100 olympischen Schwimmbecken. Um sowohl die Nachfrage im Inland als auch die Exportmärkte
ausreichend bedienen zu können, sollte die heimische Produktion geringfügig über diesem Wert liegen.
Die Ernte der vergangenen sechs Jahre lag im Durchschnitt knapp unter diesem Wert, die letzte mengenmäßig
zufriedenstellende Ernte wurde im Jahr 2011 erreicht. Ausschlaggebend dafür waren unter anderem Fäulnis
und Frost in den vergangenen Jahren. Aus diesem Grund stiegen die Importe nach Österreich (durchschnittlich
rund 450.000 Hektoliter pro Jahr) im Vorjahr auf 867.000 Hektoliter. Dieser Negativtrend soll durch die Verordnung
des BMNT gestoppt werden.
Der zur Qualitätssicherung festgeschriebene Hektarhöchstertrag für österreichischen Qualitätswein
beträgt 9.000 Kilogramm Trauben, beziehungsweise 6.750 Liter Wein pro Hektar. Bislang durften nicht mehr als
diese 9.000 kg pro Hektar zu Qualitätswein verarbeitet werden. Die darüber hinausgehenden Erntemengen
mussten zu Tafelwein verarbeitet werden. Mit der Anhebung um 20 % steigt daher auch die Menge an Qualitätswein
in Österreich. Auf Empfehlung des Nationalen Weinkomitees kann dieser Wert durch eine Verordnung des BMNT
um maximal 20 Prozent angehoben oder abgesenkt werden – aufgrund der jeweiligen Witterungsbedingungen während
der Vegetationsperiode.
Das Nationale Weinkomitee ist ein Branchenverband, der sich aus Vertreterinnen und Vertreter der Landwirtschaftskammer,
Wirtschaftskammer, Weinmarketing GmbH, der Bundesländer und des BMNT zusammensetzt.
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