Passivsammler-Messprogramm
Innsbruck (lk) - Seit Anfang August werden vom Land Tirol Passivsammler-Messungen durchgeführt, die
die gesundheitsschädliche Stickstoffdioxidbelastung (NO2) in Tirol flächendeckend abbilden sollen. Zusätzlich
zu den bestehenden stationären Messstellen des Tiroler Luftmessnetzes kann nun die Luftgüte in erweiterter
Form erfasst werden.
Mehr Messergebnisse – konkrete Maßnahmen
„Mit dem Passivsammler-Messprogramm setzen wir einen weiteren Punkt aus dem Regierungsprogramm um, in dem sich
die Landesregierung zum Ziel gemacht hat, die Luftqualität für die Tirolerinnen und Tiroler zu verbessern.
Um effiziente Schritte in diese Richtung setzen zu können, brauchen wir zusätzliche Messdaten, die wir
mit diesen neuen Messeinrichtungen erhalten“, sagt die Umweltlandesrätin LHStvin Ingrid Felipe.
Walter Egger, in der Abteilung Waldschutz zuständig für den Fachbereich Luftgüte, erläutert
die Messmethode: „Die Messungen erfolgen nach dem Prinzip der passiven Diffusion. Der Passivsammler sorbiert das
gasförmige Stickstoffdioxid aus der Luft mit Hilfe des reaktiven Mediums Triethanolamin. Die Sammelzeit beträgt
circa vier Wochen. Danach werden die Sammelröhrchen ausgetauscht, im Labor chemisch analysiert und daraus
die NO2-Belastung der Luft ermittelt.“
Passivsammler zusätzlich zu den stationären Messstellen
An den derzeit betriebenen 16 stationären Messeinrichtungen wird die Stickstoffdioxidkomponente halbstündlich
bestimmt. Mit dem nunmehrigen Passivsammlermessnetz, mit dem zusätzlich orientierende Messergebnisse produziert
werden, kann die NO2-Belastung an weiteren 25 ausgewählten Messstandorten im Monats- und Jahresmittel erfasst
werden. „Die Messstandorte für die Passivsammler wurden so ausgewählt, dass Aussagen über die Belastung
von Autobahnabschnitten mit unterschiedlichen Verkehrsaufkommen ermöglicht werden. Diese Ergebnisse könnten
in der Folge auch für die Evaluierung bestehender Maßnahmen auf Abschnitten der A12 und A13, für
eine Beweissicherung oder für Vorerkundungen im Fall von geplanten Bauvorhaben herangezogen werden“, führt
Verkehrslandesrätin LHStvin Felipe aus. Neben den Standorten entlang der Autobahnen gibt es auch Erhebungen
im Siedlungsgebiet und rund um den Flughafen Innsbruck.
„Zur internen Datenabsicherung werden zusätzlich Parallelmessungen an fünf stationär betriebenen
Messstellen des Tiroler Luftmessnetzes durchgeführt. Dadurch kann ein Abgleich mit Messdaten einer höheren
Datenqualitätsstufe erfolgen“, erläutert der Projektverantwortliche Egger.
Erweiterung des Messsystems führt zu einer Verdichtung der Daten
Bis dato gab es für den Autobahnabschnitt zwischen Innsbruck und Roppen keine Messstation. Acht der insgesamt
25 neuen Passivsammlerstandorte finden sich ab sofort zwischen Innsbruck-Sieglanger und Autobahnkilometer 126,05
im Gemeindegebiet von Roppen wieder. „Durch zusätzliche Erhebungen und eine Verdichtung des Messsystems bilden
wir die Grundlage für die Beibehaltung der bereits getroffenen Maßnahmen. Wir schaffen dadurch aber
auch belegbare Argumente, um im Sinne der Luftqualität und damit im Sinne der Gesundheit der Tirolerinnen
und Tiroler entsprechend die Maßnahmen zu verschärfen“, sagt LHStvin Felipe.
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