LH Kaiser, LHStv.in Schaunig: Strategische Ausrichtung auf Zukunftsfelder bringt Kärnten
auf Überholspur – Fokus auf Bildung, Kooperationen, Ausbau der Infrastruktur – Silicon Austria Labs und Infineon-Invest
als Leuchttürme
Klagenfurt (lpd) - „Auf Basis der Weichenstellungen der vergangenen Legislaturperiode und intensiver Weiterentwicklungen
verfolgen wir das Ziel, Kärnten zu einer der führenden Forschungsregionen Europas zu machen“, sagen Landeshauptmann
Peter Kaiser und Technologiereferentin LHStv.in Gaby Schaunig am 24. August. Der nunmehr erfolgte Startschuss
für den Aufbau der Silicon Austria Labs zählt, wie die 1,6-Milliarden-Euro-Investition von Infineon,
zu den Leuchttürmen einer umfassenden Gesamtstrategie. „Bis 2022 streben wir eine Forschungsquote von über
vier Prozent an – dies ist ein hoch gestecktes, aber durchaus erreichbares Ziel“, so Kaiser und Schaunig.
„Unsere strategischen Fokusbereiche liegen im Ausbau von Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit,
von Forschung und Entwicklung und in der Förderung von Unternehmensgründungen und -ansiedlungen“, erklärt
Schaunig. Dabei konzentriere man sich bewusst auf die Themenfelder Digitalisierung, elektronikbasierte Systeme
(EBS) und Informations- und Kommunikationstechnologien. „Die Zahl der Beschäftigten im Bereich Forschung und
Entwicklung – ohne Universität und Fachhochschulen – stieg von 2016 auf 2017 um über 80 Prozent. Das
ist ein deutliches Zeichen für die Dynamik in allen Branchen“, so die Arbeitsmarktreferentin.
Die Aktionsfelder, die Kärnten dabei strategisch bespielt, sind Netzwerk- und Clusterbildung, Kooperation
und Qualifizierung. Dazu gehören die Beteiligung an der Joanneum Research – das Robotics-Institut in Klagenfurt
wird bereits massiv erweitert – und die Gründung des Silicon Alps Clusters gemeinsam mit der Steiermark, in
dem Unternehmen mit insgesamt 35.000 Mitarbeitern aus der EBS-Branche mit Forschungs- und Fördereinrichtungen
kooperieren und aus dem aktuell sechs Forschungsprojekte hervorgingen, die von den beiden Bundesländern mit
insgesamt 5,33 Millionen Euro gefördert werden. „Im Qualifizierungsbereich setzt Kärnten auf das frühe
Heranführen der Kinder und Jugendlichen an Technik und Naturwissenschaft, wie etwa über die Educational
Labs oder die Bildungskooperation „BIKO mach MINT“, erklärt Bildungsreferent Kaiser.
„Die Silicon Austria Labs passen perfekt in diese Strategie, da sie thematisch auf Digitalisierung und EBS ausgerichtet
sind und strategisch an unsere Netzwerke und Cluster anknüpfen“, erklärt Schaunig. „Gleichzeitig erhält
auch der Bildungsbereich Schub, und zwar über die Einrichtung von Stiftungsprofessuren an der Alpen Adria
Universität und den Fachhochschulen Kärnten sowie Kooperationen mit den Technischen Universitäten“,
ergänzt Kaiser.
Parallel setzt Kärnten auf den Ausbau der nötigen Infrastruktur. „Mit der Fertigstellung des Koralmtunnels
rücken die technologieorientierten Bundesländer Steiermark und Kärnten noch näher zusammen,
können sich als Forschungsregion Süd europaweit stark positionieren und ihre internationale Sichtbarkeit
erhöhen“, betonen Kaiser und Schaunig. Der Ausbau der Glasfasernetze – einerseits über Bundesmittel,
andererseits über 60 Millionen Euro Landesmittel bis 2023 – ermöglicht die Anbindung der ländlichen
Regionen an den Datenhighway.
Die Kärntner Wirtschaft entwickelt sich dynamischer als in Restösterreich, die Bruttowertschöpfung
stieg 2017 um 4,2 Prozent, das Bruttoregionalprodukt erhöhte sich alleine von 2016 auf 2017 um eine Milliarde
(von 19,3 auf 20,23 Milliarden Euro) und dürfte 2018 um eine weitere Milliarde steigen (auf 21,2 Milliarden
Euro). Das Exportvolumen stieg von 2013 bis 2017 von 6,3 auf 7,6 Milliarden Euro.
„Dies geht einher mit einer seit April 2016 permanent steigenden Beschäftigung. Mit 226.426 unselbständig
Beschäftigten wies Kärnten im heurigen Juli einen noch nie dagewesenen absoluten Rekordstand an Personen
auf, die in einem Beschäftigtenverhältnis stehen. Damit wurde der bisherige Höchstwert vom Juli
2017 um rund 3400 Beschäftigte überboten“, berichten Schaunig und Kaiser.
„Mit einer Forschungsquote von 3,15 Prozent stiegen wir bereits im Jahr 2015 in die Top-15 unter den 276 EU-Regionen
auf“, erinnert Schaunig. Der Ausblick für 2019 zeige eine Steigerung auf rund 3,2 Prozent. „Die Silicon Austria
Labs, die nun innerhalb der nächsten fünf Jahre aufgebaut werden, und der Infineon-Ausbau werden zum
Turbo für den gesamten Forschungs- und Entwicklungsstandort Kärnten. Eine Forschungsquote von vier Prozent
bis 2022 ist daher ein realistisches Ziel“, sind sich Kaiser und Schaunig sicher.
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