Als vorbildhafte Projekte ausgezeichnet wurden auch „CrossBorder Rail“ und „Masterplan Radfahren
Burgenland“
Wien/Eisenstadt (blms) - Die Neusiedler See Card ist die diesjährige Gewinnerin vom VCÖ-Mobilitätspreis
Burgenland und wurde am 22. August in Eisenstadt von Landeshauptmann Hans Niessl, VCÖ-Geschäftsführer
Willi Nowak und ÖBB-Infrastruktur AG Vorstandsdirektorin Silvia Angelo ausgezeichnet. Mit der Neusiedler See
Card kann der Öffentliche Verkehr in der Region kostenlos genutzt werden. Auch die Verbesserung der grenzüberschreitenden
Verbindung der Neusiedler Seebahn bis Fertõszentmiklós, ein Ziel des Projektes CrossBorder Rail von
der Neusiedler Seebahn, und der Masterplan Radfahren Burgenland wurden beim VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland
ausgezeichnet. Das Motto des diesjährigen VCÖ Mobilitätspreises Burgenland lautet „Gesellschaft.Wandel.Mobilität“.
„Ich freue mich, dass wir zum bereits 14. Mal vorbildliche Projekte aus dem Burgenland auszeichnen konnten. Den
Verkehr auf Klimakurs zu bringen ist eine große Herausforderung. Die drei ausgezeichneten Projekte zeigen,
wie die Klimabilanz des Verkehrs verbessert werden kann und setzen schon heute wichtige Schritte für eine
klimaverträgliche Mobiltät“, gratuliert Niessl den Preisträgern. Der Mobilitätspreis sei wichtig
und bewirke auch viel, so Niessl: „Der erste Preisträger, der Discobus, hat die Verkehrssicherheit für
Jugendliche gehoben. Pedibus Mattersburg, er war unter den Preisträgern 2017, motiviert Kinder und Eltern,
nicht alle Strecken mit dem Auto zu fahren. Auch der Stadtbus Eisenstadt, Preisträger 2017, trägt zur
Reduzierung des Individualverkehrs bei.“ Heuer investiere das Land Burgenland 21 Millionen Euro in den Öffentlichen
Verkehr, im Jahr 2000 seien es nur fünf Millionen Euro gewesen. Niessl weist darauf hin, dass im Rahmen der
Bahnhofsoffensive mit den Bahnbetreibern die Bahnhöfe Bruckneudorf, Mattersburg, Neusiedl am See, Wulkaprodersdorf
und Baumgarten mit knapp 60 Mio. Euro auf den neuesten Stand gebracht wurden: „Der Öffentliche Verkehr hat
nicht nur in der Gegenwart einen großen Stellenwert, auch in der Zukunft muss das so sein. Wir werden auch
künftig unseren Beitrag leisten und finanzielle Mittel bereitstellen, auch mit entsprechenden Steigerungen.“
Dass diese Investitionen in den öffentlichen Verkehr wirken, zeigt die Entwicklung der Regionalbahnen im Burgenland
mit deutlich steigenden Fahrgastzahlen. Die Regionalbahnen im Burgenland konnten im Vorjahr neuerlich einen deutlichen
Anstieg der Fahrgastzahlen verzeichnen, wie eine Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) zeigt. Die
Raaberbahn und die Neusiedler Seebahn (NSB) haben 2017 gemeinsam insgesamt 1,75 Millionen Fahrgäste befördert;
das entspricht einem Plus von 72.000. Besonders freue ihn, so Niessl, dass an zwei ausgezeichneten Projekten das
Land Burgenland – den Projekten „CrossBorder Rail“ und Masterplan Radfahren Burgenland“ – mitbeteiligt sei.
„Der Verkehrsbereich steht vor großen Umbrüchen. Digitalisierung, Automatisierung, E-Mobilität
und Sharing werden die Mobilität stark verändern. Die Energiewende und Verkehrswende sind auch nötig,
um die Klimaziele im Verkehr erreichen zu können“, stellt VCÖ-Geschäftsführer Willi Nowak fest.
Mit dem VCÖ-Mobilitätspreis wolle der VCÖ zeigen, dass es klimaverträgliche Lösungen für
bestehende Verkehrsprobleme gibt. „Auf der VCÖ-Website sind mittlerweile bereits mehr als 3.000 vorbildliche
Projekte in einer Online-Datenbank zusammengefasst. In dieser können Gemeinden, Schulen, Unternehmen, Freizeit-
und Tourismusgesellschaften Tipps und Anregungen holen, wie Verkehrsprobleme klimaverträglich gelöst
werden können“, weist Nowak auf das kostenlose Online-Service des VCÖ hin.
Silvia Angelo, Vorstandsdirektorin der ÖBB-Infrastruktur AG, betont: „In der Zeit, in der Klimaschutz immer
wichtiger wird, durchläuft auch die Mobilität einen Wandel. Digitalisierung und E-Mobilität ändern
das Mobilitätsverhalten der Menschen und rücken CO2-neutrale Verkehrssysteme in den Vordergrund. Die
ÖBB haben die Aufgabe, umweltfreundliche innovative Mobilität zu gewährleisten und im Sinne der
Kundinnen und Kunden die Bahn als wichtiges Glied in der Mobilitätskette weiterzuentwickeln. Aus diesem Grund
investieren wir 2018 rund 116 Millionen Euro in das burgenländische Schienennetz und setzen unter anderem
die Offensive zur Modernisierung der Bahnhöfe fort.“
Neusiedler See Card Gesamtsieger 2018
„Die Neusiedler See Card ist eine Nächtigungskarte. Urlaubsgäste erhalten die Card bei einer Übernachtung
in einem Partnerbetrieb kostenlos. Seit heuer bieten wir das kostenlose Angebot 365 Tage im Jahr. Wir orientieren
uns an internationalen Standards und geben mehr als 200.000 Neusiedler See Cards pro Jahr aus“, erklärt Dr.
Stefan Schindler, Geschäftsführer der Neusiedler See Tourismus GmbH. Neben freiem Eintritt bei touristischen
Attraktionen ist in der Karte auch die kostenfreie Benutzung der Öffentlichen Verkehrsmittel in der Region
inkludiert. Neben Bahn- und Buslinien des Nordburgenlands im VOR sind auch kleinräumige Mobilitätsangebote,
wie der Gmoabus in Purbach sowie der Discobus, im Angebot enthalten.
Ergänzt wird das Angebot um die Benützung der Nextbike Stationen und die kostenlosen Bike & Ride
und Park & Ride-Anlagen an Bahnhöfen. Den Gästen wird durch dieses Angebot ein autofreier Urlaub
ermöglicht, der einheimischen Bevölkerung kommt die Verkehrsberuhigung zugute.
Vorbildhaftes Projekt Masterplan Radfahren Burgenland
Ebenfalls ausgezeichnet beim VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland wurde der Masterplan Radfahren Burgenland.
Ziel ist es, den Alltagsradverkehr bis spätestens zum Jahr 2030 zu verdoppeln. Geplant ist die Verbesserung
der Rad-Infrastruktur sowie verstärkte Bewusstseinsbildung. „Gerade mit Hilfe von Elektro-Fahrrädern
können viele Autofahrten ersetzt werden. Für das Tourismusland Burgenland ist das Radfahren auch ein
wichtiger wirtschaftlicher Faktor, der Arbeitsplätze nachhaltig sichert“, so Niessl.
Ein Schwerpunkt des Masterplans liegt auch beim Radfahren als Zubringer zum Öffentlichen Verkehr. Eine
Bike-and-Ride-Ausbauoffensive ist geplant. Schon umgesetzt ist unter anderem ein Radbasisnetz in Mattersburg.
Der Masterplan wurde von der Verracon GmbH erstellt, die Projektkoordination liegt beim Regionalmanagement Burgenland.
Vorbildhaftes Projekt CrossBorder Rail von der Neusiedler Seebahn GmbH
Im Rahmen des grenzüberschreitenden EU-geförderten Projekts CrossBorder Rail soll der ungarische
Streckenabschnitt der Neusiedler Seebahn bis Fertõszentmiklós ertüchtigt werden. Die Gesamtfahrzeit
soll durch Beschleunigung der Strecke um elf Minuten reduziert werden, um für Pendlerinnen und Pendler eine
attraktivere Zugverbindung zu schaffen.
Die Neusiedler Seebahn GmbH wird auf der grenzüberschreitenden Bahnstrecke ein gemeinsames Zugsicherungssystem
verwenden und die technische Sicherung der Eisenbahnkreuzungen erhöhen. Außerdem werden auf den Bahnhöfen
Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit, der Fahrgastinformation sowie der multimodalen Anbindung
ergriffen, letzteres durch den Ausbau von Bike-and-Ride- und Park-and-Ride-Anlagen. Als Partner sind am Projekt
die GySEV Zrt. sowie die Regionalmanagement Burgenland GmbH beteiligt.
Die bisherigen Gewinner des VCÖ-Mobilitätspreis Burgenland
Jahr 2018: Neusiedler See Card; Masterplan Radfahren Burgenland; CrossBorder Rail
Jahr 2017: Stadtbus Eisenstadt, Pedibus Mattersburg, „Schule macht green mobil!“
Jahr 2016: Energie Burgenland: E-Carsharing
Jahr 2015: Mikro ÖV-System Ökotrip Pinka- und Stremtal und Güssing
Jahr 2014: Volksschule Oggau „school-walking“-Pass
Jahr 2014: Kindergarten Großpetersdorf „Fußgängerführerschein“
Jahr 2013: Konzept „Mikro-ÖV“, Dorfschattl-Schattendorf
Jahr 2012: Grenzenlos mobil am See
Jahr 2011: Bikeline – Gemeinsam mit dem Rad zur Schule
Jahr 2010: GreMo Pannonia
Jahr 2009: Pedibus – Volksschule St. Georgen
Jahr 2008: Gmoa-Bus Purbach
Jahr 2007: Neusiedler See Bus
Jahr 2006: IVAN Neusiedl
Jahr 2005: Discobus Burgenland
Quelle: VCÖ 2017
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