Bundesstelle für Sektenfragen legt Tätigkeitsbericht vor – 3.784 fachspezifische
Kontakte im Jahr
Wien (bka) - „Die Bundesstelle für Sektenfragen hat im vergangenen Jahr 1.360 Personen in besonders
heiklen und schwierigen Fragen beraten und unterstützt. Es wurden verstärkt Fragen zu Staatsverweigerern
behandelt. Die Konflikte mit den Staatsverweigerern erreichten im vergangenen Jahr ihren Höhepunkt“, erklärt
Bundesministerin Juliane Bogner-Strauß, die dem Ministerrat am 22. August den Tätigkeitsbericht
der Bundesstelle für Sektenfragen für das Jahr 2017 vorgelegt hat.
Die Servicestelle beschäftigt sich gemäß ihrem gesetzlichen Auftrag mit verschiedenen Thematiken
– von Esoterikfragen über Verschwörungstheorien bis hin zu fundamentalistischen Strömungen. Sie
steht Privatpersonen ebenso wie Institutionen, Schülerinnen und Schülern, Studierenden, Lehrenden, Journalistinnen
und Journalisten oder staatlichen Einrichtungen zur Verfügung. Zu den Aufgaben der Bundesstelle gehören
unter anderem die Dokumentation von Gefährdungen, die von Sekten oder sektenähnlichen Organisationen
ausgehen können und die Vernetzung von Schulbehörden, Kinder- und Jugendschutzeinrichtungen und Expertinnen
und Experten.
„Wir müssen unsere Kinder und Jugendlichen vor Sekten und fundamentalistischen Strömungen schützen.
Die Bundesstelle leistet hier einen wertvollen Beitrag“, so die Jugendministerin. Aus dem Tätigkeitsbericht
geht hervor, dass im Jahr 2017 insgesamt 3.784 fachspezifische Kontakte – dazu zählen Information und Beratung
– mit 1.360 Personen erfolgten. Bei 402 Fällen war eine umfassendere Beratung oder Begleitung notwendig. Thematisiert
wurden dabei 247 verschiedene Gemeinschaften, Organisationen, Bewegungen und Einzelanbieterinnen und Einzelanbieter.
Seit dem Beginn ihrer Tätigkeit im Jahr 1998 dokumentierte die Bundesstelle für Sektenfragen Anfragen
zu mehr als 2.500 unterschiedlichen Gemeinschaften und Personen. Im Vergleich zum Jahr 2016 ist bei allen Zahlen
eine Steigerung zu vermerken.
Die Bundesstelle für Sektenfragen steht auch für Medienanfragen zur Verfügung. Viele Medienanfragen
bezogen sich auf einzelne Gemeinschaften oder Bewegungen, spezifische Angebote der Esoterikszene oder bestimmte
Heilungsangebote. Auch zu den Bereichen „Staatsverweigerer“ und „alternative Schul- und Lernangebote“ wurden vermehrt
Informationen eingeholt.
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