FTI-Gipfel im Frühjahr 2019: FTI-Strategie 2030, Exzellenzinitiative, Forschungs- finanzierungsgesetz,
Zusammenlegung der Räte, Forschungsförderungsdatenbank
Wien (fwf - Am 22. August wurde von den Bundesministern Heinz Faßmann (BMBWF), Margarete Schramböck
(BMDW) sowie Norbert Hofer (BMVIT) im Ministerrat eine Zukunftsoffensive für Forschung, Technologie und Innovation
präsentiert. Der zum Beschluss vorgelegte Ministerratsvortrag basiert auf dem Regierungsprogramm, der diesen
Themenschwerpunkt bereits beinhaltet hat. Die Umsetzung des Regierungsvorhabens wird mit dem Vortrag nunmehr von
den drei Ministern gemeinsam konkretisiert. Bereits im Frühjahr 2019 sollen auf einem erstmals stattfindenden
FTI-Gipfel die ersten Ergebnisse präsentiert werden.
FWF bewertet Zukunftsoffensive sehr positiv
FWF-Präsident Klement Tockner bewertet den gemeinsamen Vorstoß der drei Ministerien äußerst
positiv. Vier Gesamtziele gilt es mittels des im Ministerratsvortrag definierten Maßnahmenpakets nachhaltig
zu verfolgen:
- Positionierung des Forschungslands Österreich als eines
der führenden Länder in Europa in den Bereichen Forschung, Ausbildung und Innovation
- Ausbau einer konkurrenzfähigen Forschungskultur, die
Exzellenz nach internationalen Standards vorantreibt und wissenschaftliche Freiräume sichert
- Stärkung der Profilbildung in der Forschungslandschaft
und Schaffung vermehrter Kooperationen zwischen Disziplinen und Institutionen
- Gewinnung und Halten der besten und kreativsten Talente
durch ein wissenschaftsaffines Forschungsumfeld und attraktive Karriereperspektiven für den wissenschaftlichen
Nachwuchs
Im Gegensatz zur aktuellen FTI-Strategie 2020, bei der doch einiges auf der Strecke blieb, sieht der FWF-Präsident
bei der nunmehr vorgestellten Initiative im gemeinsamen Vorgehen, der Einbeziehung auch des Finanzministeriums
sowie der klaren Aufgabenverteilung wesentliche Verbesserungen. „Mit der Zukunftsoffensive, wird eine Forschungskultur
befördert, die Spitzenforschung und Innovation nach höchsten internationalen Standards vorantreiben will
– wie sie etwa in Ländern wie der Schweiz oder den Niederlanden bereits gelebt wird. Als Förderungseinrichtung
schafft insbesondere der FWF wettbewerbliche Rahmenbedingungen, die fairen, transparenten und höchsten internationalen
Standards entsprechen. So stehen die von uns geförderten Forscherinnen und Forscher für wissenschaftliche
Exzellenz“, betont Tockner abschließend.
Übersicht der fünf Maßnahmen im Bereich Forschung, Technologie und Innovation (FTI)
- Erarbeitung einer FTI-Strategie 2030: Da der Wirkungszeitraum
der aktuellen FTI-Strategie mit 2020 endet, wird eine neue Strategie, basierend auf den Prinzipien Exzellenz und
Wettbewerb sowie Impact und Offenheit, erarbeitet. Diese soll unter anderem auf den Erkenntnissen des laufenden
FTI-Review der OECD aufbauen.
- Exzellenzinitiative: Zur gezielten Stärkung und Weiterentwicklung
der kompetitiven Grundlagenforschung in Österreich soll eine Exzellenzinitiative etabliert werden, um Spitzenforschung
zu fördern.
- Forschungsfinanzierungsgesetz: Den Forschungs- und Forschungsförderungs-
einrichtungen soll eine bessere Planungssicherheit gegeben und die Zusammenarbeit mit den Ministerien noch effizienter
gestaltet werden.
- Zusammenlegung der Räte RFTE, ÖWR und ERA-Council
Forum: Aus einer Zusammenlegung des Rates für Forschung und Technologieentwicklung (RFTE), des Wissenschaftsrates
(ÖWR) und des ERA Council Forums soll nach internationalem Vorbild ein neues Beratungsgremium der Bundesregierung
eingerichtet werden.
- Forschungsförderungsdatenbank: Auf Empfehlung des RFTE
soll eine österreichweite Forschungsförderungsdatenbank aufgebaut werden, die agenturübergreifend
eine Übersicht der öffentlich finanzierten Forschungsförderung ermöglicht.
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