Mehr Schulautonomie, Ausbau von „Coding & Robotik“ und immersiver Unterricht als Schwerpunkte
im Burgenland
Eisenstadt (blms) - Für 32.333 SchülerInnen im Burgenland, davon 18.184 im Pflichtschulbereich
und 2.685 Erstklässler, startet am 3. September der Unterricht. Zum Auftakt des Schuljahrs 2018/19 informierten
Bildungsreferent Landeshauptmann Hans Niessl und Bildungsdirektor Mag. Heinz Josef Zitz am 30. August bei einem
Pressegespräch über Neuerungen und Schwerpunkte im Schulbereich. Zu diesen zählen mehr Schulautonomie,
der Ausbau des Unterrichtsfachs „Coding & Robotik“ und immersiver Unterricht. Weitgehend abgeschlossen ist
bereits der Umbau des Landesschulrats in die Bildungsdirektion.
„Mit der höchsten Quote bei der Betreuung der 3-5-Jährigen, der zweithöchsten Quote bei den unter
Dreijährigen und Spitzenwerten bei der schulischen Tagesbetreuung, der zweithöchsten Maturantenquote,
aber auch mit den wenigsten Nichtgenügend bei der Zentralmatura liegen wir im Bundesländervergleich ganz
vorne“, stellte Niessl eingangs fest. Damit sei das Burgenland „ein Musterschüler im Bildungsbereich. Wir
wollen aber noch besser werden“.
SchülerInnenzahlen weitgehend konstant
18.184 SchülerInnen gibt es im Burgenland im Pflichtschulbereich im Schuljahr 2018/19 (18.219 waren es
im Jahr davor), 2.685 drücken zum ersten Mal die Schulbank (2.671 im Jahr davor). Im gesamten AHS/BMHS-Bereich
sind 14.149 SchülerInnen gemeldet (2016/17: 14.260). Insgesamt sind zum Schulstart im Burgenland 4.126 LehrerInnen,
davon 2.361 Landes- und 1.765 BundeslehrerInnen, tätig. In den insgesamt 285 Kinder-Bildungs- und Betreuungseinrichtungen
des Burgenlandes starten gleichzeitig 1.064 PädagogInnen und 658 HelferInnen mit der Betreuung von 11.393
Kindern. Für das jährliche Symposium für KindergartenpädagogInnen im Herbst kündigte Niessl
den international renommierten Genetiker Markus Hengstschläger als Referenten an.
Größere Flexibilität durch Schulautonomie
Mehr Flexibilität soll die Schulautonomie bringen, wie etwa die Festlegung der Klassenschülerzahl
bzw. der Gruppengrößen. Autonome Schwerpunktsetzungen nach bestimmten Fächern werden leichter möglich
sein, und autonome Öffnungszeiten sowie die Flexibilisierung der 50-Minuten-Einheiten sind vorgesehen. Durch
Transition soll so der Übergang vom Kindergarten in die Volksschule erleichtert werden.
4 Schulcluster im Burgenland vorgesehen
Die Schulautonomie ermöglicht die Einrichtung von Schulclustern als Zusammenschluss mehrerer Schulstandorte.
Dabei übernimmt die Schulclusterleitung standortübergreifend die Aufgaben der bisherigen Schulleitungen.
Stundenpläne und Lehrfächerverteilungen werden in Abstimmung mit den Standorten zentral im Cluster erarbeitet.
Im Burgenland sind 4 Cluster vorgesehen: in Frauenkirchen (VS, NMS, PTS u. ASO Frauenkirchen), Andau (VS, NMS Andau
u. VS Tadten), Illmitz (VS, NMS Illmitz u. VS Apetlon) und Lockenhaus (VS, NMS Lockenhaus u. VS u. NMS-Expositur
Bernstein). „Wohnortnähe ist uns im Burgenland sehr wichtig. Schulcluster können die Schließung
kleiner Schulen verhindern“, so Niessl.
„Coding und Robotik“ wird ausgebaut
Das im Vorjahr an einigen Schulen eingeführte Unterrichtsfach „Coding und Robotik“ wird im Schuljahr 2018/19
ausgebaut. 24 Neue Mittelschulen, ein Plus von 11 Schulen, haben sich bereits dafür angemeldet. „Das digitale
Zeitalter in den burgenländischen Schulen hat längst begonnen, wir haben die größte Anzahl
an E-Education-Schulen. Mit dem neuen Fach gehen wir diesen Weg konsequent weiter“.
Deutschförderklassen an drei Volksschulen
An drei Volksschulen, in Eisenstadt, Neudörfl und Oberwart, wird es im kommenden Schuljahr Deutschförderklassen
geben. Niessl erwartet sich davon eine Flexibilisierung und hält sie als „wichtig für die Individualisierung,
die immer wichtiger wird im Schulbereich“.
Schulbauprojekte
Zu den wichtigsten laufenden bzw. geplanten Schulbauprojekten zählen die Sanierung des BSZ Neusiedl am
See mit Investitionen von 2,7 Mio. Euro, des BG/BRG/BORG Eisenstadt mit 32,8 Mio. Euro und die Sanierung/Zubau
der HTL Pinkafeld mit 14 Mio. Euro Kosten.
300 Schulprojekte zu „100 Jahre Republik Österreich“
Anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Republik Österreich“ waren mehr als 9.900 SchülerInnen
an 105 Schulen burgenlandweit und schultypenübergreifend mit der Geschichte der Republik auseinandergesetzt
in 300 Projekte involviert. Höhepunkt und Abschluss wird am 09. Nov. 2018 sein – ein landesweiter Jubiläumstag
in allen Schulen mit ORF- Internet- Liveübertragung.
Pilotprojekt: immersiver Unterricht im Minderheitenschulwesen
Als Pilotprojekt wird es im Burgenland an zweisprachigen Volksschulen im Süd- und Mittelburgenland das
ganze Schuljahr über „immersiven Unterricht“ geben. Dabei wird im Wochenrhythmus abwechselnd für eine
Woche in allen Fächern in Deutsch und in einer Minderheitensprache – Kroatisch oder Ungarisch – unterrichtet.
Es werde dadurch zu einem Lerneffekt bei den SchülerInnen im Sprachenlernen kommen, so Zitz.
„Business Kolleg“ an der HAK Oberwart
Mit Schulbeginn werde auch ein „Business-Kolleg“ für Berufstätige an der HAK Oberwart eröffnet.
Bereits Berufstätigen, die andere Schultypen abgeschlossen haben und sich im wirtschaftlichen Bereich weiter
qualifizieren möchten, wird in vier Semestern betriebswirtschaftliche Qualifikation geboten.
Weitgehend abgeschlossen sei bereits der Umbau des Landesschulrats in die Bildungsdirektion, die künftig eine
gemeinsame Bund-Länder-Behörde sein wird, in der Bundes- und Länderagenden vollzogen werden.
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