Jugendliche lernen am IST Austria über Modellsysteme in der Wissenschaft
Klosterneuburg (ist) - Kaum hatten die Volksschulkinder nach Ende des Sommercampus das Institute of Science
and Technology (IST Austria) verlassen, sammelten sich bereits die nächst höhere Altersgruppe am Campus:
15 Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren besuchten die Veranstaltung „Top Models in Science: Auch die Wissenschaft
braucht Modelle“. Während des Camps, das im Rahmen des „Talentesommer in Klosterneuburg“ der Niederösterreichischen
Begabtenakademie stattfand, erhielten die Jugendlichen drei Tage lang spannende Einblicke in die Welt der Wissenschaft.
Bei „Top Models in Science“ drehte sich alles um wissenschaftliche Modelle und darum, wie ForscherInnen sie anwenden
um die Natur zu beschreiben. MitarbeiterInnen des IST Austria stellten Forschungsbereiche des Instituts vor. Experimente
unter anderem aus der Chaostheorie und der Strömungslehre standen auf dem Programm und Georgios Katsaros,
Professor am IST Austria, erzählte von der Forschung an Quantenbits. Die Jugendlichen überprüften
im Experiment die Modelle des freien Falls und der Wurfparabel und beschäftigten sich dabei auch mit Datenanalyse
und Statistik. Auch Rätsel aus der Spieltheorie – einem weiteren Fach aus dem Repertoire des IST Austria –
nahmen die Jugendlichen spielerisch in Angriff. MitarbeiterInnen der Begabtenakademie boten den TeilnehmerInnen
Einblicke in die Arbeitsweise von IngenieurInnen. In virtuellen Crashtests wurden Kollisionen simuliert, die Teenager
errechneten mit Hilfe von Software die Tragfähigkeit einer Brücke, berechneten die Eigenschaften von
Autofelgen und führten Verkehrssimulationen durch.
Organisator Georg Heilig freut sich besonders über die rege Beteiligung von Mädchen, die diesmal die
Hälfte der teilnehmenden Jugendlichen ausmachten: „Es ist uns ein Anliegen, auch Mädchen mit dieser Veranstaltung
anzusprechen und sie für MINT-Fächer zu begeistern. Das IST Austria setzt damit Akzente, die langfristig
dazu beitragen sollen, den Gender Gap in der Wissenschaft zu verkleinern“. Auch Stadträtin Maria-Theresia
Eder, die die Veranstaltung mit auf den Weg gebracht hatte, liegt die Förderung junger Talente besonders am
Herzen. „Ich bin stolz, dass wir in Klosterneuburg ein Bildungsangebot wie dieses haben“, sagte sie bei ihrem Besuch
am Mittwoch.
„Top Models in Science“ wurde vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft gefördert
und gemeinsam mit der Niederösterreichischen Begabtenakademie am Campus des IST Austria in Klosterneuburg
durchgeführt.
Über das IST Austria
Das Institute of Science and Technology (IST Austria) in Klosterneuburg ist ein Forschungsinstitut mit eigenem
Promotionsrecht. Das 2009 eröffnete Institut widmet sich der Grundlagenforschung in den Naturwissenschaften,
Mathematik und Computerwissenschaften. Das Institut beschäftigt ProfessorInnen nach einem Tenure-Track-Modell
und Post-DoktorandInnen sowie PhD StudentInnen in einer internationalen Graduate School. Neben dem Bekenntnis zum
Prinzip der Grundlagenforschung, die rein durch wissenschaftliche Neugier getrieben wird, hält das Institut
die Rechte an allen resultierenden Entdeckungen und fördert deren Verwertung. Der erste Präsident ist
Thomas Henzinger, ein renommierter Computerwissenschaftler und vormals Professor an der University of California
in Berkeley, USA, und der EPFL in Lausanne
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