Sonderausstellung „Zu Gast in Ambras 08“
 im Lichte der Frauen

 

erstellt am
31. 08. 18
13:00 MEZ

Die Ambraser Sonderausstellung lässt die Anfänge der Landschaftsmalerei nachvollziehen – von 30. August bis 31. Oktober 2018
Innsbruck (schlossambras) - Die Reihe „Zu Gast in Ambras“ bringt jeden Herbst ein ausgewähltes Meisterwerk aus den Beständen des Kunsthistorischen Museums Wien nach Schloss Ambras, um die Zusammengehörigkeit des Museums in Tirol mit dem Wiener Haus am Ring vor Augen zu führen. Der Gast 2018 kommt aus der Gemäldegalerie und ist ein Highlight der s. g. Weltlandschaftsmalerei: Die Marter der Heiligen Katharina von Joachim Patinir. Die Sonderausstellung "Zu Gast in Ambras 08" rückt mit Katharina von Alexandrien eine Frauenpersönlichkeit ins Zentrum: Schloss Ambras Innsbruck vollendet damit den Frauen-Schwerpunkt 2018, der mit der Sonderausstellung "VALIE EXPORT – Fama et Infamia. Die Infamie der Namenlosen" zu Ostern begonnen hatte und mit "Frauen. Kunst und Macht – Drei Frauen aus dem Hause Habsburg" noch bis 7. Oktober.2018 zu erleben ist.

Der flämische Meister Joachim Patinir (1475/80–1524) war der erste niederländische Künstler, der sich auf das Malen von Landschaften spezialisierte. In seinen panoramaartig angelegten Überblickslandschaften mit fantastisch anmutenden Felsformationen, Wäldern, Städten und Flussläufen sind zumeist religiöse Szenen eingebettet – so auch in der Marter der heiligen Katharina. Das um 1515 entstandene Tafelbild steht am Beginn dieser Weltlandschaftsmalerei und gilt als Hauptwerk von Patinirs früher Schaffensphase. Das Gemälde ist zugleich religiöses Bild als auch Landschaftsmalerei, wobei Patinir den Schwerpunkt umkehrt: Nicht die hl. Katharina steht im Mittelpunkt, sondern die Landschaft.

Die Miniaturmalerei wird in den Sammlungen Erzherzog Ferdinands II. präsentiert, an jenem Ort, der heute als ältestes Museum der Welt ein unvergleichliches Kulturdenkmal ist. Kuratorin Sabine Pénot wählte dafür Die Marter der Heiligen Katharina mit Bedacht aus: Zum einen zeigt das Meisterwerk eine der bedeutendsten weiblichen Heiligenfiguren. Damit stellt die Kuratorin das Gemälde in das Licht des Ambraser Frauen-Schwerpunkts 2018. Zum anderen schlägt sie auch eine Brücke zur großen Bruegel-Ausstellung im Kunsthistorischen Museum Wien (ab 2.10.2018): Mit dieser Miniaturmalerei lässt Pénot Patinirs maßgeblichen Einfluss auf die weitere Entwicklung autonomer Landschaftsbilder nachvollziehen, der bei Pieter Bruegel dem Älteren auf fruchtbaren Boden fallen sollte.

Das Meisterwerk wird im Antiquarium der Ambraser Kunst- und Wunderkammer bis zum 31. Oktober 2018 präsentiert und ist in einem Begleitheft ausführlich beschrieben.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.schlossambras-innsbruck.at

 

 

 

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