Stadt Wien, Wirtschaftsagentur Wien, Wirtschaftskammer Wien: Mit knapp 3,8 Millionen Euro bisher
größte U-Bahn-Bau-Soforthilfe. Raschere Abwicklung: Vertrauensvorschuss statt Vorkontrolle
Wien (rk/wkw) - Unter dem Motto „Neue U-Bahn für Wien. Rasches Geld für Betriebe.“ präsentierten
Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke, Wirtschaftskammer-Wien-Präsident Walter Ruck, Wirtschaftsagentur-Wien-Geschäftsführer
Gerhard Hirczi und der stellvertretende Wirtschaftskammer-Wien-Direktor Alexander Biach am 30. August die
bisher größte U-Bahn-Bau-Soforthilfe Wiens für betroffene Unternehmen, die bis zu 700 Kleinunternehmen
in Erdgeschosszonen zugutekommen kann. Der Bau der neuen U5 und die Verlegung der U2 wird für die Wiener Bevölkerung
und auch für die an den Strecken liegenden Unternehmen große Vorteile mit sich bringen: Ein noch besseres
öffentliches Verkehrsnetz, mehr umweltfreundliche Mobilität, lokale Unternehmen sind für Kundinnen
und Kunden noch besser erreichbar. Gleichzeitig stellen die notwendigen Bauarbeiten Wiens Betriebe aber auch vor
Herausforderungen. Die heute präsentierte U-Bahn-Bau-Soforthilfe ist mit einem Umfang von 3,7 Millionen Euro
die bisher umfangreichste ihrer Art in Wien.
„Zum gesunden Rückgrat hoher Lebensqualität gehören lebendige Kleinunternehmen, die durch den U-Bahn-Bau
vor Herausforderungen stehen können. Deshalb war es mir ein großes Anliegen, dass die Stadt Wien, die
Wirtschaftskammer Wien und die Wirtschaftsagentur Wien die bisher größte U-Bahn-Bau-Soforthilfe Wiens
organisiert haben, um Wiener Kleinunternehmen einfach, unbürokratisch und effektiv unter die Arme greifen
zu können.“, so Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.
„Der U-Bahn Ausbau ist eine richtige und alternativlose Weichenstellung, um den öffentlichen Verkehr zukunftsfit
weiterzuentwickeln. Genauso alternativlos ist es, dass wir jene Betriebe unterstützen, die während des
Baus Umsatzrückgänge erleiden. Deshalb haben wir auch als WK Wien darauf gedrängt, ein effizientes,
unbürokratisches Unterstützungspaket zu schnüren. Neben finanzieller Soforthilfe unterstützen
wir betroffene Unternehmen zusätzlich bei PR-Maßnahmen, um auf darauf aufmerksam zu machen, dass die
Geschäfte trotz Baustellen geöffnet sind.“, so Wirtschaftskammer-Wien-Präsident Walter Ruck.
Wie sieht die U-Bahn-Soforthilfe im Detail aus?
Kleinunternehmen, die Mitglied bei der Wirtschaftskammer Wien sind, weniger als 50 Beschäftigte haben
und einem Jahresumsatz bzw. einer Jahresbilanzsumme von unter 10 Millionen Euro vorweisen, können ab 1. November
2018 um eine U-Bahn-Bau-Soforthilfe ansuchen. Dafür müssen mindestens zwei Arten von Beeinträchtigungen
zumindest ein halbes Jahr lang vorliegen (zB Die Sicht auf den Betrieb wird durch Bauzäune beeinträchtigt,
oder Lieferwägen/ LKW können den Betrieb wegen der Bauarbeiten nicht mehr anfahren).
„Uns ist es wichtig, dass den betroffenen Betrieben rasch und flexibel geholfen wird. Daher zahlen wir das Geld
aus wenn es benötigt wird und nicht im Nachhinein. Zusätzlich haben wir in der Wirtschaftsagentur für
die Fragestellungen zu den Förderungen eine eigene Anlaufstelle eingerichtet.“, so Wirtschaftsagentur-Wien-Geschäftsführer
Gerhard Hirczi.
„Wir sind mit unserer Bezirksoffensive WKOimBezirk ganz nahe dran an den Gewerbetreibenden. Wir wissen, wenn es
Veränderungen gibt, in welchen Grätzeln Probleme entstehen und wo die Betriebe der Schuh drückt.
Deshalb war uns frühzeitig klar, dass es im Rahmen des U-Bahn-Ausbaus ein großes Unterstützungspaket
braucht. Das haben wir jetzt geschafft – zum Wohle der Unternehmer, ihrer Mitarbeiter und des Standortes.“, so
der stv. Direktor der Wirtschaftskammer Wien, Alexander Biach.
Hierbei werden zwei Stoßrichtungen eingeschlagen: Zum einen werden die Unternehmen individuell mit finanziellen
Förderungen unterstützt. Die Abwicklung der Anträge erfolgt über die Wirtschaftsagentur Wien.
Kleinunternehmen, die von der Bautätigkeit unmittelbar betroffen sind, erhalten eine finanzielle Unterstützung
für ihre laufenden Mietzahlungen (bis zu 7.500 Euro pro Jahr) und für individuelle Maßnahmen, die
geeignet sind, Umsatzrückgänge hintanzuhalten oder zu minimieren (bis zu 7.000 Euro pro Jahr). Insgesamt
ermöglicht die neue U-Bahn-Bau Soforthilfe Förderungen in Höhe von maximal 14.500 Euro pro Jahr.
Zum anderen sind unternehmensübergreifende Marketing und PR-Maßnahmen geplant, um den KonsumentInnen
zu signalisieren, dass die Geschäfte trotz Baustellen geöffnet sind. Die Wirtschaftskammer Wien übernimmt
die Koordination und Umsetzung des Baustellen-marketings vor Ort. Dies umfasst alle Maßnahmen die dazu beitragen,
dass durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit das Gebiet positiv positioniert wird, die Frequenz der Kunden im
Baustellenbereich weiterhin gegeben ist und die Unternehmen aktiv mitwirken können.
Wie hoch ist die U-Bahn-Bau-Soforthilfe dotiert?
Stadt Wien und Wirtschaftskammer Wien stellen für die oben genannten Maßnahmen ab 2019 bis zum Ende
der Belastungen jährlich 900.000 Euro zur Verfügung. Davon werden 600.000 Euro seitens der Stadt Wien
aufgebracht, 300.000 Euro seitens der Wirtschaftskammer Wien für begleitendes Baustellenmarketing. Die Stadt
Wien wird die Wirtschaftsagentur Wien mit der Durchführung der einzelbetrieblichen Unterstützungsmaßnahmen
betrauen. Zusätzlich investiert die Wirtschaftskammer Wien jährlich 320.000 Euro für Beratungen
und Standortinitiativen.
Um schon heuer die ersten Beeinträchtigungen abzufedern, werden die Wirtschaftsagentur Wien im laufenden Budgetjahr
70.000 Euro, die Wirtschaftskammer Wien 35.000 Euro zur Verfügung stellen. Insgesamt halten Stadt Wien, Wirtschaftsagentur
Wien und Wirtschaftskammer Wien somit bis zum Jahr 2021 in Summe 3,8 Millionen Euro für die U-Bahn-Bau-Soforthilfe
für Wiener Kleinunternehmen bereit. Das ist mehr als bei allen bisherigen U-Bahn-Soforthilfe-Aktionen zusammen,
weil die baulichen Herausforderungen im dicht verbauten innerstädtischen Gebiet andere sind als bei Erweiterungen
am Stadtrand. In Zukunft wird die Förderung im Vorhinein ausbezahlt und erst im Nachhinein abgerechnet, um
den Kleinunternehmerinnen und Kleinunternehmern Wartezeiten und Hürden zu ersparen. Die Kosten müssen
im Rahmen der Abrechnung nachgewiesen werden.
Wo kann man um die U-Bahn-Soforthilfe ansuchen?
Anträge sind ab 1. November 2018 online bei der Wirtschaftsagentur Wien möglich. Unmittelbar nach
Abschluss des geförderten Projekts bzw. nach Ablauf des Geschäftsjahres ist ein aussagekräftiger
Endbericht inkl. End-abrechnung der tatsächlich angefallenen Projektkosten vorzulegen.
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