Holz und Know-how sind weiterhin stark nachgefragte Exportschlager
Wien (forstholzpapier) - Mit einem Außenhandelsüberschuss von 4,08 Mrd. Euro lag der österreichische
Holzsektor im Jahr 2017 erneut deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Nur im Jahr 2007 war die
Handelsbilanz mit 4,18 Mrd. Euro besser. "Holzprodukte sind für die heimische Wirtschaft die zweitwichtigsten
Devisenbringer. Um auch den künftigen gemeinsamen Erfolg zu sichern, wird zu Fairness und Partnerschaft auch
in schwierigen Zeiten entlang der gesamten Wertschöpfungskette aufgerufen", betonte Rudolf Rosenstatter,
Vorsitzender des Kooperationsabkommens Forst Holz Papier (FHP), am 29. August anlässlich der Eröffnung
der Internationalen Holzmesse in Klagenfurt.
Sowohl Import als auch Export über langjährigem Durchschnitt
Importen von Holzprodukten im Wert von 6,04 Mrd. Euro standen im Jahr 2017 Exporte von 10,12 Mrd. Euro gegenüber.
Zum Vergleich: Im Jahr 2016 betrug der Gesamtwert der Einfuhren von Waren der Holzbranche 5,73 Mrd. Euro, die Ausfuhren
wiesen im gleichen Zeitraum einen Wert von 9,89 Mrd. Euro auf, woraus sich ein Handelsbilanz-Überschuss von
4,16 Mrd. Euro ergab.
Papier und Papierwaren bleiben größter Exportposten des Sektors
Von den Exporten der Holz verarbeitenden Branche entfielen im Jahr 2017 rund 5,03 Mrd. Euro auf Papierwaren
(Papier, Pappe, Viskose usw.), 3,22 Mrd. Euro auf Holz und Holzwaren (inklusive Schnittware), 0,94 Mrd. Euro auf
Span- und Faserplatten, 0,59 Mrd. Euro auf Möbel sowie 0,34 Mrd. Euro auf Zellstoff und Holzstoff.
Holzbranche ist nach Fremdenverkehr Österreichs größter Exportfaktor
In Summe ist im Jahr 2017 der Exportüberschuss des Holzsektors gegenüber 2016 um 80 Mio. Euro (2%)
leicht gesunken. Die Ausfuhren erhöhten sich wertmäßig um 230 Mio. Euro (2,3%), während die
Einfuhren um 310 Mio. Euro (5,4%) zulegten. Nach Berechnungen der Statistik Austria liegt das Passivum der gesamten
österreichischen Handelsbilanz für 2017 bei 5,6 Mrd. Euro, das entspricht einer Steigerung gegenüber
2016 von 1,2 Mrd. Euro (27%). In der Leistungsbilanz liegt die Holzbranche nach dem Fremdenverkehr mit 8,8 Mrd.
Euro an zweiter Stelle.
Holz als Exportschlager
"Die Wertschöpfungskette Holz hat auch 2017 wieder ein kräftiges Lebenszeichen von sich gegeben.
Unser Sektor ist traditionell sehr außenhandelsorientiert. Die Holzindustrie weist einen Exportanteil von
70% auf, die Papier- und Zellstoffindustrie führt sogar bis zu 85% ihrer Produktion aus. Holz war und ist
auch weiterhin ein österreichischer Exportschlager. Eng damit verbunden sind auch das hohe internationale
Ansehen der heimischen Forstwirtschaft und das enorme Know-how unserer Holzindustrie im mehrgeschossigen Holzbau",
betonte Rosenstatter.
Holz: Sicherer Arbeitsplatz für 300.000 Beschäftigte
"Die seit Jahren stabilen Werte in der Außenhandelsbilanz der Wertschöpfungskette Holz tragen
zur Sicherung von rund 300.000 Arbeitsplätzen in der Forstwirtschaft und Holzverarbeitung bei. Dies gilt vor
allem im ländlichen Bereich und in Regionen, die mit strukturellen Problemen zu kämpfen haben",
unterstrich Rosenstatter.
Aufruf zu Fairness und Partnerschaft
"Damit unser Sektor auch weiterhin mit Zuversicht in die Zukunft blicken kann, brauchen wir Fairness und
gelebte Partnerschaft auch in schwierigen Zeiten. Besonders der Klimawandel stellt uns zunehmend vor große
Herausforderungen, die den gemeinsamen Markt maßgeblich beeinflussen werden. Deshalb ist es legitim, besonders
in Kalamitätsjahren, wie es auch das Jahr 2017 war, den Blick auf das Gemeinsame und die gesamte Wertschöpfungskette
einzufordern. Ein besonderer Dank gilt den vielen Menschen in unseren Reihen, die sich auch in schwierigen Zeiten
vorbildlich und partnerschaftlich verhalten und damit einen großen Beitrag zur Stärkung der Wertschöpfungskette
Holz leisten", betont Rosenstatter mit Nachdruck.
Das Kooperationsabkommen Forst Holz Papier (FHP) repräsentiert rund 172.000 Familienunternehmen. Mit einem
Produktionswert von 12 Mrd. Euro gehört der Holzsektor zu den bedeutendsten Wirtschaftsbranchen in Österreich.
FHP ist als nationale Branchenplattform in Europa einzigartig.
|