Salzburg (sf) - Mit der Festspielnadel mit Rubinen ist Daniel Barenboim ausgezeichnet worden: Festspielpräsidentin
Helga Rabl-Stadler überreichte dem großen Künstler, Dirigenten und Pianisten am Abend des 28. August
nach seinem Kammerkonzert im Großen Saal der Stiftung Mozarteum – Beethoven Klaviertrios 1 · Michael
Barenboim · Kian Soltani · Daniel Barenboim – diese Auszeichnung der Salzburger Festspiele.
Mit dem Konzert am Abend des 29. August hat Daniel Barenboim insgesamt 81 Auftritte bei den Salzburger Festspielen
gegeben – 24 Mal dirigierte er Oper, 50 Mal trat er in Konzerten als Pianist oder Dirigent auf und 5 Mal bei Gesprächen
bzw. Meisterkursen auf der Bühne.
Am 18. August 1965, debütierte Daniel Barenboim bei den Salzburger Festspielen – als Pianist im Orchesterkonzert
mit den Wiener Philharmonikern unter dem Dirigat von Zubin Mehta. Mozarts Konzert für Klavier und Orchester
c-Moll KV 491 stand auf dem Programm. „Die junge Generation rückt nach …“, schreibt der Kritiker Erik Werba
am 20. August 1965. Und weiter: „Der Pianist Daniel Barenboim, Südamerikaner von Geburt, nun seit längerem
in Tel Aviv daheim, zählt zweiundzwanzig Lenze und hat erst vor kurzem in Berlin als Solist des Klavierkonzertes
von Wilhelm Furtwängler Aufsehen erregt.“ Doch schon viel früher hat man das Talent des Argentiniers
erkannt, denn weiter heißt es in der Rezension: „Daniel Barenboim gab als zehnjähriger Bub in kurzen
Hosen im Jahre 1953 seinen ersten Klavierabend in Wien. Der Musikkritiker der ‚Wiener Zeitung‘ sprach damals von
der Zukunftssicherheit dieses Talentes, das ihm kein übliches zum Versickern bestimmtes Wunderkind schien,
und formulierte auf folgende Weise seine Voraussage: ‚Wir hoffen, dieses besondere Talent in einem Dutzend von
Jahren bei den Salzburger Festspielen zu hören.‘ Die zwölf Jahre sind um – Daniel Barenboim verbeugte
sich gestern vor einem begeisterten Publikum und dankte Mehta und den Wiener Philharmonikern für prächtiges
Zusammenwirken.“
1990 debütierte der Weltbürger Barenboim als Dirigent mit dem Berliner Philharmonischen Orchester und
Werken von Arnold Schönberg und Ludwig van Beethoven.
Seither war und ist er mit einer ganzen Reihe von Orchestern – Staatskapelle Berlin, Wiener Philharmoniker und
den von ihm 1999 gegründeten West-Eastern Divan Orchestra – gern gesehener Gast bei den Salzburger Festspielen.
Dazu Präsidentin Helga Rabl-Stadler in ihrer Laudatio: „Daniel Barenboim erfüllt mit seinem unermüdlichen
Engagement für den Frieden geradezu idealtypisch dem Anspruch von Hugo von Hofmannsthal und Max Reinhardt,
„Salzburger Festspiele als eines der ersten Friedensprojekte nach dem ersten Weltkrieg“. Sein Glaube an die Kraft
der Kunst in scheinbar hoffnungsarmen Zeiten lässt ihn immer weiter arbeiten am so schwierigen Friedensprozess
im Nahen Osten. In seiner Rede zur Eröffnung der Festspiele 2010 hat Barenboim immer wieder Richard von Weizsäcker
zitiert: ‚Es hilft unendlich viel zum Frieden, nicht auf den anderen zu warten, bis er kommt, sondern auf ihn zuzugehen.‘
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Mit dieser Auszeichnung wurden bereits Künstler wie Christa Ludwig, Christian Stückl, Jürgen
Flimm, Riccardo Muti, Plácido Domingo, Anne-Sophie Mutter und in diesem Sommer Mariss Jansons geehrt.
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