Wien (rk) - Drei nagelneue Schulen in Floridsdorf, der Donaustadt und in Penzing sowie insgesamt rund 100 neue
Bildungsräume in Schulzubauten und Erweiterungen in ganz Wien. Der Start ins Schuljahr 18/19 bringt für
Wiens SchülerInnen aber nicht nur neue moderne Räume, sondern inhaltlich auch einen Schwerpunkt zum Thema
Digitalisierung.
In weniger als zwei Jahren Bauzeit ist am Regnerweg in Stammersdorf/ Floridsdorf eine neue ganztägig geführte
Mittelschule entstanden. Die neue Schule befindet sich auf einem 11.000 Quadratmeter großen Grundstück
und umfasst auch eine große Freifläche. Neben 20 Klassenräumen stehen zwei Turnsäle und ein
Mehrzweckraum für Veranstaltungen zur Verfügung. Im neuen Gebäude ist ab sofort die Mittelschule
aus der Dr.-Skala-Straße untergebracht und kann damit auch zusätzliche Klassen anbieten. „Damit konnten
wir wichtigen neuen Schulraum in einem dynamisch wachsenden Stadtgebiet schaffen“, betonte Bürgermeister Michael
Ludwig, der gemeinsam mit Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky, Bildungsdirektor Heinrich Himmer und Bezirksvorsteher
Georg Papai am 29. August den neuen Schulstandort präsentierte. „Allein im laufenden Jahr 2018 investiert
Wien in Neubau, Erweiterung und Sanierungen der Wiener Pflichtschulen rund 120 Mio Euro!“
Der neue Schulstandort am Regnerweg hat jedenfalls auch inhaltlich einiges zu bieten: „Die Schulschwerpunkte der
Schule sind Musik und Bewegung, die Nähe zur Musikschule Floridsdorf wird zudem für Kooperationen genutzt“,
so Bildungsstadtrat Czernohorszky.
„Gerade in einem wachsenden Bezirk wie Floridsdorf ist es wichtig, dass das Angebot an Ganztages-Schulplätzen
mit der steigenden Nachfrage Schritt hält“, so Bezirksvorsteher Georg Papai. „Mit diesem Neubau wurden die
perfekten baulichen Rahmenbedingungen für die Bildung unserer Jugend geschaffen.“ Das Gebäude wurde vom
Architekturbüro Silbermayr Welzl Architekten ZT GmbH entworfen und von der Bietergemeinschaft Siemens Gebäudemanagement
& -Services G.m.b.H., Bauunternehmung Granit Ges. m.b.H. und RBI Leasing Ges.m.b.H als PPP-Modell umgesetzt.
Aber auch eine weitere neue Schule geht mit kommender Woche in Betrieb: In der Wagramer Straße 224 in Wien-Donaustadt
wurde eine neue Volksschule in Kombination mit einem Wohnheim errichtet. Die Ganztagsschule für 225 SchülerInnen
ist im Erdgeschoß und im ersten Stock des Hauses untergebracht, in den drei Stockwerken darüber sind
Wohnheimappartments entstanden. Errichtet wurde das Gebäude von privaten Betreibern und wird nun an die Stadt
Wien vermietet.
Auch ein neuer AHS-Standort startet ab September in sein erstes Schuljahr: In Penzing ist auf dem Areal der ehemaligen
Biedermann-Huth-Raschke Kaserne in der Steinbruchstraße die neue AHS Wien West entstanden. Die neue Schule
mit dem Schwerpunkt Sport bietet bis zu 900 SchülerInnen Platz und punktet mit innovativer Architektur in
denkmalgeschütztem Umfeld: So stehen jede Menge Freiflächen zur Verfügung und eine rund 2.000 Quadratmeter
große frühere Reithalle wurde zu Turnhallen umgebaut. „Besonders freut mich auch, dass die neue Schule
in der Unterstufe als Wiener Mittelschule, also als gemeinsame Schulform für 10- bis 14-Jährige geführt
wird“, betont Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky.
Laufende Erweiterungen und neues Bildungsgrätzl
Im Schuljahr 2018/19 öffnen aber auch einige Zubauten als Erweiterung bestehender Schulen, wodurch in
mehreren Bezirken in kurzer Zeit neuer Raum geschaffen werden konnte: So zum Beispiel bei der Volksschule Simoningplatz
2 in Simmering, der Volksschule Schüttaustraße 42 im 22. Bezirk und der Volksschule Korbgasse 1 in Wien
Liesing. Andere Zubauten wie die der Volksschule Mittelgasse 24 in Mariahilf, der Neuen Mittelschulen am Enkplatz
in Simmering und der Volksschulen Jochbergengasse 1 und Christian-Bucher-Gasse in Floridsdorf laufen auf Hochtouren.
Darüber hinaus nimmt im September auch ein neues Bildungsgrätzl in Wien-Brigittenau seinen Betrieb auf:
Im Bereich Dietmayrgasse-Spielmanngasse wurden zwei bestehende Volksschulen erweitert und zusätzlich eine
Neue Mittelschule errichtet. Die Volksschulen dürfen sich über vier zusätzliche Klassen freuen.
Darüber hinaus ist ein Neubau der Neuen Mittelschule entstanden. Damit werden die bestehenden Standorte um
rund 9.300 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche erweitert. „Mit den neuen Klassen schaffen wir gleichzeitig
auch neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit“, betont Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky. „So werden
die Klassen der Neuen Mittelschule mit den beiden bestehenden Volksschulen verbunden. Zusätzlich soll ein
gemeinsames pädagogisches Profil für die gesamte Schullaufbahn von sechs bis 14 Jahren an einem Standort
entwickelt werden.
Insgesamt sind mit dem neuen Grätzl in der Spielmanngasse bereits vier Bildungsgrätzl im Laufen: Den
Anfang machte das „Bildungsgrätzl Schönbrunn“ in Rudolfsheim-Fünfhaus, in der Leopoldstadt folgte
das Bildungsgrätzl „LeoMitte“, in Währing das „Bildungsgrätzl Ebner-Inklusiv-Eschenbach“. Im Entstehen
sind sieben weitere Bildungsgrätzl in ganz Wien.
Weiters werden im laufenden Jahr 2018 rund 100 Schulen saniert, ein weiteres Schulsanierungspaket im Umfang von
570 Mio Euro wurde im Frühjahr beschlossen.
300 Deutschklassen, 41 integrierte Lösungen
Beim Thema Deutschklassen wird ab Herbst die mit dem Ministerium erzielte Übereinkunft umgesetzt: „Das
heißt, dass jene Schulstandorte, die eine Umsetzung der Deutschklassen aus organisatorischen und strukturellen
Gründen nicht schaffen, eine Ausnahme bekommen“, betont Stadtrat Jürgen Czernohorszky. „Sie dürfen
die Deutschförderung nun schulautonom organisieren, auch in integrierter Form.“ Insgesamt betrifft das 41
Standorte in ganz Wien. Darüber hinaus werden ab September rund 300 Deutschklassen starten.
Wiens Skepsis gegenüber den Deutschklassen sei weiter gegeben: „Allein die Tatsache, dass das Ende der Begutachtungsfrist
für die vom Bund vorgelegten Lehrpläne für Deutschklassen erst am 24. August endete, zeigt, wie
überstürzt die Bundesregierung die Deutschförderklassen beschlossen hat“, so Bildungsdirektor Heinrich
Himmer. „Die Schule beginnt in sechs Tagen. Gute Planung schaut jedenfalls anders aus.“
Insgesamt bleibt Wien dabei, „dass es mehr Deutschförderung braucht und „Schulen die Möglichkeit haben
sollten, sie standortspezifisch umzusetzen“, so Czernohorszky und Himmer. „Auch die inhaltliche Kritik an Deutschklassen
bleibt aufrecht: Alle Studien belegen, dass Kinder gemeinsam und mit intensiver Unterstützung am besten lernen!“
Darüber hinaus sei die Streichung des Integrationspaketes durch den Bund und der damit verbundenen Sprachförderkräfte
für die Schulen sehr schmerzlich. „Insgesamt haben wir nun 300 Unterstützungspersonen weniger in den
Wiener Schulen. Gerade beim Deutschlernen bräuchte es aber ein deutliches Mehr an Unterstützung und keine
Kürzung!“
Das Jahr der Digitalen Bildung
Inhaltlich gibt es heuer einen großen Schwerpunkt in den Wiener Schulen: Das Jahr der Digitalisierung.
„Die Digitalisierung wird in unserem Alltag immer selbstverständlicher. Daher ist es notwendig zu signalisieren,
dass Digitale Bildung kein Bereich ist, in dem sich einige wenige Schulen spezialisieren, sondern dass eine Auseinandersetzung
mit diesem Thema an allen Wiener Schulen erfolgt“, so Czernohorszky und Himmer.
Ziel dieses Jahres der Digitalen Bildung ist es, die Kompetenzen aller Wiener SchülerInnen im Bereich Digitalisierung
weiter zu stärken und die Schulen für die Herausforderungen im Zuge der technologischen Entwicklungen
zukunftsfit zu machen. Dazu werden alle Aktivitäten, Projekte und Good Practice -Beispiele der Wiener Schulen
im digitalen Bereich sichtbar gemacht. Dazu steht im Wiener Stadtschulrat eine neue virtuelle Plattform, der sogenannte
„BildungsHub“, zur Verfügung, wo Schulen innovative Projekte und schulische Highlights präsentieren und
ihr Knowhow anderen zur Verfügung stellen können.
In Ergänzung eines virtuellen Hubs wurde in den Räumlichkeiten des Stadtschulrates für Wien zudem
ein öffentlich zugänglicher Ausstellungs-, Kommunikations- und Medienraum eingerichtet. Wiens Bildungsdirektor
Heinrich Himmer: „In idealer Weise koppelt und verbindet der BildungsHub die Realität der Schule mit den neuen
Möglichkeiten digitaler Pädagogik. Ich bin überzeugt, dass der Hub zu einem Motor für Innovation
an unseren Schulen wird.“ Nähere Infos:
Tag der Wiener Schulen am 10. Oktober
Eine wichtige Informationsmöglichkeit für alle Eltern bei der Wahl der richtigen Schule für
ihr Kind ist der „Tag der Wiener Schulen“, der am 10. Oktober 2018 zum zehnten Mal in allen Wiener Schulen stattfinden
wird. Hierbei präsentieren sich die Schulen in ihrer alltäglichen Praxis und mit ihren unterschiedlichen
Konzepten. So individuell wie die Schultypen, Schwerpunkte und Menschen, so vielfältig und abwechslungsreich
ist auch das Programm am Tag der Wiener Schulen.
Wiener Schulführer
Rechtzeitig zum Schulstart erscheint auch der neue „Wiener Schulführer“. Er ist das Standardwerk für
all jene, die sich über das Wiener Schulwesen informieren möchten. Auf rund 200 Seiten sind hier alle
Schulstandorte, Serviceeinrichtungen und Beratungsstellen aufgelistet.
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