Von 1969 bis 2008 war Franz Häußler Direktor der Theater
der Vereinigten Bühnen Wien. In der Nacht auf heute verstarb er im Alter von 81 Jahren.
Wien (vbw) - Franz Häußler war nahezu 40 Jahre – von 1969 bis 2002 als kaufmännischer
Direktor, ab 2002 bis 2008 als Generaldirektor – für die Theater der Vereinigten Bühnen Wien verantwortlich
und dem Unternehmen bis zuletzt tief verbunden.
Als unermüdlicher Theatermensch und -manager begleitete er große Meilensteine in der Geschichte der
VBW, die er mit den künstlerisch Verantwortlichen Rolf Kutschera, Peter Weck, Rudi Klausnitzer, Kathrin Zechner
und Roland Geyer bestritt.
In seine Ära fielen die Neustrukturierung und Eingliederung des Theater an der Wien, des Ronacher und des
Raimund Theater unter das Dach der VBW, die Inauguration des Theater an der Wien als Stagione-Opernhaus sowie große
Musicalerfolge wie u.a. CATS, DAS PHANTOM DER OPER, ELISABETH und TANZ DER VAMPIRE. Durch seine Initiative der
internationalen Vermarktung wurde ELISABETH als erste VBW-Produktion 1996 nach Japan exportiert – seither sind
VBW-Eigenproduktionen in 21 Ländern weltweit zu sehen. Mit Abschluss der Funktionssanierung des Ronacher übergab
Franz Häußler 2008 das Zepter an seinen Nachfolger Thomas Drozda. Zudem war er bis 2008 Präsident
des Wiener Bühnenvereins.
Die Vereinigten Bühnen Wien verabschieden sich in tiefer Trauer von diesem herausragenden Theaterliebhaber
und Wegbegleiter.
Zutiefst bestürzt zeigt sich Peter Hanke, Stadtrat für Finanzen, Wirtschaft, Digitalisierung und Internationales
und früherer Wien Holding-Chef: „Mit Generaldirektor Franz Häußler habe ich einen guten Freund
und jahrzehntelangen treuen beruflichen Wegbegleiter verloren. Für Franz Häußler waren die Vereinigten
Bühnen Wien stets seine berufliche Heimat und er war ein Garant für den erfolgreichen Weg der Vereinigten
Bühnen Wien. Ich spreche seiner Familie mein tiefstes Mitgefühl und Beileid aus.“
„Franz Häußler spielte eine wichtige Rolle im Leben der Wiener Kulturlandschaft und begleitete die Vereinigten
Bühnen Wien über Jahrzehnte hinweg mit seiner Expertise und persönlichem Engagement. Mit seinem
Tod verlieren die VBW nicht nur einen Kollegen, sondern ein Familienmitglied. Mein Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen.",
zeigt sich Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler betroffen über den Tod Franz Häußlers.
Gerhard Weis, Aufsichtsratsvorsitzender der VBW: „KR Franz Häußler war für die Vereinigten Bühnen
ein überaus erfolgreicher Manager in allen Belangen. Er hat sowohl in der Personenauswahl als auch in der
Spielplangestaltung seine persönliche Handschrift eingebracht und damit großartige Erfolge erzielt.
Ich habe Franz Häußler persönlich sehr geschätzt, er hat mich in meiner Funktion im Aufsichtsrat
sehr unterstützt und sich persönlich überaus engagiert. Sein Tod berührt mich sehr. Ich denke,
alle die mit ihm zusammengearbeitet haben, werden ihn nie vergessen!“
Franz Patay, Geschäftsführer der VBW: „Franz Häußler war ein Theatermensch durch und durch.
Solange es seine Gesundheit zuließ, besuchte er jede Premiere der VBW, war stets interessiert und mit Freude
in den Häusern seines früheren Wirkens. Im Rahmen der Rückführung des Theater an der Wien in
ein Opernhaus durfte ich im Mozartjahr 2006, für das ich zu dieser Zeit als dessen Geschäftsführer
dieses Tochterunternehmens der VBW tätig war, mit Prof. Häußler zusammenarbeiten und ich schätzte
ihn in höchstem Maße. Unser tiefes Mitgefühl und unsere aufrichtige Anteilnahme gelten seiner Familie.“
Christian Struppeck, Intendant des Raimund Theater und Ronacher: „Franz Häußler war viele Jahrzehnte
fixer Bestandteil der Wiener Kulturlandschaft und mit Sicherheit das, was man liebevoll einen Theatermenschen nennt.
Viele Jahre war er die treibende Kraft der VBW, sein Leben widmete er beinahe gänzlich dem Theater. In seiner
fast vierzig-jährigen Ära wurden in Raimund Theater, Theater an der Wien und Ronacher unzählige
Erfolgsproduktionen auf die Bühne gebracht und dadurch der gute Ruf des Unternehmens als internationaler Musiktheater-Produzent
im In- und Ausland gestärkt. Mein tiefes Mitgefühl gilt in diesen Stunden seiner Familie sowie seinen
Freunden und all seinen Wegbegleitern, die Theaterwelt erleidet durch sein Ableben einen riesigen Verlust.“
Roland Geyer, Intendant des Theater an der Wien und der Kammeroper: „Für das Theater an der Wien war KR Franz
Häußler mehr als nur der „Herr Generaldirektor“ und Theatermanager, er war ein leidenschaftlicher Theatermensch,
der sich für das ehrwürdige Haus an der Wienzeile vier Jahrzehnte unermüdlich einsetzte. Als 2006
die Umwidmung zum Opernhaus erfolgte, nahm er diese große Herausforderung hoch professionell an und unterstützte
mich bei der Umstrukturierung des Theater an der Wien in das „neue Opernhaus“ der Stadt Wien aufs Beste. Franz
Häußler war für mich als Generaldirektor auch väterlicher Berater und wichtiger Partner, dem
ich viel verdanke. Der Familie gilt mein herzlichstes Beileid.“
Thomas Drozda, ehem. Kulturminister und von 2008 bis 2016 Generaldirektor der VBW: „Franz Häußler war
zurecht eine Legende der Wiener Theaterlandschaft und hat die VBW sowie den Wiener Bühnenverein selbst unter
schwierigsten Rahmenbedingungen auch bei rauem Wind und Untiefen gut geführt. Die Qualität des Charakters
eines Menschen zeigt sich in schwierigen Situationen und insbesondere beim notwendigen Loslassen. Die Übergabe
an Theaterbetrieben geht in der Regel mit erheblichen Konflikten einher, eine Übergabe wie die von Franz Häußler
an mich ist nach meiner drei Jahrzehnte währenden Beobachtung beispiellos. Sein Verlust ist bitter und schmerzhaft
für uns alle, vor allem für seine Frau Danica.“
Kathrin Zechner, ORF Fernsehdirektorin und von 2002 bis 2011 künstlerische Leiterin und Intendantin Musical
der VBW: „Rund sechs Jahre lang arbeitete ich mit Franz Häußler zusammen und lernte ihn als engagierten
Direktor kennen, der immer im Sinne der künstlerischen Seite als Partner ein Ermöglicher war, der für
das Theater und für Kolleginnen und Kollegen lebte, mit Konsequenz seine Ziele verfolgte und damit einen wesentlichen
Beitrag zur Geschichte der VBW beitrug.“
Rudi Klausnitzer, Kulturmanager und von 1993 bis 2003 Musical-Intendant der VBW: „Franz Häußler war
über viele Jahrzehnte gleichzeitig treibende Kraft und ruhender Pol der Vereinigten Bühnen. Ausgleichend,
verständnisvoll und immer das Ganze sehend. Seine Partner im künstlerischen Bereich konnten sich immer
auf ihn verlassen. Er unterstützte und beschützte sie, war stets mit Rat und Tat zur Seite. Ich habe
das in zehn Jahren Zusammenarbeit mit ihm erleben dürfen, ohne ihn wären viele der großen Erfolge
der Vereinigten Bühnen nicht möglich gewesen. Trotz dieses großen Anteils an der Erfolgsgeschichte
ist er immer bescheiden im Hintergrund geblieben. Mit ihm verliert die österreichische Bühnenlandschaft
eine wichtige Persönlichkeit und viele von uns einen guten Freund!“
Peter Weck, von 1983 bis 1992 Musical-Intendant der VBW: „Die Nachricht vom Tod meines langjährigen kaufmännischen
Mitstreiters bei den VBW Franz Häußler bestürzt mich zutiefst. Unvergessen die zehn Jahre der Zusammenarbeit
und des gemeinsamen Erfolges. Im steten Angedenken an diese außerordentliche Zeit mit ihm gilt mein aufrichtiges
Beileid in diesen schweren Stunden seiner Familie.“
vbw.at
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