Alle Finanzkennzahlen klar verbessert – Prämien steigen um +3,6 Prozent auf rund 5,2 Mrd.
Euro – Ergebnis (vor Steuern) mit rund 233 Mio. Euro trotz Abschreibung in Rumänien um +5,5 Prozent erhöht
Wien (vig) - Die Vienna Insurance Group (VIG) präsentiert im Halbjahresergebnis 2018 weiter verbesserte
Kennzahlen. „Stabil, verlässlich und zukunftsfit, so lässt sich in drei Worten unsere Zielrichtung definieren.
Wir zeigen seit zweieinhalb Jahren eine sehr stabile Aufwärtsentwicklung. Wir beweisen mit stets verbesserten
Kennzahlen unsere Verlässlichkeit und haben die für 2019 geplanten Ziele bereits auf heuer vorgezogen.
Wir arbeiten mit unserem Managementprogramm ‚Agenda 2020‘ konsequent daran, zukunftsfit zu bleiben. Betreffend
‚Agenda 2020‘ beschäftigen wir uns, neben dem heurigen Schwerpunkt Forcierung des Bankenvertriebs, derzeit
mit erweiterter Datenverarbeitung unter Nutzung künstlicher Intelligenz. Dazu wird gerade ein neues Projekt
in Polen gestartet“, bilanziert Prof. Elisabeth Stadler, Generaldirektorin der Vienna Insurance Group, zum Halbjahr
2018.
Deutliches Prämienplus
Bei den Konzernprämien in Höhe von 5.150,3 Mio. Euro erzielte die VIG einen Zuwachs von +3,6 Prozent
im Vergleich zum Vorjahr. Ohne das weiterhin rückläufige Geschäft der Einmalerläge in der Lebensversicherung
betrug die Steigerung solide +5,7 Prozent. Zur klaren Prämienverbesserung konnten alle Geschäftssegmente
der VIG beitragen. Auch bei Betrachtung nach Sparten gab es bis auf die Einmalerläge in der Lebensversicherung
wieder überall Zuwächse, besonders in der Nichtlebensversicherung und in der Krankenversicherung. Vor
allem Polen weist im Nichtlebensgeschäft sehr erfreuliche zweistellige Wachstumsraten auf. Im Baltikum konnte
im Gesamtprämienvolumen ein Wachstum von +18,8 Prozent verzeichnet werden. Dieses resultiert aus einer allgemein
sehr positiven Entwicklung in allen Sparten, aber speziell dem Kfz-Versicherungsgeschäft. Auch Kroatien (+18,3
Prozent) und Serbien (+11,6 Prozent), die zum Segment Sonstige CEE gezählt werden, weisen zweistellige Wachstumsraten
auf. In Österreich konnte trotz der weiter restriktiven Zeichnungspolitik im Geschäft mit Einmalerlägen
das Prämienvolumen auf 2.170,0 Mio. Euro erhöht werden. Bereinigt um die Einmalerläge ergab sich
ein Prämienplus von +1,3 Prozent.
Ergebnis (vor Steuern) um +5,5 Prozent gesteigert
Das Konzernergebnis (vor Steuern) lag mit 232,7 Mio. Euro um +5,5 Prozent besser als im Vorjahr. Der Gewinnanstieg
resultierte vor allem aus der verbesserten Combined Ratio und der positiven Entwicklung des Finanzergebnisses.
Zur deutlichen Ergebnisverbesserung haben im ersten Halbjahr 2018 vor allem die Tschechische Republik, Ungarn und
Serbien beigetragen. In Rumänien haben die aktuelle Marktentwicklung und die derzeit politisch angespannte
Lage das Management zu einer Überprüfung der Plandaten für die künftigen Entwicklungen veranlasst.
Auf Grund der bekannt konservativen Bewertungspraxis der VIG wurde eine Firmenwertabschreibung der rumänischen
Gesellschaften in der Höhe von rund 50 Mio. Euro vorgenommen. Ohne der Abschreibung wäre in Rumänien
eine Ergebnissteigerung um +20,7 Prozent zu verzeichnen. Insgesamt bleibt die operative Ertragsstärke des
Konzerns weiterhin auf einem hervorragenden Niveau.
Combined Ratio und weitere Kennzahlen verbessert
Die Combined Ratio des Konzerns nach Rückversicherung (ohne Berücksichtigung von Veranlagungserträgen)
konnte mit 96,3 Prozent weiter klar verbessert werden. Positive Entwicklungen wiesen diesbezüglich Österreich
(95,3 Prozent), die Tschechische Republik (94,6 Prozent), Polen (94,1 Prozent), Rumänien (98,6 Prozent) und
Bulgarien (97,2 Prozent) auf.
Das Finanzergebnis erzielte zum Halbjahr 2018 einen Wert von 511,3 Mio. Euro und liegt um +4,7 Prozent über
dem Vorjahresergebnis. Beeinflusst wurde diese Steigerung durch den Verkauf der Beteiligung an der S IMMO AG sowie
höhere realisierte Gewinne aus Investmentfonds in der Tschechischen Republik.
Die Kapitalanlagen des Konzerns einschließlich der liquiden Mittel lagen zum 30. Juni 2018 bei 37,4 Mrd.
Euro auf gleichem Niveau wie Ende 2017.
Die Solvenzquote der VIG-Gruppe lag zum Halbjahr 2018 bei ausgezeichneten 222 Prozent (Ende 2017: 220 Prozent).
„Die Ergebnisse zum Halbjahr 2018 stimmen uns für den weiteren Geschäftsverlauf des Jahres sehr zuversichtlich.
Untermauert wird unsere Zuversicht mit dem weiter deutlich höheren Wirtschaftswachstum in der CEE-Region im
Vergleich zu den EU-15-Staaten, womit verbesserter Lebensstandard einhergehend mit gesteigertem Absicherungsbedürfnis
begünstigt wird. Wir erwarten somit für das Gesamtjahr 2018 ein Prämienvolumen von 9,5 Mrd. Euro
und ein Ergebnis (vor Steuern) im Rahmen von 450 bis 470 Mio. Euro“, hält Stadler an den bereits kommunizierten
Zielen fest.
Forcierung Bankenvertrieb auf Kurs
Im Rahmen der „Agenda 2020“ steht 2018 vor allem die Forcierung des Bankenvertriebs im Vordergrund, wo bereits
zahlreiche Maßnahmen in die Wege geleitet wurden.
Unter anderem wurde Mitte Mai 2018 die Verlängerung des bestehenden Kooperationsvertrages mit dem Vertriebspartner
Erste Group bis 2033 unterfertigt. „Betreffend die Umsetzung der Fusionen unserer Bankversicherungsgesellschaften
mit unseren lokalen Allspartenversicherern sind wir weiter planmäßig unterwegs. Ungarn, die Slowakei
und Kroatien sind abgeschlossen. Mitte Juni 2018 wurde der Verschmelzungsvertrag zwischen der Sparkassen Versicherung
und der Wiener Städtischen Versicherung unterfertigt. Es ist noch die Zustimmung der österreichischen
Aufsichtsbehörde ausständig. Wir gehen davon aus, dass die Fusion im Herbst 2018 realisiert werden kann.
Bis Ende 2018 soll auch die letzte Fusion in der Tschechischen Republik eingeleitet bzw. vollzogen werden“, erklärt
Prof. Stadler.
Mit erweiterter Datennutzung auf dem Weg zu Echtzeittarifen
Ende Juli 2018 hat die VIG die zweite Runde des konzerninternen Förderungsprogramms „VIG Xelerate“ zur
digitalen Transformation gestartet. Bis Ende Oktober 2018 können die VIG- Konzerngesellschaften dazu Projekte
einreichen. Die prämierten Projekte erhalten eine finanzielle Unterstützung, wenn sie unter anderem die
Neuheit am lokalen Markt bzw. die Relevanz der Übertragbarkeit auf andere Konzerngesellschaften der VIG erfüllen.
Zusätzlich muss die Verbesserung wirtschaftlicher Kennzahlen nachvollziehbar sein.
Ein prämiertes Projekt aus dem ersten Pitch der polnischen VIG-Konzerngesellschaft InterRisk wurde jetzt gestartet.
Es beschäftigt sich mit erweiterter Datennutzung und Einsatz künstlicher Intelligenz zur Entwicklung
einer völlig neuartigen Tarifgestaltung. Ziel ist es, in den kommenden Jahren von der bisher üblichen
Tarifgestaltung unter Heranziehen statistischer Daten aus der Vergangenheit und interner Berechnungsmodule, hin
zur Berücksichtigung individueller Verhaltensmerkmale der Kunden, deren ganz persönlicher Anforderungen
und dem Einbezug aktueller Marktentwicklungen zu kommen. Das soll in der letzten Ausbaustufe zu einer individuellen
Preis- und Produktgestaltung in Echtzeit führen. Prof. Elisabeth Stadler: „Es geht darum, die weiter an Bedeutung
gewinnenden individualisierten Kundenbedürfnisse und die Ertragseffizienz in einem stark wettbewerbsgetriebenen
Markt zu optimieren. Wir starten in Polen mit der für uns sehr wichtigen Sparte Kfz-Versicherung. Nach erster
Evaluierung wird die Entwicklung ähnlicher Modelle für andere Sparten überlegt. Wir erwarten uns
bei erfolgreichem Verlauf einen hohen Nutzen für die Gruppe und Übertragungsmöglichkeiten auf andere
VIG-Konzerngesellschaften.“
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