Gespräch mit Mazedoniens Premierminister Zoran Zaev – "Hoffnung auf positiven Ausgang
des Referendums"
Skopje/Wien (bka) - "Das Abkommen zwischen Mazedonien und Griechenland im Namensstreit ist ein Meilenstein
und könnte weitere positive Entwicklungen in der Region auslösen", so Bundeskanzler Sebastian Kurz
bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem Amtskollegen Zoran Zaev am 7. September in Mazedoniens Hauptstadt
Skopje. Österreich werde für eine Lösung des Namensstreits weiterhin volle Unterstützung leisten.
Premierminister Zaev hatte mit der Regierung des griechischen Premiers Alexis Tsipras eine Einigung erzielt und
vereinbart, dass sein Land in Zukunft den Namen "Nord-Mazedonien" tragen soll. Die mazedonische Bevölkerung
soll am 30. September in einem Referendum darüber abstimmen. Kanzler Kurz drückte in Skopje seine Hoffnung
auf eine hohe Beteiligung und einen "positiven Ausgang" aus. "Eine positive Entscheidung würde
die europäische Perspektive des Landes beflügeln und wäre ein wichtiger Schritt in Richtung Europa".
"Die EU ist geografisch erst mit dem Beitritt der Westbalkan-Staaten vollständig", betonte Sebastian
Kurz und unterstrich damit auch ein wichtiges Credo des österreichischen EU-Ratsvorsitzes. "Wir wollen
Mazedonien in der EU sehen." Der Kanzler appellierte dabei auch an alle anderen politischen Kräfte des
Landes, sich ebenso an einer Lösung des Namensstreits mit Griechenland zu beteiligen. Der mazedonische Premierminister
Zoran Zaev dankte dem Bundeskanzler für die "starke und herzliche Unterstützung" bei den Verhandlungen,
um eine Vereinbarung im Namensstreit herbeizuführen. "Die Antwort und die Lösung für unsere
Zukunft wurden in Wien entworfen. Mit dem Abkommen haben wir dir Türen für unsere Mitgliedschaft in der
NATO und für den Beginn von EU-Beitrittsgesprächen geöffnet", sagte Zaev.
Auch in den Anstrengungen gegen die illegale Migration spiele Mazedonien als EU-Verbündeter eine wichtige
Rolle und leiste einen großen Beitrag, so der Kanzler. "Mazedonien war und bleibt ein Schlüsselspieler
bei der Schließung der Westbalkanroute", betonte Sebastian Kurz.
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