Brüssel/Langenlebarn/Wien (bmlv) - Um die Ausbreitung von Aschewolken nach einem Vulkanausbruch besser
vorhersagen zu können, führen 12 Nationen im Rahmen des EU-Projektes "EUNADICS" verschiedene
Versuchsreihen durch. Das Bundeheer unterstützt die Versuche mit einem speziell ausgerüsteten Propellerflugzeug.
Die Gesamtleitung hat die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.
Vorhersage zur Ausbreitung von Wolken
Oberst Michael Pernsteiner von den Luftstreitkräften erklärt das Ziel der Versuche: "Ziel ist
es nach einem Vulkanausbruch oder einem Atomunfall den gesperrten Luftraum so klein wie möglich zu halten
und die geeigneten Schutzmaßnahmen zu treffen." Zu den laufenden Tests erklärt er: "Es wird
ein äußerst seltener ungefährlicher Stoff, der auch bei Augenoperationen zum Einsatz kommt, ausgebracht.
Dieser breitet sich in der Luft aus und kann später von uns eingefangen und gemessen werden. Damit können
wir eine genauere Vorhersage zur Ausbreitung der Wolken treffen."
Sperre des Luftraumes eingrenzen
Durch den Vulkanausbruch im Jahr 2010 auf Island und die unvorhersehbare Ausbreitung der Aschewolke und der
daraus resultierenden großräumigen Sperrung des Luftraumes über halb Europa, entstand ein wirtschaftlicher
Schaden von mehr als vier Milliarden Euro. Um den gesperrten Luftraum und somit die wirtschaftlichen Einbußen
so gering wie möglich zu halten, werden jetzt mit Hilfe des Bundesheeres Versuche durchgeführt.
Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Michael Lichtenstern ist Techniker beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, er entnimmt beim Durchflug
der markierten Wolke die Proben mit Hilfe eines speziell dafür in der PC-6 eingebauten Gerätes. Je nachdem
ob und wie viele Partikel eingesammelt werden, kann die Geschwindigkeit, die Ausbreitung und der wahrscheinliche
Weg vorausgesagt werden.
Unterstützung durch das Bundesheer
Von 3. bis 7. September unterstützt das Bundesheer diese Tests durch die Bereitstellung von meteorologischen
Flugwetterdaten bis hin zu einer PC-6 Propellermaschine, mit der die Partikel eingesammelt werden.
Schutz der Bevölkerung
Die ausgewerteten Daten können auch im Fall eines nuklearen Stör- bzw. Zwischenfalles in einem Kernkraftwerk
verwendet werden, um die Bevölkerung vor radioaktivem Niederschlag zu schützen. Auch die Möglichkeit
bei einem Chemieunfall den zu evakuierenden Bereich besser und genauer einschätzen zu können, ist einer
wesentlicher Faktor der zum Schutz von Österreich beträgt.
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