Kärnten dreht auf: Villach und
 Arnoldstein rücken näher zusammen

 

erstellt am
07. 09. 18
13:00 MEZ

LH Kaiser, LR.in Schaar: 16 Kilometer lange Fernwärmetransportleitung von Arnoldstein nach Villach wird in Betrieb genommen
Klagenfurt (lpd) - Villach und Arnoldstein rücken näher zusammen. Grund dafür ist die neue, 16 Kilometer lange, Fernwärmetransportleitung. Sie wurde am 6. September im Beisein von Landeshauptmann Peter Kaiser seitens der KELAG in Betrieb genommen wurde. Mit der errichteten Leitung wird in Zukunft die Hälfte des Villacher Fernwärmebedarfs durch die Abwärme aus der Arnoldsteiner Müllverbrennungsanlage abgedeckt. Erdgas wird demnach nur mehr zur Spitzenabdeckung und als Ausfallsreserve eingesetzt. Mit 16 Millionen Euro handelt es sich dabei um die bis dato größte Einzelinvestition der KELAG Energie & Wärme GmbH.

Für Landeshauptmann Kaiser ist die Fertigstellung der Fernwärmetransportleitung ein weiterer wichtiger Schritt, die Energieversorgung Kärntens noch nachhaltiger und grüner zu machen. „Der Süden dreht auf! Nachhaltigkeit ist eines der wesentlichen Leitmotive für diese Kooperation über Gemeindegrenzen hinaus. Nachhaltigkeit auch im Sinne einer Kooperation, die zeigt: wenn mehrere etwas Gutes tun, dann ist es auch volkswirtschaftlich äußerst vernünftig“, so Kaiser im Rahmen der Pressekonferenz. Das Projekt habe aber auch einen gesellschaftlichen Nutzen, man leiste damit einen großen und aktiven Beitrag zur Erreichung der Klimaziele, so der Landeshauptmann.

„Ich gratuliere der KELAG Energie und Wärme GmbH sowie allen Partnern zur Inbetriebnahme der Fernwärmetransportleitung und zur Realisierung dieses für Kärnten energiewirtschaftlich bedeutsamen Projektes. Das Villacher Fernwärmenetz leistet somit einen wesentlichen Beitrag in Sachen Klimaschutz und nimmt durch die verstärkte Nutzung von Abwärme österreichweit eine Vorreiterrolle in Sachen umweltschonender, nachhaltiger Energieversorgung ein“, teilte Umweltlandesrätin Sara Schaar mit.

Villachs Bürgermeister Günther Albel betonte das Bestreben der Draustadt, eine grüne Stadt zu sein. „Der verantwortungsvolle Umgang mit der Natur hat auch eine wirtschaftspolitische Komponente, er hat sich längst zu einem relevanten Standortfaktor entwickelt“, erklärte Albel.

Erich Kessler, Arnoldsteins Bürgermeister, betonte die positive Entwicklung der Marktgemeinde. „Aus dem ehemals krisengebeutelten Industriestandort fließt heute grüne Energie in die zweitgrößte Stadt Kärntens. Die Fernwärmetransportleitung reihe sich in eine Vielzahl von Projekten ein, die im Bereich des Energiesektors in Arnoldstein umgesetzt wurden.

KELAG-Vorstand Manfred Freitag sprach von einer wichtigen energiepolitischen Weichenstellung für Kärnten und den Klimaschutz. „Wir verringern Emissionen in Villach und verbessern den Brennstoffwirkungsgrad der Müllverbrennungsanlage. Mit diesem Projekt kommt unser Tochterunternehmen KELAG Energie & Wärme GmbH seinem Ziel näher, möglichst viel Abwärme und regenerative Energie zu nutzen“, so Freitag. 90 Prozent des Wärmebedarfs in Villach kämen aus regenerativen Quellen.

Günter Zellinger, Geschäftsführer der Kärntner Restmüllverwertungs GmbH, unterstrich, dass mit der neuen Leitung zukünftig deutlich weniger Strom, dafür weitaus mehr Wärme erzeugt werde. „Dadurch verdoppelt sich der Brennstoffnutzungsgrad unserer Anlage auf mehr als 50 Prozent“, informierte Zellinger.

Das Projekt wurde vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, seitens des Bundes und des Landes Kärnten unterstützt.

 

 

 

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