Der Code des Universums – 08. September 2018 - 31. Oktober 2018, Maria-Theresien-Platz
Wien (nhm) - Die Ausstellung „Der Code des Universums“ regt an, sich am Beispiel des Europäischen Forschungszentrums
CERN mit dem Erkenntnisgewinn durch Grundlagenforschung auseinanderzusetzen – dem Gewinn für die Wissenschaft
ebenso wie für jede/n von uns.
Die Ausstellung nimmt mit auf eine fotografische Entdeckungsreise und vermittelt einen Eindruck davon, wie physikalische
Großforschungsprojekte realisiert werden können. Bausteine und Gesetze des Universums besser zu verstehen
ist das Ziel des Teilchenforschungszentrums CERN in Genf.
Der Weg dorthin erfordert außergewöhnliche Kooperationsbereitschaft in der Wissenschaft – aber auch
einen lebendigen Austausch mit der Gesellschaft. Was bedeutet nun der Erkenntnisgewinn für jede/n von uns?
Die Ausstellung regt an, sich Fragen wie dieser zu stellen. Die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen sich
vom CERN, dem Naturhistorischen Museum (NHM) Wien, dem Institut für Hochenergiephysik (HEPHY) und dem Stefan-Meyer-Institut
(SMI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften mit auf eine fotografische Entdeckungsreise nehmen
zu lassen. Die Schau mit dem Titel „Der Code des Universums“ legt den Fokus auf den kooperativen Ansatz in der
Teilchenphysik, der bei der Arbeit mit einem riesigen Teilchenbeschleuniger wie dem LHC (Large Hadron Collider)
und der Auswertung der Daten unabdingbar ist. Sie vermittelt einen Eindruck vom Erkenntnisgewinn durch die bislang
„größte Maschine der Welt“ und gibt einen Ausblick auf die kommende Generation von Großbeschleunigern.
Die Präsentation ist als Freiluft-Installation konzipiert und allgemein gratis zugänglich. Großflächige,
hintergrundbeleuchtete Foto-Panele in Verbindung mit kurzen erklärenden Texten stellen die Inhalte visuell
dar und sind vor dem NHM Wien am Maria-Theresien-Platz bis 31.10.2018 zu sehen.
Krieg – auf den Spuren einer Evolution
24. Oktober 2018 – 28. April 2019, Sonderschausäle des NHM Wien
Mit jedem Krieg sind menschliche Schicksale verbunden, die sich auch in archäologischen Befunden widerspiegeln.
Moderne forensische Untersuchungen an Skelettfunden belegen, dass bereits in der Jungsteinzeit Krieg geführt
wurde. Die Ausstellung präsentiert eine archäologische Spurensuche, die über 7.000 Jahre zu den
ältesten Nachweisen von kriegerischen Auseinandersetzungen – Funde aus dem Weinviertel (NÖ) – zurückreicht.
Eine einschneidende Veränderung in der „Evolution des Krieges“ dokumentieren die 3.200 Jahre alten bronzezeitlichen
Funde aus dem Tollense-Tal (Norddeutschland): Die Waffen, mit denen damals um eine Brücke gekämpft wurde,
waren nicht mehr bäuerliche Werkzeuge, sondern aus Metall gefertigt und ausschließlich für Kriegszwecke
hergestellt.
Die Ausstellung, eine Kooperation mit dem Landesmuseum für Vorgeschichte Sachsen-Anhalt, geht anhand von historischen
Belegen auch zahlreichen grundsätzlichen Fragen nach: Was ist Aggression? Seit wann gibt es Krieg in der Menschheitsgeschichte?
Ist Krieg unausweichlich, weil menschlich? Seit wann gibt es organisierten Krieg mit eigens für Kriegszwecke
entwickelten Waffen aus Metall? Seit wann führen Eliten anonyme Soldaten in die Schlacht?
Zentrales Ausstellungsobjekt ist ein Massengrab aus dem Dreißigjährigen Krieg, das in einem Block
geborgen wurde. Die große Schlacht bei Lützen 1632, die keiner der Kontrahenten gewinnen konnte, in
der aber Gustav II. Adolf, der König von Schweden, getötet wurde, forderte tausende Opfer und kann als
der Beginn des modernen Krieges gelten. Wissenschafterinnen und Wissenschafter haben die 48 Toten des ausgestellten
Massengrabes mit modernsten Techniken untersucht und Einzelschicksale sowie Todesursachen so detailliert wie möglich
rekonstruiert.
Auch in Österreich haben archäologische und anthropologische Forschungen wichtige Erkenntnisse über
Kriegsführung und die Folgen von Kriegen von der Ur- und Frühgeschichte bis in die Neuzeit geliefert.
So wurden die Skelette jener Soldaten, die 1809 im napoleonischen Krieg auf den Schlachtfeldern von Asparn und
Deutsch Wagram getötet wurden, mit forensisch-anthropologischen Methoden untersucht. An den Knochen lässt
sich viel über das Schicksal einzelner an der Schlacht beteiligter Menschen ablesen.
Wie nachhaltig und zerstörerisch sich Krieg auch auf viele Überlebende auswirkt, lässt sich unter
anderem an „zivilen“ Objekten aus der Nachkriegszeit dokumentieren. Am Ende der Ausstellung erinnern Prothesen,
die den verwundeten Soldaten das Leben erleichtern sollten und heute Bestandteil der Anatomischen Sammlung des
NHM Wien sind, an das Ende der Ersten Weltkriegs 1918.
Medizin im Ersten Weltkrieg
24. Oktober 2018 – 28. April 2019, Pathologisch-Anatomische Sammlung des NHM Wien im sogenannten „Narrenturm“
Im „Narrenturm“ wird die NHM Wien-Sonderausstellung „Krieg – auf den Spuren einer Evolution“ mit dem Thema
„Medizin im Ersten Weltkrieg“ erweitert. In drei neu renovierten Räumen dokumentieren Objekte der Pathologisch-anatomischen
Sammlung die typischen Verletzungen des ersten Weltkrieges, das Können Lorenz Böhlers mit dem Beginn
der Unfallchirurgie und die rekonstruierenden Maßnahmen dieser Zeit.
Der Erste Weltkrieg war eine kriegerische Auseinandersetzung von bis dahin unbekanntem Ausmaß. Dies stellte
Sanitäter und Ärzte vor neue Herausforderungen. Zur Ausbildung von künftigen Medizinern wurden verschiedene
Verletzungen präpariert und in pathologisch-anatomischen Sammlungen aufbewahrt. Diese Präparate geben
einen Einblick in die unterschiedlichsten Verwundungen mit denen Ärzte im Ersten Weltkrieg konfrontiert waren.
Wie nachhaltig und zerstörerisch sich Krieg auch auf viele Überlebende auswirkt, lässt sich unter
anderem an „zivilen“ Objekten aus der Nachkriegszeit dokumentieren. Am Ende der Ausstellung erinnern Prothesen,
die den verwundeten Soldaten das Leben erleichtern sollten und heute Bestandteil der Pathologisch-anatomischen
Sammlung des NHM Wien sind, an das Ende der Ersten Weltkriegs 1918.
Faivovich & Goldberg: Auf der Suche nach Mesón de Fierro
ab 21. November 2018, Kunstintervention im Saal 6 des NHM Wien
Das in Buenos Aires (Argentinien) ansässige Künstlerduo Faivovich & Goldberg, Teilnehmer der
documenta 13, beschäftigt sich mit den kulturellen Auswirkungen der Campo del Cielo-Meteoriten, die vor etwa
4.000 Jahren im Norden Argentiniens einschlugen. Eine dieser Eisenmassen, bekannt als Mesón de Fierro wurde
1576 von spanischen Konquistadoren erwähnt, die von Angehörigen indigener Stämme zum Einschlagsort
geführt worden waren. Der ungefähr 15 Tonnen schwere Meteorit wurde in den folgenden 200 Jahren immer
wieder aufgesucht und verschwand dann auf mysteriöse Weise. Damit wurde Mesón de Fierro zum Mythos.
2017 entdeckten Faivovich & Goldberg nach jahrelangen unzähligen Abenteuern und Reisen in der Meteoriten-Sammlung
des NHM Wien ein 19-Gramm-Fragment, das sie nach seiner Beschaffenheit ziemlich überzeugend mit Mesón
de Fierro in Verbindung bringen konnten. Im Kontext dieser Entdeckung wird die Ausstellung als Plattform für
das rätselhafte erdgebundene Leben des Mesón de Fierro dienen.
Peace. Die weltbesten Jugendfotos zum Thema Frieden
von 28. November 2018 bis 07. März 2019 im Saal 50 des NHM Wien
Begleitend zur Ausstellung „Krieg – auf den Spuren einer Evolution“ sind im Saal 50 Fotografien zum Thema Frieden
von Kindern zu sehen.
Organisiert von dem Fotografen Lois Lammerhuber werden jährlich im Rahmen des Alfred Fried Children Photography
Award Jugendliche bis zum Alter von 14 Jahren aufgerufen, das Thema Frieden in einem Foto sichtbar zu machen. Der
Award wird in Wien, im Österreichischen Parlament, vergeben und setzt ein starkes Zeichen für den Frieden.
Eine international besetzte Jury wählt aus dem Kreis der nominierten Bilder das Kinder-Friedensbild des Jahres
2018. Für den Children Peace Award 2018 wurden 847 Fotos aus 137 Ländern eingereicht! Eine Auswahl von
57 Arbeiten wird im Naturhistorischen Museum Wien im Saal 50 zu sehen sein.
|