Linz (lk) - Am Nachmittag des 6. September findet in den Linzer Redoutensälen die von der Essl Foundation
initiierte Veranstaltung „Zero Project Unternehmensdialog“ statt. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie erfolgreiche
Integration von Menschen mit Behinderung aussehen kann, was ausschlaggebende Schlüsselfaktoren sind und welche
unterstützenden Rahmenbedingungen und Vorteile es bringt. Zudem bietet der Zero Project Unternehmensdialog
den TeilnehmerInnen eine Plattform, um das Matching von Firmen und passenden MitarbeiterInnen zu besprechen und
dabei neue Ideen zu entwickeln, zu diskutieren und umzusetzen.
„In einem Land der Möglichkeiten muss es auch ausreichend Chancen für Menschen mit Beeinträchtigung
auf dem Arbeitsmarkt geben. Sowohl im Teilzeit- als auch im Vollzeitbereich stehen noch viele Potentiale offen.
Das Zero Project will heute eine Brücke bauen – zwischen UnternehmerInnen und Betroffenen. Als Land Oberösterreich
wollen wir mit gutem Beispiel voran gehen und beschäftigen aktuell im Landesdienst um 40 Prozent mehr Menschen
mit Behinderungen als gesetzlich vorgeschrieben“, so Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer.
„Durch die Integration von Menschen mit Beeinträchtigung am Arbeitsmarkt entstehen Vorteile für den Einzelnen
und die Betriebe. Ich verfolge das strategische Ziel, den Anteil an integrativen Beschäftigungsformen in den
oberösterreichischen Unternehmen deutlich zu erhöhen. Dafür ist eine enge Zusammenarbeit mit den
Unternehmerinnen und Unternehmern notwendig. Das Zero Project bietet dafür die ideale Plattform“, erläutert
Birgit Gerstorfer, die im Sozialressort für Arbeit und Beschäftigungsangebote nach dem Oberösterreichischen
Chancengleichheitsgesetz zuständig ist.
Große ungenützte Potenziale für die Wirtschaft
15 Prozent der Bevölkerung und damit auch 15 Prozent der Kund/innen der Unternehmen haben eine Behinderung.
Dieses große wirtschaftliche Potenzial bleibt bislang durch Skepsis oder Unsicherheit häufig ungenützt.
Beschäftigung von Menschen mit Behinderung wird derzeit noch hauptsächlich als Sozialprojekt und viel
zu wenig als wirtschaftliches Anliegen verstanden. Chancen für Recruiting, Betriebsklima oder die Erschließung
neuer Kundengruppen bleiben zurzeit weitgehend ungenutzt.
„Es ist unser Ziel, allen Menschen mit Behinderung die Möglichkeit zu geben, durch eigene Arbeit, die auf
ihre individuellen Fähigkeiten abgestimmt ist, ihr Einkommen zu verdienen. Dadurch erfahren sie Anerkennung
und das Gefühl, gebraucht zu werden, was sich positiv auf ihr Selbstbewusstsein auswirkt. Aus meiner jahrelangen
Erfahrung als Unternehmer weiß ich, dass diese Menschen sich auch durch vorbildliches Engagement, hohe Motivation
und Loyalität auszeichnen“, sagt Martin Essl, Initiator der Zero Project Unternehmensdialoge.
Eine Win-Win-Win-Situation
Durch die Integration von Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt entsteht eine klassische Win-Win-Win-Situation
für die Gesellschaft, das Unternehmen und den Einzelnen. Um für die Unternehmen die Einstellung von MitarbeiterInnen
mit Behinderung so einfach wie möglich zu gestalten und etwaige Bedenken auszuräumen, bietet das Zero
Project Netzwerk das erforderliche Know-how.
Franz Kehrer, Direktor der Caritas in Oberösterreich, dazu: „Aus unserer langjährigen Erfahrung in der
Ausbildung und Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen in die Arbeitswelt wissen wir, dass es funktioniert
und ein Gewinn für alle Seiten ist. Das Erfolgsrezept: praxisnahe Ausbildung und maßgeschneiderte individuelle
Begleitung der Menschen mit Beeinträchtigungen und Unternehmen von unserer Seite. So bekommen die Unternehmen
dringend benötigte und hoch motivierte Nachwuchskräfte und MitarbeiterInnen.“
„Das Diakoniewerk OÖ hat bereits seit acht Jahren Erfahrung in der integrativen Beschäftigung und arbeitet
dabei mit rund 17 Kooperationsbetrieben zusammen. Für Menschen mit Behinderung, die die Anforderungen für
die integrative Beschäftigung erfüllen, ist es eine Bereicherung in der Angebotsvielfalt. Dennoch ist
der Sprung auf den 1. Arbeitsmarkt, den sich manche wünschen, oft nicht erreichbar. Dabei lohnt es sich für
beide Seiten, denn auch Betriebe profitieren von der Zusammenarbeit“, ergänzt Mag. Gerhard Breitenberger,
Geschäftsführer des Diakoniewerks OÖ.
Über „Zero Project“
Das Zero Project ist eine Initiative der Essl Foundation, die sich weltweit für die Umsetzung der UN-Konvention
für die Rechte von Menschen mit Behinderung engagiert. „Zero“ steht dabei für eine Welt ohne Barrieren.
Als Plattform analysiert und verbreitet das Zero Project vorbildliche Lösungen, die die tägliche Lebenssituation
von Menschen mit Behinderung verbessern und ihre gesetzlichen Rechte stärken. In Zusammenarbeit mit über
4.000 Expert/innen aus 180 Ländern werden jedes Jahr Best-Practice-Beispiele identifiziert, im Zero Project
Report veröffentlicht und auf der Zero Project Conference vorgestellt.
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