Physio Austria und Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger gaben
gemeinsame Pressekonferenz
Wien (physioaustria) - Die Kostentragung bzw. Kostenerstattung für physiotherapeutische Leistungen
im niedergelassenen Bereich ist in Österreich je nach Bundesland und Krankenkasse unterschiedlich gestaltet.
Die Unterschiede sind nicht allein im Angebot der Physiotherapie als Sachleistung (Physiotherapeuten mit Kassenverträgen)
oder als Leistung mit Kostenerstattung (Physiotherapeuten im Wahlbereich) zu verorten, sondern auch in den unterschiedlichen
Richtlinien zu Bewilligungen, Tarifen und zusätzlichen Erfordernissen zur Kostentragung.
Mit 1. September sind die Kostenzuschüsse für Physiotherapien in jenen vier Bundesländern ohne Verträge
zwischen Gebietskrankenkassen und freiberuflichen Therapeuten vereinheitlicht worden. Damit wurden die Zuschüsse
in Niederösterreich, Kärnten und der Steiermark auf das Niveau vom Burgenland angehoben.
In einer gemeinsamen Pressekonferenz präsentierten Physio Austria und der Hauptverband der österreichischen
Sozialversicherungsträger die Neuerungen und weiteren Zielsetzungen.
Physio Austria begrüßt die Harmonisierung im Zuschussbereich ebenso wie die Abstimmung der Bewilligungsabläufe.
„Den Großteil der Kosten trägt trotz Zuschuss immer noch der Patient, sagte Constance Schlegl“, Präsidentin
des Bundesverbandes der Physiotherapeuten. Sie fordert mehr Transparenz bei den Bewilligungskriterien. Physio Austria
fordert einen durchgängigen, niederschwelligen Zugang zu Sachleistung im Bereich der Physiotherapie sowie
mehr Verträge mit freiberuflichen Physiotherapeuten im Sinne einer strukturierten Versorgungsplanung unter
Berücksichtigung der aktuellen demographischen Entwicklung und den damit verbunden Anforderungen aus Public
Health-Sicht.
Im Zuge der Zusammenarbeit mit dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger ist der Ausbau der Sachleistung
ein weiteres gemeinsames Vorhaben.
Der ehemalige Spitzensportler und Skispringer Thomas Morgenstern berichtete im Rahmen der Pressekonferenz von seinen
persönlichen Erfahrungen mit Physiotherapie und deren Wirkung auf seine sportlichen Erfolge. Nur drei Wochen
nach einem schweren Trainingssturz nahm er im Jahr 2014 an den Olympischen Winterspielen in Sotschi teil. Er bezeichnet
Physiotherapie als einen essenziellen Teil seiner Karriere.
Physiotherapie leistet einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der Mobilität (insbesondere von chronisch
kranken und älteren Menschen) und zur Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess nach Unfällen oder Operationen.
Physiotherapie wird von Ärzten verordnet und von Physiotherapeuten eigenverantwortlich durchgeführt.
Der Beruf der Physiotherapeuten ist im Bundesgesetz über die gehobenen medizinisch-technischen Dienste (MTD-Gesetz)
geregelt.
Physio Austria ist der Berufsverband der Physiotherapeuten Österreichs und als Organisation seit über
50 Jahren in Österreich etabliert. Er vertritt auf Basis der freiwilligen Mitgliedschaft die Belange der Physiotherapie
und die Interessen aller Physiotherapeuten Österreichs und engagiert sich für eine verstärkte Versorgung
durch freiberufliche Physiotherapeuten.
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