Unfallrisiko bei Tempo 80 an
 neuralgischen Punkten erhöht

 

erstellt am
04. 09. 18
13:00 MEZ

Landesregierung ersucht Verkehrsministerium, Maßnahmen zu setzen
Salzburg (lk) - Seit Einführung des zeitweisen „80er“ auf der Salzburger Stadtautobahn am 4. März 2015 haben sich bis Ende 2017 139 Unfälle mit Verletzten ereignet. 26 davon fanden im Tunnelbereich statt, in dem permanent nur 80 km/h erlaubt sind. Von den restlichen 113 Unfällen fanden 70 bei Tempo 80 statt, 43 bei Tempo 100. Das Risiko beim „80er“ war daher umgerechnet auf das Verkehrsaufkommen höher, wobei dies insbesondere auf einige wenige „Hotspots“ zurückgeführt werden kann. Das ergab eine von der Landesstatistik durchgeführte Auswertung der Unfallzahlen von der Statistik Austria.

Tempo 80 war insgesamt zu 44,8 Prozent der Zeit aktiv, zwischen 6 und 12 Uhr sowie zwischen 17 und 21 Uhr deutlich häufiger als Tempo 100. Bei den Unfällen handelte es sich meistens um Auffahrunfälle, teilweise krachte es auch beim Wechseln der Fahrstreifen. Gemessen am Verkehrsaufkommen ist es in den vergangenen beiden Jahren – wie auch 2012 – umgerechnet zu etwa einem schweren Unfall pro Woche gekommen. In den vergangenen fünf Jahren stieg der Anteil an beteiligten Schwerfahrzeugen von einem Fünftel auf ein Drittel.

Hotspot Knoten Salzburg
In Fahrtrichtung Wien passierten 13 der 31 Unfälle bei Tempo 80 auf den ersten 700 Metern bei der Zusammenführung von A1 Westautobahn und A10 Tauernautobahn, um zehn mehr als bei Tempo 100. In diesem Bereich geschahen zumeist Unfälle durch Fahrstreifenwechsel aufgrund des Hotspots Knoten Salzburg. Bei acht der 13 Unfälle waren Schwerfahrzeuge beteiligt. Auf der restlichen Strecke wurden hingegen großteils Auffahrunfälle registriert. In Richtung Deutschland treten Unfälle verstärkt beim Knoten und nach der Auffahrt Nord bis vor der Abfahrt Mitte auf. Das Muster der Unfallart ist dabei gleich wie in der Gegenrichtung.

Mehr Sicherheit für Autofahrer gefordert
Handlungsbedarf ergibt sich für Verkehrslandesrat Stefan Schnöll insbesondere dadurch, dass die Unfälle mit Schwerverkehrsbeteiligung durch Tempo 80 zugenommen haben. „Für die Sicherheit der Autofahrer müssen nun geeignete Maßnahmen getroffen werden. Die Landesregierung wird daher aufgrund des belegten erhöhten Unfallrisikos das zuständige Verkehrsministerium ersuchen, Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit im besagten Streckenbereich zu gewährleisten“, so Verkehrslandesrat Schnöll.

Statistik Austria lieferte Grunddaten
Grundlage der Auswertung sind die Unfalldaten des Jahres 2017 der Statistik Austria. Die Landesstatistik Salzburg hat darauf aufbauend die Verkehrsunfälle für den Autobahnabschnitt der A1 von Kilometer 297,710 bis 285,814 (Richtung Wien) beziehungsweise 287,034 bis 297,710 (Richtung München und Villach) analysiert.

 

 

 

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