Kunst und Wissenschaft in Interaktion
Wien (universität) - Die Universität Wien startete im Rahmen von "20 Jahre Uni Wien Campus"
im Mai 2018 eine neue Veranstaltungsreihe. Unter dem Motto "Arts & Science" präsentieren ForscherInnen
aus den unterschiedlichsten Disziplinen immer Donnerstagabend im Campus-Pavillon (Hof 1) Projekte, bei denen Kunst
und Wissenschaft in Interaktion miteinander stehen. Im September stehen drei weitere Veranstaltungen an, darunter
zwei Theateraufführungen.
Seneca, "Die Trojanerinnen" oder zeitloses Kriegsleid. Teilaufführung der Tragödie in neuer
deutscher Übersetzung
Die Aufführbarkeit der Tragödien Senecas wurde immer wieder bestritten. In einem philologischen Experiment
soll nun, begleitet von einer wissenschaftlichen Einführung, die Bühnenwirksamkeit der Dramen Senecas
am Beispiel der Tragödie "Troades" ("Die TrojanerInnen") in deutscher Übersetzung
nachgewiesen werden.
Thema der Tragödie ist das Leid der kriegsgefangenen trojanischen Frauen nach der Zerstörung ihrer Heimatstadt
durch die Griechen. Dabei werden zwei Handlungsstränge kombiniert. Die geplante Aufführung wird sich
aus pragmatischen Gründen auf einen dieser beiden Handlungsstränge beschränken: Andromache, die
Witwe des trojanischen Anführers Hektor, versucht ihren Sohn, Astyanax, vor den Griechen zu verstecken und
es zur Konfrontation mit Odysseus kommt.
Biomolecular & Artistic Structure Research
Die Künstlerin und Bioinformatikerin Tanja Gesell präsentiert an diesem Abend ihren Zugang zu strukturellen
Konzepten in Kunst und Wissenschaft. Im Gespräch mit KollegInnen wird Tanja Gesell aktuelle Herausforderungen
der Strukturforschung diskutieren. Dabei versucht sie anhand ausgewählter Projekte, der Beziehung zwischen
Kunst und Wissenschaft nachzugehen.
Tanja Gesell hat sowohl Kunst als auch Biologie studiert. Derzeit forscht sie am Zentrum für Molekulare Biologie
der Universität. Zuvor war Tanja Gesell als Wissenschafterin u.a. am Broad Institute der Harvard University
und dem European Bioinformatics Institute in Cambridge tätig. Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit an der
Universität Wien lehrt Tanja Gesell auch an der Universität für angewandte Kunst Wien.
"Herschel und das unsichtbare Ende des Regenbogens"
Gemeinsam mit seiner Schwester Caroline, einer der ersten anerkannten, naturwissenschaftlichen Forscherinnen,
hat William Herschel fast zufällig im Jahre 1800 bemerkt, dass am roten Ende eines Sonnenspektrums eine Region
anschließt. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit können sie unsichtbare Strahlung, die Wärmestrahlung,
nachweisen.
Mit dem Theaterstück "Herschel und das unsichtbare Ende des Regenbogens" – aufgeführt von WissenschafterInnen
des Instituts für Astrophysik – wird den ZuschauerInnen die Entdeckung der Infrarotstrahlung durch Caroline
und William Herschel auf unterhaltsame Art und Weise nähergebracht. Anschließend spricht der Astrophysiker
Franz Kerschbaum über die Bedeutung Herschels und aktuelle Forschungen mit dem nach ihm benannten Infrarot-Weltraumteleskops.
Veranstaltungsüberblick:
Seneca, "Die Trojanerinnen" oder zeitloses Kriegsleid: Teilaufführung der Tragödie in neuer
deutscher Übersetzung.
Zeit: Donnerstag, 13. September, 18 Uhr
Ort: Campus-Pavillon, Campus der Universität Wien, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Biomolecular & Artistic Structure Research
Zeit: Donnerstag, 4. Oktober, 18 Uhr
Ort: Campus-Pavillon, Campus der Universität Wien, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
"Herschel und das unsichtbare Ende des Regenbogens"
Zeit: Donnerstag, 11. Oktober, 18 Uhr
Ort: Campus-Pavillon, Campus der Universität Wien, 1090 Wien, Spitalgasse 2-4, Hof 1
Programm:
http://campus.univie.ac.at/20-jahre-uni-wien-campus/highlights/arts-science/
20 Jahre Campus Uni Wien:
https://campus.univie.ac.at/
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