Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg

 

erstellt am
17. 09. 18
13:00 MEZ

Gipfelkreuz zum 800-Jahr-Jubiläum der Diözese Graz-Seckau am Himmelkogel/Triebental gesegnet
Graz (diözese) - Mit rüstigen 93 Jahren bestieg der Apostolische Protonotar Leopold Städtler den 2.018 m hohen Himmelkogel, um das von Medienkünstler Richard Kriesche entworfene Jubiläumskreuz zu segnen. Die für den 1. September geplante Segnung durch Bischof Wilhelm Krautwaschl musste wetterbedingt abgesagt werden. Am 16. September wurde diese im kleinen, feierlichen Rahmen von Städtler - ehem. Dompropst, und langjährigen Generalvikar der Diözese - gemeinsam mit dem evangelischen Pfarrer von Gaishorn/Trieben, Bernhard Hackl, und Pfarrer Michael Robitschko nachgeholt. "Wenn wir nach Stunden über den letzten Grashang, das letzte Gratstück oder die letzte Seillänge das Gipfelkreuz erreicht haben, sind wir glücklich, auch wenn es anstrengend und mühselig war. Gipfelkreuze weisen uns auf den letzten Sinn unseres Lebens hin, auf die Gemeinschaft mit Gott (...). Der gekreuzigte Herr Jesus möchte uns sagen: "Ich bin dir mit dem Kreuz meines Lebens vorausgegangen. Ich trage dein Leben mit und will dir helfen. Du bist nicht allein", so Städtler im Rahmen der Segnung.

Als Wanderer und Bergsteiger spricht Bernhard Hackl im Rahmen der Einweihung von der solidarischen Gemeinschaft, das Vertrauen auf andere als Seil im übertragenen Sinne, das Halt gibt: “Kirche braucht Gemeinschaft und das Vertrauen aufeinander. Viele Hände, die und die zusammenhelfen erreichen mehr. Egal ob das in der Familie, in den Einsatzorganisationen oder in der Gemeinde ist.“ Ein besonderes „Seil“, sei das Beten, das ihn mit Gott verbinde und nie reiße. „Für diese untrennbare Verbindung zwischen Mensch und Gott steht jedes Kreuz und hier das Jubiläumskreuz“, so der evangelische Pfarrer.

du bist nicht allein! – die Botschaft des Jubiläumskreuzes
Anwesend war auch Thomas Bäckenberger, Generalsekretär Weg2018, der von Beginn an in die Gestaltung des 300 kg schweren und 3 m hohen Jubiläumskreuzes aus Flachsstahl involviert war. Die Inschrift ‘du bist nicht allein‘ bleibe für die Zukunft Zusage und lebendiger Auftrag. „Das Kreuz ist ein Zeichen Gottes. Ein Zeichen für ‚du bist nicht allein’, formuliert es Bischof Krautwaschl im Gipfelbuch. „Die Botschaft berührt Menschen in unterschiedlichen Lebens- und Glaubenssituationen existentiell“, meint Bäckenberger zu den zahlreichen positiven Rückmeldungen. Die Idee eines Jubiläumskreuzes wurde bereits vor vier Jahren vom ehemaligen Weihbischof Franz Lackner geboren. „Wer sich auf den Weg macht, ist nie allein, man findet immer Weggefährten“, zeigt sich Bäckenberger von der enthusiastischen Mitwirkung vieler Beteiligter und Unterstützer begeistert, von Hans Roth bis hin zum diözesanen Gebäudemanagement.

Unterstützt wurde das Projekt auch vom Familienunternehmen Metallbau Gölles. Die anwesende Geschäftsführerin Irmgard Holzer verweist auf die langjährige Partnerschaft mit der Diözese, den respektvollen und wertschätzenden Umgang. Das Vereinen von statischer Verantwortung und künstlerischer Umsetzung – trotz der Expertise ihrer Mitarbeiter – sei herausfordern gewesen. Fasziniert habe sie vor allem Kriesches Zugang zur Oberflächengestaltung: „Die Verletzungen des Stahls mit der Flex, das Erzeugen von Schrammen, steht für mich sinnbildlich für das verletzliche Leben, das nicht immer glatt läuft.“ Für Kriesche stehen sie für die Verletzungen, die Jesus am Kreuz erfahren hat, die er in Abwesenheit seiner direkt auf das Jubiläumskreuz übertragen hat. Das Kreuz lebt von der Abwesenheit einer Jesu-Darstellung und der Verdichtung des Immateriellen und spirituell Durscheinenden in der zukunftsbejahenden Aussage „du bist nicht allein“. Mit den Worten des Künstlers: „Das Kreuz ist zur alleinigen Leerstelle für seinen erfahrungsmächtigsten, alle Religionen und Bekenntnisse überschreitenden Text geworden, den zu begreifen wir eingeladen sind“.

Ein bleibendes Zeichen für alle
„Man sieht das Kreuz schon von weitem. Es ist eine herausfordernde Wanderung, aber der Mühen wert!“, so Verena Hohenadler aus dem Weg2018-Team. Für all, jene, die auf eigene Faust eine Wanderung zum Jubiläumskreuz inmitten der spektakulären Naturkulisse des Triebentals machen wollen: Sie können bis zur Almhütte Bergerhube (Triebental 29, 8785 Hohentauern) mit dem Auto zufahren. Von dort sind es rund 800 Höhenmeter und 2,5 h bis zum Gipfel des Himmelkogels.

Tipp: Vier der fünf Jubiläumsausstellungen sind noch bis Anfang November zu besuchen!
bis 14.Oktober: Last & Inspiration (Priesterseminar, Diözesanmuseum Graz)
bis 26.Oktober: Grenze Öffnung & Heimat (Schloss Seggau)
bis 28.Oktober: Umbruch Geist & Erneuerung (Abtei Seckau)
bis 4. November: Schönheit & Anspruch (Stift Admont)

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.800-jahre-graz-seckau.at/ausstellungen

 

 

 

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