Inflation steigt im August 2018 auf 2,2%

 

erstellt am
17. 09. 18
13:00 MEZ

Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für August 2018 lag nach Berechnungen von Statistik Austria bei 2,2%, nachdem sie im Juli 2,1% betragen hatte. Während sich der Preisauftrieb für Nahrungsmittel abschwächte, blieb er bei Treibstoffen fast unverändert. Einrichtungsgegenstände verteuerten sich merklich, Pkws verbilligten sich kaum mehr. Die Ausgaben für Verkehr erwiesen sich weiterhin als stärkster Preistreiber, gefolgt von jenen für Wohnung, Wasser und Energie.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Monat August 2018 bei 104,9. Gegenüber dem Vormonat Juli blieb das durchschnittliche Preisniveau unverändert.

Teurere Treibstoffe verursachten weiterhin ein Fünftel der Inflation
Im Jahresvergleich stiegen die Ausgaben für Verkehr um durchschnittlich 4,1% und beeinflussten die allgemeine Teuerung mit +0,53 Prozentpunkten. Ausschlaggebend dafür waren Treibstoffe, die sich im August insgesamt um 14,0% (Einfluss: +0,43 Prozentpunkte) verteuerten (Juli +14,8%; Einfluss: +0,43 Prozentpunkte). Reparaturen privater Verkehrsmittel kosteten um 3,2% mehr (Einfluss: +0,05 Prozentpunkte), Flugtickets um 3,6% weniger (Einfluss: -0,03 Prozentpunkte). Pkws, deren Preise im Juli noch um 1,4% zurückgegangen waren (Einfluss: -0,05 Prozentpunkte), zeigten sich im August mit -0,3% nahezu preisstabil (Einfluss: -0,01 Prozentpunkte).

Für Wohnung, Wasser und Energie musste um durchschnittlich 2,3% mehr bezahlt werden (Einfluss: +0,47 Prozentpunkte). Mieten stiegen um 3,6% (Einfluss: +0,19 Prozentpunkte). Haushaltsenergie verteuerte sich insgesamt um 3,2%. Ausschlaggebend dafür waren die um 24,3% höheren Heizölpreise (Einfluss: +0,11 Prozentpunkte), die im Juli etwas mehr zugelegt hatten (+25,9%; Einfluss: +0,12 Prozentpunkte). Die Kosten für feste Brennstoffe stiegen im August um 8,5%, jene für Fernwärme um 2,3% und jene für Strom um 0,1%. Gas verbilligte sich hingegen um 5,7%. Die Ausgaben für die Instandhaltung von Wohnungen stiegen durchschnittlich um 1,7% (Einfluss: +0,10 Prozentpunkte).

Restaurants und Hotels verteuerten sich durchschnittlich um 3,1% (Einfluss: +0,37 Prozentpunkte). Dazu trugen fast ausschließlich Bewirtungsdienstleistungen bei, deren Preise um insgesamt 3,1% stiegen (Einfluss: +0,33 Prozentpunkte). Beherbergungsdienstleistungen kosteten um 2,6% mehr.

Die Preise im Sektor Hausrat und laufende Instandhaltung des Hauses stiegen durchschnittlich um 2,8% (Einfluss: +0,20 Prozentpunkte). Als hauptverantwortlich dafür erwiesen sich Einrichtungsgegenstände und Bodenbeläge, die um 3,8% stiegen (Einfluss: +0,13 Prozentpunkte). Im Juli hatte das Plus noch 2,7% betragen (Einfluss: +0,09 Prozentpunkte).

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich um durchschnittlich 1,2% (Einfluss: +0,14 Prozentpunkte). Die dafür hauptverantwortlichen Preise für Nahrungsmittel stiegen mit +1,2% (Einfluss: +0,12 Prozentpunkte) merklich kraftloser als im Juli (+2,1%; Einfluss: +0,21 Prozentpunkte). Vor allem bei Milch, Käse und Eiern verkleinerte sich der Preisauftrieb (August +0,8%; Juli +2,5%). Auch die Preise für Obst zeigten geringere Teuerungen (August +1,2%; Juli +3,3%), ebenso jene für Fleisch (August +1,1%; Juli +1,8%) und jene für Öle und Fette (August insgesamt +3,8%, darunter Butter +6,7%; Juli insgesamt +7,9%, darunter Butter +13,8%). Die Ausgaben für Brot und Getreideerzeugnisse stiegen um 1,7%, jene für Gemüse um 1,6%. Alkoholfreie Getränke kosteten um 1,7% mehr.

Der Bereich Freizeit und Kultur erwies sich nur deshalb als preisstabil (durchschnittlich 0,0%; Einfluss: -0,01 Prozentpunkte), weil billigere Pauschalreisen (insgesamt -6,7%; Einfluss: -0,16 Prozentpunkte) merklich preisdämpfend wirkten. Freizeit- und Kulturdienstleistungen verteuerten sich hingegen um 1,7% (Einfluss: +0,07 Prozentpunkte).

Für Nachrichtenübermittlung gingen die Kosten um durchschnittlich 1,5% zurück (Einfluss: -0,03 Prozentpunkte). Telefon- und Telefaxdienste verbilligten sich um 1,2% und Mobiltelefone um 5,2%.

Inflation August 2018 gegenüber Juli 2018: ±0,0%
Als Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand erwiesen sich die Ausgaben für Bekleidung und Schuhe, deren Preise aufgrund weiterer Sommerschlussverkaufsangebote durchschnittlich um 2,1% (Einfluss: -0,09 Prozentpunkte) zurückgingen (Bekleidungsartikel -2,3%, Schuhe -1,7%).

Ausgaben für Restaurants und Hotels waren Hauptpreistreiber im Monatsabstand (durchschnittlich +0,4; Einfluss: +0,04 Prozentpunkte). Als ausschlaggebend dafür zeigten sich saisonbedingt teurere Beherbergungsdienstleistungen (insgesamt +1,7%).

Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex liegt im August 2018 bei 2,3%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im August 2018 bei 104,81 (Juli revidiert 104,83). Die harmonisierte Inflationsrate betrug 2,3%; die Differenz zum VPI von 0,1 Prozentpunkten beruht auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI. Kräftige Preisanstiege für Restaurants und Hotels (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI deutlich gegenüber dem VPI. Höhere Preise für Treibstoffe (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) ließen den HVPI zusätzlich gegenüber dem VPI ansteigen. Überdies dämpften billigere Pauschalreisen (geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) den HVPI weit weniger stark als den VPI. Höhere Kosten für die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen sowie für Versicherungsdienstleistungen (jeweils geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) verminderten hingegen den HVPI gegenüber dem VPI.

Preissteigerung für täglichen und wöchentlichen Einkauf höher als Gesamtinflation
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, erhöhte sich im Jahresabstand um 2,4% (Juli +3,1%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 5,5% (Juli +5,5%).

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.statistikaustria.at

 

 

 

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