Laut erstem Bericht fast doppelt so viele Lebensmittel weitergegeben statt entsorgt.
Wien (bmnt) - Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger und die Obfrau des Verbands der österreichischen
Tafeln, Alexandra Gruber, präsentierten einen ersten Erfolgsbericht der Initiative „Lebensmittel sind kostbar!“.
Ziel dieser Initiative des BMNT ist es, Lebensmittelabfälle entlang der gesamten Wertschöpfungskette
zu vermeiden. Teilnehmende Lebensmittelunternehmen arbeiten verstärkt mit sozialen Einrichtungen zusammen
und überlassen diesen noch genussfähige Produkte.
Ein erster Bericht über den vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus initiierten Pakt gegen
Lebensmittelverschwendung zeigt, dass die Anstrengungen Früchte tragen. Die freiwillig teilnehmenden Unternehmen
arbeiten verstärkt mit sozialen Einrichtungen zusammen und konnten im vergangenen Jahr mit 12.250 Tonnen fast
doppelt so viele noch genussfähige Lebensmittel weitergeben wie noch im Jahr 2014. Darüber hinaus wurden
10.000 Tonnen an nicht verkaufbaren Lebensmitteln als Tierfutter oder zur Futtermittelherstellung verwertet. „Der
Bericht macht deutlich, dass Freiwilligkeit der richtige Weg für effektive Maßnahmen ist. Es lohnt sich,
gemeinsam Verantwortung zu übernehmen. Somit konnten mehr als 20% der Lebensmittel gerettet werden. Jeder
kann einen Teil zur Reduzierung von Lebensmittelabfall beitragen. Mit der Verwendung der Tafelbox zum Beispiel
kann man Lebensmittel von einem Buffet einfach mit nachhause nehmen“, betont Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth
Köstinger.
Neben der Weitergabe von Lebensmitteln kamen bei den Paktpartnern auch andere Maßnahmen zum Tragen, wie zum
Beispiel die Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Sensibilisierung im Umgang mit Lebensmitteln, das
Angebot von Obst und Gemüse der Güteklasse II, ein verbilligtes Angebot von Brot vom Vortag oder die
Verringerung des Frischwarenangebots gegen Ladenschluss. "Die positive Zwischenbilanz ist Bestätigung
und Motivation zugleich, den eingeschlagenen Weg zur Lebensmittelabfallvermeidung und Weitergabe an karitative
Organisationen in Österreich weiter fortzusetzen. Erfahrungen von anderen Foodbanks in Europa zeigen, dass
ein Plus an geretteten Lebensmitteln gleichzeitig Hand in Hand gehen muss mit einer Unterstützung der Tafeln
im Ausbau ihrer Lagerstrukturen und Kühlfahrzeugflotten. Die Tafeln stehen jedenfalls bereit, mit allen Stakeholdern
gemeinsam auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag im Sinne einer ökologisch und sozial gerechten Gesellschaft
zu leisten", so Alexandra Gruber Obfrau des Dachverbandes der österreichischen Tafeln.
Pakt gegen Verschwendung
Lebensmittelabfälle fallen entlang der gesamten Wertschöpfungskette an. Dies ist nicht nur ein ökonomisches,
sondern auch moralisches und ökologisches Problem. In jedem Lebensmittel stecken zahlreiche Ressourcen, menschliche
Arbeitskraft, Boden, Wasser und Energie. Um diese Verschwendung einzudämmen, hat das Bundesministerium für
Nachhaltigkeit und Tourismus die freiwillige „Vereinbarung 2017 bis 2030 zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen
bei Lebensmittelunternehmen“ ins Leben gerufen.
Elf Unternehmen unterstützen diese Initiative des Ministeriums: Evas G’schäft, HOFER KG, Julius Kiennast
Lebensmittelgroßhandels GmbH, Kastner Großhandels GmbH, Lidl Österreich GmbH, MPreis Warenvertriebs
GmbH, Nah & Frisch – KR Benischko, Nah & Frisch – Fam. Reinschedl, REWE International AG (Billa, Merkus,
Penny) SPAR Österreichische Warenhandels AG und Unimarkt Handelsgesellschaft mbH & Co KG
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