Umfassendes Maßnahmenpaket: mehr Sozialarbeit, mehr Polizei, konsequente Verfolgung von
Drogenhandel, intensivere Reinigung des öffentlichen Raums - FOTO
Wien (rk) - Polizeipräsident Gerhard Pürstl und der Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und
Drogenfragen der Stadt Wien, Ewald Lochner stellen Pläne vor, um die Sicherheit im öffentlichen Raum
für alle Wienerinnen und Wiener weiter zu verbessern. Seit dem Frühjahr wurde im Bereich Westbahnhof
und Umgebung und im 6. Wiener Gemeindebezirk von den im öffentlichen Raum tätigen Organisationen ein
Anstieg des Drogenhandels, des Aufenthalts von suchtkranken Menschen, Konsumvorgängen und Verschmutzungen
festgestellt. In den letzten Monaten wurden bereits Maßnahmen gesetzt, sowohl im Bereich der polizeilichen
Kontrollen als auch der Sozialen Arbeit und der Reinigung.
„Wir wissen, dass einige schwer suchtkranke Personen meist unmittelbar nach dem Kauf einer Substanz diese auch
konsumieren. Daher ist davon auszugehen, dass der in letzter Zeit verstärkt auftretende Drogenhandel eine
wesentliche Ursache für die derzeitige nicht zufriedenstellende Situation ist. Hinzu kommt, dass sich vermehrt
suchtkranke Menschen aus den Bundesländern häufiger in Wien im öffentlichen Raum aufhalten“, erklärt
Ewald Lochner, Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien. Bei einer polizeilich
koordinierten Schwerpunktaktion über mehrere Wochen im August fanden bereits sowohl uniformierte, als auch
zivile Streifen statt. Dabei kam es zu zahlreichen Festnahmen und Anzeigen nach dem Suchtmittelgesetz.
Nun wird ein noch umfassenderes Maßnahmenpaket geschnürt und die Kooperation zwischen der Polizei und
der Stadt Wien intensiviert. „Neben der vordergründigen Tätigkeit, nämlich der Bekämpfung der
Suchtmittelkriminalität ist es auch der Wiener Polizei ein Anliegen, hier ein sozial verträgliches Bild
im öffentlichen Raum aufrecht zu erhalten“, so Gerhard Pürstl, Landespolizeipräsident in Wien. „Bei
allem Verständnis für suchtkranke Menschen halten wir eines klar fest: In unserer Stadt gibt es null
Toleranz für Drogenhandel und Konsum von illegalen Suchtmitteln im öffentlichen Raum“, so Lochner.
Neu: Umfassendes Maßnahmenpaket für die Sicherheit der Wienerinnen und Wiener
Um die Situation für die Wienerinnen und Wiener zu verbessern werden ab sofort folgende ergänzende Maßnahmen
gesetzt:
- Die Sozialarbeit vor Ort im 6. Bezirk wird weiter verstärkt.
Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter werden ganztägig und flächendeckend präsent sein. Durch ihre
Dienstkleidung sind sie sowohl für die Bürgerinnen und Bürger als auch für suchtkranke Menschen
erkennbar.
- Die Kooperation der Stadt Wien mit der Wiener Polizei zur
Eindämmung der Weitergabe von Substitutionsmedikamenten wird weiter verstärkt. Bei Weitergabe oder Handel
erfolgt eine Meldung an die Gesundheitsbehörde und damit automatisch eine engmaschige Kontrolle bei der Abgabe
der Medikamente an Suchtkranke.
- Die polizeilichen Einsatzkräfte in den betroffenen
Gebieten werden verstärkt, um das langjährige gemeinsame Ziel, keine verfestigte Drogenhandelsszene in
Wien zuzulassen, auch weiterhin verfolgen und erreichen zu können.
- Die polizeiliche Verfolgung des Drogenhandels wird verstärkt,
auch Experten des Landeskriminalamtes Wien werden vermehrt im Einsatz sein.
- Die konsequente Reinigung des öffentlichen Raums und
von Parkanlagen durch die verantwortlichen Stellen der Stadt Wien wird weiter intensiviert.
Erfolg durch bewährte Zusammenarbeit
Bereits in der Vergangenheit ist es gelungen, große Herausforderungen durch ein intensives Maßnahmenpaket,
bei dem alle relevanten AkteurInnen mitgewirkt haben, zu meistern. „Das wird uns auch dieses Mal gelingen“, so
Pürstl und Lochner. „Bereits die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Zusammenarbeit mit der Sucht- und Drogenkoordination
sehr gut funktioniert. Diese Zusammenarbeit werden wir weiter intensivieren“, so Pürstl.
„Als Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien ersuche ich die betroffene Bevölkerung
um Verständnis und bitte weiterhin um die Unterstützung der Bevölkerung, wahrgenommene Missstände
umgehend an die Polizei, das Misttelefon der MA 48 oder die 24h-Hotline der Suchthilfe Wien zu melden. Alle Menschen
sollen sich in Wien sicher fühlen können“, erklärt Lochner abschließend.
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