Kneissl: „Frauen sind der Motor der Integration“

 

erstellt am
13. 09. 18
13:00 MEZ

Außen- und Integrationsministerin bei Präsentation des Integrationsberichts 2018
Wien (bmeia) - Außen- und Integrationsministerin Karin Kneissl präsentierte am 13. September gemeinsam mit der Vorsitzenden des Expertenrats für Integration, Univ.-Prof. Dr. Katharina Pabel, den Integrationsbericht 2018. 2018 liegt der Fokus des Integrationsberichts, des jährlichen Berichts des Expertenrates für Integration, auf dem Thema Frauen. „Frauen sind der Motor der Integration. Sie nehmen im Integrationsprozess eine besonders wichtige Rolle ein, da sie vor allem in patriarchalen Systemen die Verantwortung für Erziehung und Bildung der Kinder tragen“, so Karin Kneissl. Die Verpflichtung zur Teilnahme an Integrationsprogrammen für Frauen führte zu einer Verdoppelung des Frauenanteils in den Werte- und Orientierungskursen des ÖIF. Frauen mit Migrationshintergrund sind weiterhin deutlich seltener erwerbstätig (59% vs. 71%) und weisen häufiger höchstens einen Pflichtschulabschluss auf als Frauen ohne Migrationshintergrund (28,6% vs. 12,8%).

Im Integrationsbericht wird auch eine allgemeine Übersicht über aktuelle Migrationsströme gegeben. Der Zuzug nach Österreich ist 2017 im Vergleich zu 2016 gesunken, der Bevölkerungsanteil von Menschen mit Migrationshintergrund in Österreich ist in den vergangenen 10 Jahren von 16% auf 23% angestiegen, das entspricht fast 2 Millionen Personen.

An Schulen haben rund ein Viertel aller SchülerInnen österreichweit eine andere Umgangssprache als Deutsch, an Wiener Schulen sogar 51% (in NMS sogar 73%). Die Mitglieder des Expertenrates hielten fest, dass die bisherigen Ansätze zur Sprachförderung an Schulen nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt hätten. Man müsse daher neue Maßnahmen in der Sprachförderung erproben und die neu etablierten Deutschförderklassen begleitend evaluieren.

Österreich wies 2017 im EU-Vergleich weiterhin hohe Asylantragszahlen auf. Mit 2,8 Asylanträgen je 1.000 EinwohnerInnen lag Österreich proportional zu seiner Bevölkerung an 5. Stelle aller EU-Mitgliedstaaten. „Österreich hat in der Bewältigung der starken Fluchtmigration der vergangenen Jahre viel geleistet und nachhaltige Strukturen im Integrationsbereich etabliert, trotzdem müssen die noch vor uns liegenden Anstrengungen im Fokus bleiben“, so Univ.-Prof. Dr. Katharina Pabel.

Ein Blick auf die Zahlen zur Bedarfsorientieren Mindestsicherung (BMS) zeigt, dass die Hälfte aller BezieherInnen 2017 eine ausländische Staatsangehörigkeit aufwies. Unter den ausländischen Staatsangehörigen stellten Asyl- und Subsidiär Schutzberechtigte mehr als die Hälfte (55%) aller BMS-BezieherInnen.

Der Expertenrat für Integration ist ein gesetzlich verankertes unabhängiges Beratungsgremium für integrationspolitische Grundsatzfragen. Der Integrationsbericht wird durch das Statistische Jahrbuch „migration & integration“ der Statistik Austria ergänzt.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.bmeia.gv.at
https://www.eu2018.at/de/

 

 

 

 

 

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