Nominierungen: nicht nur hochtechnologisch und kreativ, sondern auch wertvoll für den
gesellschaftlichen Zusammenhalt, Sicherheit und ein besseres Leben für benachteiligte Menschen.
Wien (patentamt) - Bundesminister Norbert Hofer: „Allesamt geniale technische Einfälle. Mich begeistert,
dass diese im echten Leben der Menschen ankommen. Die Erfindungen sind alles andere als abstrakt. Und sie zeigen,
dass Österreich sowohl in technologischer als auch in kreativer Hinsicht die internationale Konkurrenz nicht
zu scheuen braucht.“
„Technologie allein macht noch kein Unternehmen aus. Jede Firma braucht ein Gesicht, damit wir sie erkennen. Und
das ist die Marke. Das Besondere an den drei Marken im Finale ist, dass sie Produkte mit Anliegen branden. Die
eine zeigt uns, dass wir nicht gleich alles wegwerfen müssen, die andere erweitert unseren Blick mit Augmented
Reality und die dritte gibt jenen Menschen ein Stückchen „Home“, die keines haben“, freut sich Patentamtspräsidentin
Mariana Karepova. Und weiter: „Das sind sehr schöne Beispiele aus mehr als 10.000 Innovationen, die Österreicherinnen
und Österreicher jährlich zu uns ins Patentamt bringen.“
Vier Erfindungen im Finale Kategorie Patent 2018
Tunnelelement, das „mitdenkt“ und bei Gefahr „warnt“: Wartung bevor der Schaden eintritt ermöglicht
das intelligente Material des Tübbingelements, das die TU Graz gemeinsam mit der Montanuniversität Leoben
für den Staatspreis eingereicht hat. Die Erfindung, die bereits erfolgreich im Koralmtunnel im Einsatz ist,
ermöglicht eine effizientere Errichtung und mehr Sicherheit beim Betrieb von Tunnelbauten. Entstehende Risse
können damit rechtzeitig erkannt werden, ohne den Tunnelbetrieb zu beeinträchtigen.
Lesen am Smartphone und auf mobilen Geräten – auch für Blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen:
Inklusion beim Benutzen von Smartphones und anderen mobilen Geräten bietet der Braille-Ring, der an der TU
Wien entwickelt wurde. Er ermöglicht das Lesen in Blindenschrift, besonders bei der Verwendung der heute nicht
mehr wegzudenkenden mobilen elektronischen Lebensbegleiter. Kompromisse bei der Lesequalität gehören
jetzt auch für blinde Menschen der Vergangenheit an.
Zeigt, wie alt der Straßenbelag ist und ob er recycelt werden kann: Ebenfalls von der TU Wien ins
Rennen geschickt und von der Jury nominiert, wurde ein Fluoreszenz-Scanner. Das Messgerät beruht zwar auf
einem einfachen physikalischen Prinzip, gibt aber Auskunft über komplizierte chemische Vorgänge. Bei
der Frage, ob alter Straßenbelag recyclingfähig ist, oder nicht, liefert diese Erfindung wertvolle Informationen.
Der Scanner bietet zu geringeren Kosten eine stabilere Qualität als bei bisherigen Verfahren.
Pflanzen von unten gießen und Wasser sparen: Die Firma Lite-Soil erfand ein wassersparendes unterirdisches
Bewässerungssystem, das sich jeder Architektur anpasst. Durch seine offene flexible Netzform können Pflanzenwurzeln
problemlos hindurchwachsen. Somit sind 100 % des im Netz gespeicherten Wassers für die Pflanze verfügbar.
Endrunde im Rennen um die Marke 2018
„Upcessories“ schaffte es als origineller Neologismus ins Finale. Die Marke wird für Schmuckstücke
verwendet, die von Christina Hornbacher aus recycelten Zeitung gemacht werden und setzt sich aus den englischen
Wörtern „Upcycling“ und „Accessories“ zusammen.
Libertydothome lautet die Wort-Bild-Marke für ein Micro-Home Wohnkonzept, das Obdachlosen ein paar Quadratmeter
Privatheit anbietet. Die Marke von Markus Hörmanseder und Philipp Hüttl steht für die Funktionalität
des Produkts, aber auch dafür, dass ein Zuhause auch Freiheit bedeuten kann.
Artivive bietet Apps an, die eine Plattform für Augmented Reality sind. Die gleichnamige Wortbild-Marke der
jungen Firma verbindet auf kreative Weise Technologie und Kunst. Analog zu den Möglichkeiten der App kommuniziert
auch die Marke mit dem Betrachter in lebendiger Weise
Die Besten der Besten, nominierten die Besten der Besten
In der Staatspreis-Jury sind Menschen, die es selber geschafft haben, die die größten Technologiefirmen
oder Universitäten leiten, sich philosophisch und wissenschaftlich mit Innovation und Kunst befassen und Start-ups
auf die Beine helfen: TU-Rektorin Sabine Seidler, KTM-Boss Stefan Pierer, Business Angel Michael Altrichter, Vizerektorin
Andrea B. Braidt, Martina Hörmer, Geschäftsführerin von Ja! Natürlich, Ingrid Kernstock, BMVIT-Expertin
für Innovationen in der Luftfahrt, Almdudler-Chef Thomas Klein, IP-Profi Guido Kucsko, IBM-Chefin Patricia
Neumann, Philosophieprofessor Stefan Lorenz Sorgner, Borealis-Vice President Maurits van Tol.
Staatspreis Patent – Der Staatspreis für zukunftsweisende Erfindungen und Marken
Der Staatspreis Patent wird am 8. November 2018 in den Wiener Sofiensälen vergeben. Er ist die höchste
staatliche Auszeichnung für Erfindungen und Marken und wird heuer zum zweiten Mal verliehen. Zum ersten Mal
wird heuer das Gesamtwerk einer österreichischen Erfinderin oder eines Erfinders ausgezeichnet. Der Spezialpreis
Lebenswerk wird von der Jury direkt vergeben. Der Name jener Persönlichkeit, die den Staatspreis für
ihr Lebenswerk erhält, wird gemeinsam mit allen andern Staatspreis-Träger/innen im Rahmen der Staatspreis-Verleihung
verraten.
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