Bischof Zsifkovics bei Seligsprechung von
 Alphonsa Maria Eppinger in Straßburg

 

erstellt am
12. 09. 18
13:00 MEZ

Große Feier der Seligsprechung von Mutter Alphonsa Maria (Elisabeth) Eppinger, Gründerin der Schwestern vom Göttlichen Erlöser, am Sonntag im Straßburger Münster
Straßburg/Eisenstadt (martinus) - Alphonsa Maria (Elisabeth) Eppinger, Gründerin der Schwestern vom Göttlichen Erlöser, wurde im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes am 9. Septemer im Straßburger Münster seliggesprochen. Das Seligsprechungsverfahren wurde bereits 2011 durch Papst Benedikt XVI. eingeleitet und kam am 26. Jänner 2018 zum Abschluss, als Papst Franziskus ein ihrer Fürsprache zugeschriebenes Wunder bestätigte. In der Diözese Eisenstadt sind die Schwestern vom Göttlichen Erlöser sehr aktiv. Bischof Ägidius J. Zsifkovics würdigte im Rahmen der Seligsprechung die Kongregation und ihre Gründerin.

Bischof Zsifkovics würdigt Schwesterngemeinschaft
"Die Schwesterngemeinschaft leistete über Generationen großartige Arbeit gerade in den Bereichen Bildung, Erziehung und Soziales. Sie engagierten sich in der Pädagogik vom Kindergarten bis zur Schule, erbrachten wertvolle Dienste in der Kranken- und Altenpflege sowie in der kirchlichen Jugendarbeit. Sie sind ein wahrer Schatz in der Ordenslandschaft des Burgenlandes, der aus der Geschichte nicht wegzudenken ist und für den man gar nicht genug danken kann", betonte Bischof Zsifkovics. "Unsere Schwestern haben Generationen von burgenländischen Geistlichen erzogen und haben die zentralen Häuser unserer Diözese geprägt", so Zsifkovics.

Zahlreiche Tätigkeitsbereiche
Die Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Erlöser ist seit 1874 an im Burgenland tätig. Sie fand raschen Zulauf und wurde bald nach ihrer ersten Niederlassung zum größten Orden des heutigen Burgenlands. Nach ihrer Blütezeit und einigen Schließungen in den 1960er Jahren ist sie heute in Eisenstadt, in Neusiedl/See, Rechnitz, Sigleß und Steinberg aktiv, darunter in einem Altenwohnheim, einer Klosterschule, im Theresianum, im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, im Haus St. Martin, in der Neuen Mittelschule Marianum-Steinberg und in der Pfarrpastoral.

Ein Leben der Hingabe und Fürsorge
Die nun seliggesprochene Ordensgründerin Mutter Alphonsa Maria Eppinger sei, so der Bischof, mit ihrem unermüdlichen Einsatz für die Armen und Hilfsbedürftigen ein leuchtendes Vorbild: "Ihr Leben ist ein eindrucksvolles Zeugnis für die unauflösliche Verschränkung von Gottes- und Nächstenliebe. Sie hat uns allen gezeigt, wie erfüllt und reich ein Leben der Hingabe, der Fürsorge, der Hilfsbereitschaft sein kann."

Papst Franziskus: Eine "mutige Frau"
Auch Papst Franziskus würdigte am Sonntag die neue Elsässer Selige als "mutige Frau", die die Liebe Gottes in ihrer Hinwendung und Aufopferung vor allem für arme und kranke Menschen in die Welt getragen habe, so der Papst bei seinem sonntägigen Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Auch Kardinal Angelo Becciu, Präfekt der Seligsprechungskongregation, würdigte die neue Selige als Kraftquelle der Nächstenliebe, wie sie im heutigen Europa oft fehlt.

Mutter Alphonsa Maria
Mutter Alphonsa Maria wurde als Elisabeth Eppinger am 9. September 1814 als erstes von elf Kindern in Bad Niederbronn im Elsass geboren. Sie wuchs in bescheidenen Verhältnissen innerhalb einer deutschsprachigen Landarbeiterfamilie auf. Bereits in ihrer frühen Kindheit fühlte sie sich zu Gott hingezogen, zeigte sich tief betroffen vom gekreuzigten Jesus und überzeugt von der Liebe Gottes zu den Menschen. Ihr Glaube half ihr auch, eine Reihe schwerer Krankheiten in der Kindheit zu überstehen. Sie fasst den Entschluss, ihr Leben in den Dienst der Armen, Alten und Kranken zu stellen.

Gründung der Kongregation
1849 gründet sie in Niederbronn die Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Erlöser und nimmt den Ordensnamen Alphons Maria an. Rasch schließen sich viele junge Frauen dem Orden an und übernehmen ein breites Tätigkeitsfeld im Sinne einer aktiven Nächstenliebe. 1854 wird die erste Niederlassung in Würzburg gegründet, 1857 erfolgt die erste Niederlassung in Wien. 1854 erkannte der französische Staat die Gemeinschaft an, 1866, ein Jahr vor dem Tod von Alphonsa Maria Eppinger, wurde sie durch Papst Pius IX. bestätigt. Erste Niederlassungen im heutigen Burgenland entstanden in Neusiedl am See, Eisenstadt-Oberberg, Steinberg und Rechnitz. Mutter Alphonsa Maria starb am 31. Juli 1867.

"Ihr wart immer ein Segen für das Burgenland - geht weiterhin an die Ränder der Gesellschaft!"
Eine Passage aus dem Lukas-Evangelium – "Er hat mich gesandt, den Armen die Frohe Botschaft zu verkünden" (Lk 4,18) – dient den Schwestern vom Göttlichen Erlöser als Leitmotiv ihrer Sendung, die Liebe Gottes den Menschen näherzubringen. Im Burgenland leisten sie diese tätige, aktive Nächstenliebe ganz konkret etwa im Begleiten und Fördern junger Menschen in den Schulen (Theresianum Eisenstadt, Marianum Steinberg, Klosterschule Neusiedl), in der Pflege und Betreuung alter und kranker Menschen in Krankenhäusern und Altenheimen sowie durch ihre Mitarbeit in pastoralen Diensten der Pfarren. "Ihr seid ein großer Segen für das Burgenland", dankte Bischof Zsifkovics den Schwestern vom Göttlichen Erlöser und nannte die Seligsprechung der Gründermutter als Anlass, um in Zeiten von rückläufigen Berufungen und schwindender Kraft neuen Mut zu fassen. "Der Blick auf eure Wurzeln möge Euch neue Motivation verleihen, gesicherte Nischen zu verlassen, Altes, schal Gewordenes abzuschütteln und wie Eure Gründerin wieder an die Ränder der Gesellschaft zu gehen. Dann wird neues Leben erblühen!", so Diözesanbischof Zsifkovics.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
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