"Genuss Region Österreich" setzt klares Zeichen für regionale Fütterung
und nachhaltige Landwirtschaft.
Wien (peer) - Die Kulinarik-Initiative "Genuss Region Österreich" formuliert heute Vormittag
in der Vorstandssitzung das wichtigste Ziel der kommenden Jahre: Bis ins Jahr 2020 soll die Fütterung der
Tiere in den österreichischen GenussRegionen zu 100 Prozent mit regionalen und gentechnikfreien Futtermitteln
umgesetzt sein. "Bis auf fünf GenussRegionen sind wir jetzt schon gentechnikfrei. Nun gilt es, in den
kommenden zwei Jahren auch jene Regionen, die noch nicht ausschließlich mit Futter aus regionalem Anbau versorgt
sind, zukunftsfit zu machen", erklärt Margareta Reichsthaler, Obfrau der "Genuss Region Österreich".
"Genuss Region Österreich" ist nicht nur die größte private Kulinarik-Initiative des
Landes, sondern auch die stärkste Regionalmarke und trägt seit ihrer Gründung im Jahr 2005 maßgeblich
zur Stärkung der kleinstrukturierten Landwirtschaft und zur Etablierung von regionalen Produkten bei. Ziel
ist es einerseits, das Wechselspiel zwischen regionalen Lebensmitteln und den heimischen Kulturlandschaften aufzuzeigen
und für den verstärkten Konsum regionaler Lebensmittel im Sinne des Klimaschutzes sowie der Pflege des
immateriellen Kulturgutes „Essen und Trinken“ zu werben. Andererseits will man qualitatives Wachstum in den Regionen
fördern und entlang der regionalen Wertschöpfungskette wirtschaften.
Ausbau der qualitativen Standards
Dazu Reichsthaler: "Im Jahr 2008 haben wir damit begonnen, für die GenussRegionen eigene Produktspezifikationen
inklusive Kontrollsystem zu etablieren. Das bedeutet, dass es in jeder GenussRegion ein regionaltypisches, traditionelles
Leitprodukt gibt, welches auch für die Region namensgebend ist. Für dieses Leitprodukt haben wir unter
Einbindung akkreditierter Kontrollstellen besondere Qualitätskriterien definiert, um nicht nur höchste
Qualität, sondern auch stetige Weiterentwicklung garantieren zu können."
Erklärtes Ziel der "Genuss Region Österreich" ist es, die Vorreiterrolle bzgl. regionalem,
qualitätsbasiertem Herkunftsschutz einzunehmen, die Zusammenarbeit in den Regionen entlang der Wertschöpfungskette
zu fördern und zusätzlich die Qualität bis 2020 in den Regionen auszubauen. Im Fokus der aktuellen
Arbeit liegt die gentechnikfreie, regionale Fütterung der Tiere.
Besonderheiten der Spezifikationen
In der jeweiligen Produkt-Spezifikation geht man auf die ganz speziellen Verarbeitungsmethoden und regionalen
Voraussetzungen (Klima, Boden, traditionelles Wissen, Sorten, Rassen etc.) ein, damit das jeweilige Potential der
Region bestmöglich genutzt werden kann. Im Mittelpunkt stehen beispielsweise Standards für Nachhaltigkeit,
die sensorische Qualität oder kurze Wege. Letzteres bedeutet, dass man sich darauf geeinigt hat, dass sowohl
Produktion als auch Verarbeitung in der definierten Region erfolgen müssen. Zudem werden keine Naturprodukte
außerhalb der Region zugekauft. So werden auch regionale, stabile Rohstoffpreise gesichert, anstatt spekulative
Weltmarktpreise unterstützt sowie alle Umweltstandards direkt vor Ort eingehalten und keine künstlichen
Aktionspreise erzeugt.
Dadurch, dass keine Verarbeitung außerhalb der Region erfolgt, fördert "Genuss Region Österreich"
faire Arbeitsbedingungen und hält österreichische Sozialstandards ein. Bei der Überprüfung
der Regionslizenzen stehen außerdem der ausgewogene Mix der Lizenzarten (u.a. Landwirtschaft, Verarbeitung,
Gastronomie, Handel etc.) und die Vereinsarbeit vor Ort im Mittelpunkt.
"Insgesamt achten wir bei der Freigabe der Spezifikation der jeweiligen Produkte immer darauf, dass im Sinne
der Nachhaltigkeit und des Tierschutzes die höchstmögliche Umsetzung für die aktiven Betriebe gilt.
Es ist uns wichtig, den gesamten Produktionskreislauf als Prozess zu sehen, in dem sich die regionale Gruppe stets
qualitativ weiterentwickelt", so Reichsthaler.
Zudem setzen die GenussRegionen einen massiven Schwerpunkt auf die Erhaltung alter Sorten und Rassen und fördern
diese mit verschiedenen Maßnahmen. Dazu zählen die gezielten Baumpflanzaktionen, Alm- und Weidehaltungen,
der forcierte Ausbau von Kriterien zur Förderung des Klimaschutzes und der Biodiversität, insbesondere
aber auch die Nutzung von Potentialen in den vorhandenen National-, Natur- und Biosphärenparks.
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