Wien (bmi) - Seit Juni 2018 ist es zu einer Vielzahl an betrügerischen Anrufen bei älteren oder betagten
Personen gekommen. Die unbekannten Täter geben sich als Polizisten aus und teilen ihren Opfern mit, dass ein
Angehöriger in einen Verkehrsunfall verwickelt oder festgenommen wurde und eine hohe Bargeldsumme als "Kaution"
bezahlt werden müsse. Die Polizei informiert.
Wie bereits mehrfach in den Medien und von der Polizei berichtet, kam es in den vergangenen Wochen vermehrt zu
betrügerischen Anrufen von unbekannten Tätergruppierungen. Hierbei handelt es sich um eine Facette des
bereits lange bekannten "Neffentricks".
Den potenziellen Opfern wird von einem Betrüger, der sich als Polizist ausgibt, eine Notlage vorgespielt,
in dem ihnen von einem angeblichen Verkehrsunfall eines nahen Angehörigen berichtet wird. Um eine Haftstrafe
zu vermeiden, müsse eine hohe Kaution in bar an einen Polizisten übergeben werden.
Prävention
Die meisten Fälle sind in der Bundeshauptstadt Wien erfolgt. Erschwerend bei den Ermittlungen kommt hinzu,
dass die Betrugshandlungen erst oft Stunden später polizeilich angezeigt werden. Da die Gesamtschadenssumme
bereits im hohen sechsstelligen Bereich liegt, wird im polizeilichen Vorgehen spezielles Augenmerk auf die Prävention
gelegt. Banken und diverse öffentliche Einrichtungen wurden und werden sensibilisiert.
Jetzt hat die Polizei Wien einen Präventionsfilm produziert, um auf diese Gefahr hinzuweisen und wichtige
Verhaltenstipps zu geben. Der Film kann unter https://www.youtube.com/watch?v=QoL8_p5RqkU&t=6s
angesehen werden und ist zur freien Verfügung zu Präventionszwecken gedacht bzw. freigegeben.
Klarstellung
Die Polizei ruft niemals bei Angehörigen an und fordert Geld, geschweige denn kommt sie zu Privatpersonen
nachhause, um Geld oder Wertgegenstände abzuholen.
In diesem Zusammenhang ersucht die Polizei auch die Bevölkerung, Angehörige oder bekannte ältere
Personen über diese Art des Betruges in Kenntnis zu setzen und über die richtige Vorgehensweise zu informieren.
Tipps der Kriminalprävention
- • Brechen Sie Telefonate, bei denen von Ihnen Geldleistungen
gefordert werden, sofort ab. Lassen Sie sich auf keine Diskussionen ein und machen Sie Ihrem Gegenüber entschieden
klar, dass Sie auf keine der Forderungen/Angebote eingehen werden.
- • Lassen Sie sich, auch von Polizisten, im Zweifelsfall
immer Dienstausweise zeigen.
- • Falls Verwandte ins Spiel gebracht werden, kontaktieren
Sie diese, um die Echtheit eines vermeintlichen Vorfalls nachzuprüfen.
- • Lassen Sie niemanden in Ihr Haus oder Ihre Wohnung, den
Sie nicht kennen. Verwenden Sie zur Kontaktaufnahme die Gegensprechanlage oder verwenden Sie die Türsicherungskette
oder den Sicherungsbügel.
- • Falls es zu einem Betrug gekommen ist, sind alle Informationen
zum Täter besonders wichtig: notieren Sie Aussehen, Kleidung, Sprache, Autokennzeichen, Autofarbe etc.
Erstatten Sie umgehend Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle.
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