Congo Stars: „It’s magic!“

 

erstellt am
24. 09. 18
13:00 MEZ

Eine kongolesische Großstadt im Kunsthaus Graz
Graz (museum joanneum) - „Afrikanische Kunst kommt immer mehr in den heimischen Kunstmuseen an, statt nur in ethnologischen Museen gezeigt zu werden, wie es in der Vergangenheit üblich war“, freut sich Barbara Steiner, eine der fünf Kuratorinnen und Kuratoren der Schau Congo Stars, die am 22. September im Rahmen des Festivals steirischer herbst ’18 im Kunsthaus Graz eröffnet wurde. Sie zeigt populäre kongolesische Malerei von den 1960er-Jahren bis heute Seite an Seite mit zeitgenössischer Kunst von etwa 70 kongolesischen Künstlerinnen und Künstlern.

Als gedanklicher Ausgangspunkt für die Ausstellung diente das Buch Tram 83 des aus Lubumbashi stammenden und in Graz lebenden Schriftstellers Fiston Mwanza Mujila. Er beschreibt darin einen imaginären Ort, der zwar von der gesellschaftlichen Realität kongolesischer Städte ausgeht, jedoch letztlich nahezu überall sein könnte. Auch in der Ausstellung, die in sechs Kapitel („Street“, „Bar“, „Home“, „Stars“, „Mythology“ und „Exploitation“) gegliedert ist, schieben sich reale und imaginäre Orte und Räume ineinander, die gemeinschafts- und identitätsstiftende Funktion haben und Momente der Fiktion verdichten. „Das Kunsthaus Graz bietet mit seiner utopischen Architektur einen passenden Rahmen für die Zukunftsvisionen der kongolesischen Künstlerinnen und Künstler. Die Schau funktioniert dabei wie eine Stadt im Kleinen“, beschreibt Günther Holler-Schuster das kuratorische Konzept der Schau.
Gruppenfoto,

Die einzelnen Kapitel, aufgebaut als Narrative, sind nicht streng voneinander getrennt, sondern verbinden und verdichten sich immer wieder durch bestimmte Motive und Themen. Die Zeitleiste, die sich über beide Etagen erstreckt, liefert Informationen zu wichtigen historischen Ereignissen ab 1876 und stellt die präsentierten Arbeiten in einen größeren gesellschaftlichen Kontext. Ihr gegenübergestellt ist eine „österreichische Timeline“ mit Referenzpunkten, die die Verbindungen Österreichs, der Steiermark und des Kongos beleuchtet. Die unterschiedlichen Materialien und verschiedenen visuellen Ebenen stellen eine nahezu überfordernde Dichte her, über die auch das Lebensgefühl in den kongolesischen Großstädten vermittelt wird. „In der Ausstellung fühle ich mich wie in einer Straße in Kinshasa“, erinnert sich die Künstlerin Michèle Magema an ihre Heimatstadt im Kongo. „It’s magic!“, strahlt Künstler Jean Mukendi Katambayi.
Ausstellungsansicht,

Wesentlich für die Entscheidung, Congo Stars im Kunsthaus Graz zu zeigen, waren die überraschenden historischen und aktuellen Beziehungen zwischen der Steiermark, Österreich und dem Kongo. Die Ausstellung in Kooperation mit dem Königlichen Museum für Zentralafrika Tervuren, der Kunsthalle Tübingen, dem Iwalewahaus in Bayreuth und PICHA in Lubumbashi thematisiert diese Nähe und Ferne ebenso wie die prächtige Vielfalt der kongolesischen Kunstszene. Kuratorin Bambi Ceuppens fasst zusammen: „Ich hoffe, dass Congo Stars als Tribut an die schier endlose Quelle des künstlerischen Ausdrucks und der

Congo Stars
22.09.2018-27.01.2019

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.kunsthausgraz.at

 

 

 

 

 

zurück

 

 

 

 

Die Nachrichten-Rubrik "Österreich, Europa und die Welt"
widmet Ihnen der
Auslandsösterreicher-Weltbund

 

 

 

Kennen Sie schon unser kostenloses Monatsmagazin "Österreich Journal" in vier pdf-Formaten? Die Auswahl finden Sie unter http://www.oesterreichjournal.at