8. Burgenländischer Jugendlandtag am 25. Oktober 2018
Eisenstadt (blms) - Wie die regulären Sitzungen des Landesparlaments, nämlich standesgemäß
an einem Donnerstag um 10.00 Uhr, so wird auch der diesjährige Jugendlandtag am 25. Oktober 2018 abgehalten
und per Live Stream im Internet übertragen. Das gab Landtagspräsident Christian Illedits im Rahmen einer
Pressekonferenz gegenüber Medienvertretern bekannt. Illedits erachtet diesen als fixen Bestandteil der Landtagsarbeit:
„Die oftmals geäußerten Aussagen zur Politikverdrossenheit von Jugendlichen entbehren jeder Grundlage,
denn die Jugendlichen wollen einfach nur stärker in die politische Gestaltung eingebunden werden und ihre
persönliche Zukunft mitbestimmen. Deshalb ist es wichtig, sie zu involvieren, ihre Probleme zu erkennen und
sich mit ihren Meinungen auseinanderzusetzen. Um dementsprechende Erfahrungen zu sammeln, muss man die Jugend ans
Werk lassen. Ein ebenso geeignetes wie probates Instrument ist hierfür der Jugendlandtag. Abgesehen von der
tatsächlichen Gesetzgebungskompetenz simuliert dieser den tatsächlichen Ablauf einer Landtagssitzung.
Die Jugendlichen erhalten eine Plattform, um ihre politischen Interessen und ihre Überzeugungen zu vertreten
und lernen darüber hinaus die Wege der Gesetzgebung kennen“, so der Landtagspräsident, der gleichzeitig
ankündigte, nach dem Jugendlandtag 2018 alle Fraktionen der im Landtag vertretenen Parteien zu einem Runden
Tisch mit Jugendlichen, Jugendsprechern oder Vertretern einer Jugendorganisation zu einem Workshop, einzuladen,
um eine offene Diskussion über die hinkünftige Ausrichtung dieser Plattform der politischen Mitbestimmung
für Jugendliche zu führen.
Der Jugendlandtag existiert im Burgenland seit 2007 und findet heuer bereits zum 8. Mal statt. Die Landtagsdirektion
Burgenland ist die einzige in Österreich, die einen Jugendlandtag analog zu den regulären Sitzungen organisiert.
Mit der Beteiligung von Schülern, Studenten und Lehrlingen garantiert der Jugendlandtag in dieser Form eine
breite Diskussion mit vielfältigen Sichtweisen. In der Vergangenheit haben diese Jugendlandtage einige erfolgreiche
Initiativen, wie beispielsweise den DiscoBus, die Starterwohnungen, die Lehre mit Matura oder das geförderte
Semesterticket für burgenländische Studierende in Wien hervorgebracht, die heute noch Bestand haben.
Die Kandidatinnen und Kandidaten müssen zwischen 16 und 25 Jahre alt sein und dürfen höchstens einmal
zuvor an einem Jugendlandtag teilgenommen haben. So, wie in den letzten Jahren auch, richtet sich die Zusammensetzung
des Jugendlandtages nach dem Ergebnis der letzten Landtagswahl. Dabei haben die Fraktionen die Möglichkeit,
die Jugendlichen aus verschiedenen Organisationen zu entsenden oder selbst freie Mandate zu vergeben. Da sich der
Landtag aus 36 Abgeordneten zusammensetzt, dürfen auch 36 Jugendliche am Jugendlandtag teilnehmen. Die Aufteilung
lautet in Analogie zu den Ergebnissen der letzten Landtagswahl SPÖ 15 Sitze, ÖVP 11 Sitze, FPÖ 6
Sitze, Grüne 2 Sitze und LBL 2 Sitze.
Der Ablauf des Jugendlandtages wurde im Organ der Präsidialkonferenz einhellig festgelegt. Der Startschuss
fällt am 13. Oktober 2018 mit einem Vorbereitungsseminar. Das Seminar ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten
Teil wird die Fragestunde vorbereitet. Durch Losziehung werden sieben Gruppen bestimmt. Diese können sich
ganz unterschiedlich zusammensetzen. Jede Gruppe erarbeitet gemeinsam eine Frage, die im Jugendlandtag an ein Regierungsmitglied
gestellt wird. Im zweiten Teil werden vier Gruppen gebildet. Jede Gruppe erarbeitet zu einem bestimmten Thema einen
Antrag. In diesem Antrag gilt es, eine Problemstellung zu erkennen und dann entsprechende Forderungen zu formulieren.
Diese Anträge werden dann im Plenum debattiert und abschließend behandelt - das heißt, angenommen
oder abgelehnt. Im Anschluss an den Jugendlandtag wird ein Bericht über die Anträge formuliert. Dieser
läuft in die nächste reguläre Landtagssitzung ein, wird dann diskutiert und zur Kenntnis genommen.
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