Plattform der politischen Mitbestimmung

 

erstellt am
24. 09. 18
13:00 MEZ

8. Burgenländischer Jugendlandtag am 25. Oktober 2018
Eisenstadt (blms) - Wie die regulären Sitzungen des Landesparlaments, nämlich standesgemäß an einem Donnerstag um 10.00 Uhr, so wird auch der diesjährige Jugendlandtag am 25. Oktober 2018 abgehalten und per Live Stream im Internet übertragen. Das gab Landtagspräsident Christian Illedits im Rahmen einer Pressekonferenz gegenüber Medienvertretern bekannt. Illedits erachtet diesen als fixen Bestandteil der Landtagsarbeit: „Die oftmals geäußerten Aussagen zur Politikverdrossenheit von Jugendlichen entbehren jeder Grundlage, denn die Jugendlichen wollen einfach nur stärker in die politische Gestaltung eingebunden werden und ihre persönliche Zukunft mitbestimmen. Deshalb ist es wichtig, sie zu involvieren, ihre Probleme zu erkennen und sich mit ihren Meinungen auseinanderzusetzen. Um dementsprechende Erfahrungen zu sammeln, muss man die Jugend ans Werk lassen. Ein ebenso geeignetes wie probates Instrument ist hierfür der Jugendlandtag. Abgesehen von der tatsächlichen Gesetzgebungskompetenz simuliert dieser den tatsächlichen Ablauf einer Landtagssitzung. Die Jugendlichen erhalten eine Plattform, um ihre politischen Interessen und ihre Überzeugungen zu vertreten und lernen darüber hinaus die Wege der Gesetzgebung kennen“, so der Landtagspräsident, der gleichzeitig ankündigte, nach dem Jugendlandtag 2018 alle Fraktionen der im Landtag vertretenen Parteien zu einem Runden Tisch mit Jugendlichen, Jugendsprechern oder Vertretern einer Jugendorganisation zu einem Workshop, einzuladen, um eine offene Diskussion über die hinkünftige Ausrichtung dieser Plattform der politischen Mitbestimmung für Jugendliche zu führen.

Der Jugendlandtag existiert im Burgenland seit 2007 und findet heuer bereits zum 8. Mal statt. Die Landtagsdirektion Burgenland ist die einzige in Österreich, die einen Jugendlandtag analog zu den regulären Sitzungen organisiert. Mit der Beteiligung von Schülern, Studenten und Lehrlingen garantiert der Jugendlandtag in dieser Form eine breite Diskussion mit vielfältigen Sichtweisen. In der Vergangenheit haben diese Jugendlandtage einige erfolgreiche Initiativen, wie beispielsweise den DiscoBus, die Starterwohnungen, die Lehre mit Matura oder das geförderte Semesterticket für burgenländische Studierende in Wien hervorgebracht, die heute noch Bestand haben.

Die Kandidatinnen und Kandidaten müssen zwischen 16 und 25 Jahre alt sein und dürfen höchstens einmal zuvor an einem Jugendlandtag teilgenommen haben. So, wie in den letzten Jahren auch, richtet sich die Zusammensetzung des Jugendlandtages nach dem Ergebnis der letzten Landtagswahl. Dabei haben die Fraktionen die Möglichkeit, die Jugendlichen aus verschiedenen Organisationen zu entsenden oder selbst freie Mandate zu vergeben. Da sich der Landtag aus 36 Abgeordneten zusammensetzt, dürfen auch 36 Jugendliche am Jugendlandtag teilnehmen. Die Aufteilung lautet in Analogie zu den Ergebnissen der letzten Landtagswahl SPÖ 15 Sitze, ÖVP 11 Sitze, FPÖ 6 Sitze, Grüne 2 Sitze und LBL 2 Sitze.

Der Ablauf des Jugendlandtages wurde im Organ der Präsidialkonferenz einhellig festgelegt. Der Startschuss fällt am 13. Oktober 2018 mit einem Vorbereitungsseminar. Das Seminar ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil wird die Fragestunde vorbereitet. Durch Losziehung werden sieben Gruppen bestimmt. Diese können sich ganz unterschiedlich zusammensetzen. Jede Gruppe erarbeitet gemeinsam eine Frage, die im Jugendlandtag an ein Regierungsmitglied gestellt wird. Im zweiten Teil werden vier Gruppen gebildet. Jede Gruppe erarbeitet zu einem bestimmten Thema einen Antrag. In diesem Antrag gilt es, eine Problemstellung zu erkennen und dann entsprechende Forderungen zu formulieren. Diese Anträge werden dann im Plenum debattiert und abschließend behandelt - das heißt, angenommen oder abgelehnt. Im Anschluss an den Jugendlandtag wird ein Bericht über die Anträge formuliert. Dieser läuft in die nächste reguläre Landtagssitzung ein, wird dann diskutiert und zur Kenntnis genommen.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.burgenland.at

 

 

 

 

 

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