Rahmenprogramm im Oktober rund um Ausstellung
Baden (sky unlimited) - Von 24. September 2018 bis 4. November läuft die Ausstellung „Baden Zentrum
der Macht 1917-1918“ im Kaiserhaus Baden. Die Ausstellung thematisiert die beiden letzten Kriegsjahre des Ersten
Weltkrieges, die Friedensbemühungen Kaiser Karls und die Rolle des Armeeoberkommandos, das zu der Zeit in
Baden stationiert war. Rund um die Ausstellung gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Vorträgen, Lesungen
und Spezialführungen.
Am 3. Oktober widmet sich der Historiker und Sachbuchautor Hannes Leidinger im Vortrag „Der Untergang der Habsburgermonarchie“
der oft gestellten Frage nach den Ursachen des Untergangs Österreich-Ungarns. Der Niedergang der Habsburgermonarchie
1918: fundiert und spannend wie ein Krimi erzählt! Leidinger bürstet die Geschichte der Jahre bis 1918
gegen den überlieferten Strich, berichtet von alten und neuen „Herren“, deren Taten und Beschlüsse weitreichende
Konsequenzen für Europa hatten und immer noch haben. Und er geht erstmals der spannenden Frage nach, ob die
Monarchie nicht in vielen kleinen Imperien bis heute weiterlebt.
Im Vortrag „Meinetwegen kann er gehen“ – Kaiser Karl und das Ende der Habsburgermonarchie – am 10. Oktober blickt
Katrin Unterreiner in den Herbst 1918 zurück. Die Vertreter des neuen Staates drängen Kaiser Karl zum
Rückzug von den Regierungsgeschäften: Nach längerem Zögern unterschreibt er am 11. November
die Verzichtserklärung und übersiedelt mit seiner Familie nach Schloss Eckartsau. Das Ende der Habsburgerherrschaft
ist besiegelt. Anhand neu entdeckter Quellen dokumentiert Katrin Unterreiner die dramatischen Ereignisse und geht
spannenden Fragen nach: Wie lief die Übergabe der Herrschaft an die Vertreter der Republik ab? Was passierte
mit den Kronjuwelen? Wie lebte Karls Familie nach seinem Tod und wurden die Habsburger tatsächlich enteignet?
Am 17. Oktober begeben sich Verena Moritz und Hannes Leidinger im Vortrag „Spion des Kaisers – Maximilian Ronge
im Porträt“ auf die Spuren des wichtigsten österreichischen Geheimdienstmannes. Der gebürtige Wiener
Ronge war letzter Geheimdienstchef der österreichisch-ungarischen Monarchie und zeichnet verantwortlich für
die Entlarvung des „Jahrhundertspions“ Alfred Redl. Bereits Jahre vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges machte er
sich für die „Unschädlichmachung“ illoyaler Staatsbürger stark und wirkte an der Ausarbeitung entsprechender
Verordnungen im Kriegsfall mit. Als 1917 das Armeeoberkommando nach Baden übersiedelte, koordinierte Ronge
die verschiedenen Sicherheitsvorkehrungen, wo er mit „passivem Widerstand“ seitens der Badener Bürger zu kämpfen
hatte. Ronges Loyalität gegenüber dem Herrscherhaus stand ungeachtet der kritischen Beurteilung der Politik
Kaiser Karls außer Zweifel. Er nutzte alle Mittel, die der Monarchie zum Sieg verhelfen sollten.
Die Vorträge beginnen jeweils um 19 Uhr, die Ausstellung ist an diesen Tagen bis zum Beginn des Vortrags geöffnet.
Am 21. Oktober um 11 Uhr liest Gertraud Maria Mühlbach zum 107. Hochzeitstag von Erzherzog Karl und Zita:
„Hochzeit im Hause Habsburg am 21. Oktober 1911“. Weltkrieg und Herrscherpflichten waren zum Zeitpunkt der Hochzeit
für das junge Paar im Oktober 1911 in Schloss Schwarzau am Steinfeld noch undenkbar. Erzherzog Karl war 24
Jahre alt, Prinzessin Zita von Bourbon-Parma 19 Jahre. War es eine Liebesheirat oder gab es dynastische Interessen?
Am 20. November 1912 wurde ihr erster Sohn, Erzherzog Otto, in der Villa Wartholz bei Reichenau an der Rax geboren.
Als Erzherzogspaar hatten die beiden drei weitere Kinder, eines als Kaiserpaar, drei weitere Kinder folgten im
Exil. War es eine glückliche Ehe? Nahm Kaiserin Zita Einfluss auf die Entscheidungen ihres Ehemannes?
Vorträge / Lesung je € 6,- / Eintritt zur Ausstellung & Vortrag € 9,-
Das Kaiserhaus Baden nimmt auch an der Langen Nacht der Museen am 6. Oktober teil. „Krieg und Frieden“ lautet heuer
das Motto: für alle Altersgruppen geeignet, kann an einzelnen Stationen die ganze Nacht hindurch Interessantes
zum Thema erfahren und erlebt werden. Die Ausstellung ist bis 1 Uhr nachts geöffnet.
Jeden Samstag, Sonntag und an Feiertagen finden außerdem um 16.00 Uhr Führungen durch die Ausstellung
statt, am 26. Oktober gibt es stündlich Führungen. Zusätzlich können jederzeit individuelle
Führungen ebenso wie ein spezielles Vermittlungsprogramm für Schulklassen ab der 5. Schulstufe gebucht
werden.
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