Wien (bmi) - Neun Expertinnen und Experten des "European Return and Reintegration Netzwerks" (ERRIN)
trafen einander vom 18. bis 20. September 2018 in Wien, um neue, in einem Pilotprojekt zu erprobende Standards
für die freiwillige Rückkehr von Menschen in ihr Heimatland und deren Reintegration zu besprechen.
Beim diesem Arbeitstreffen wurden unter anderem Erfahrungen und Evaluierungsergebnisse eines im Mai 2018 in erster
Phase in Russland gestarteten Pilotprojekts für die freiwillige Rückkehr von Menschen in ihr Heimatland
und deren Reintegration besprochen. Dabei wurden die von den beteiligten Mitgliedstaaten erarbeiteten und in der
ersten Phase des Pilotprojekts erstmals erprobten Formulare und Abläufe bewertet, um in der zweiten Phase
verbesserte Instrumente zum Einsatz bringen zu können.
Den Vorsitz der Arbeitsgruppe "Harmonisierung" hat das Team des ERRIN-Austria National Contact Point
im Innenministerium, Edita Blazyte, MSc, Sanja Mitranic, MA und Mag. Stephan Amann, MAS MBA. Zentrale Anliegen
der Arbeitsgruppe sind die Vereinfachung und Verbesserung der freiwilligen Rückkehr von Menschen in ihr Heimatland
und deren Reintegration durch standardisierte Formulare und Abläufe. "Schnell durchgeführte und
nachhaltige Reintegrationsbeispiele sind oft Erfolgsgeschichten, die auch andere Asylwerber und Migranten zu einer
freiwilligen Rückkehr bewegen", sagt Mag. Stephan Amann.
Arbeitsgruppe "Harmonisierung" startete Anfang 2017
Die Arbeitsgruppe "Harmonisierung des European Return and Reintegration Netzwerks" (ERRIN) arbeitet unter
dem Vorsitz Österreichs seit Anfang 2017 auf eine Vereinfachung und Verbesserung der freiwilligen Rückkehr
von Menschen in ihr Heimatland und deren Reintegration hin. Weitere Teilnehmer der Arbeitsgruppe sind Vertreterinnen
und Vertreter aus Deutschland, Dänemark, Frankreich, Schweden und dem Vereinigten Königreich. Im Frühling
2018 wurde ein interner Leitfaden zur Harmonisierung einschließlich eines Pilotprojekts erstellt. Im Mai
2018 startete ein Pre-Pilot-Projekt (Phase 1) in Russland, im Oktober 2018 beginnt das Pilotprojekt (Phase 2) in
Marokko.
1.800 Menschen die Rückkehr ermöglicht
Das Thema "Rückkehr" ist für das Bundesministerium für Inneres von zentraler Bedeutung.
Seit 2016 ist das Innenministerium Mitglied von ERRIN, einem Rückkehr- und Reintegrationsprogramm auf europäischer
Ebene, mit dem Ziel, nachhaltige Reintegrationsunterstützung im Herkunftsland anzubieten. Seit Juli 2016 konnte
im Rahmen von ERRIN über 1.800 Menschen eine Rückkehr in ihre Heimatländer ermöglicht werden,
davon allein 900 in den Irak und 200 nach Afghanistan. Freiwillig Rückkehrende erhalten als Reintegrationsunterstützung
bis zu 200 Euro Bargeld und 2.800 Euro an Sachleistungen, wobei sich die Sachleistungen am Geschäftsmodell
der Rückkehrenden orientieren. So werden etwa für die Eröffnung eines Frisör- oder Lebensmittelgeschäfts
die dafür benötigten Waren und das nötige Know-how bereitgestellt. Auch (berufliche) Ausbildungen,
medizinische Leistungen etc. sind möglich.
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