„Karikaturmuseum Krems goes digital“
Krems (kunstmeile) - DER SOKOL – Preis für digitale Karikatur, kritische Zeichenkunst und Satire wurde am
20. September zusammen mit den Landessammlungen Niederösterreich und der Erich Sokol Privatstiftung Mödling
im Karikaturmuseum Krems vergeben. Es wurden Preise in vier Kategorien vergeben: SOKOL Förderpreis, SOKOL
Würdigungspreis für besondere Leistungen oder Lebenswerk, zwei AIR – Artist in Residence Stipendien
für digitale Einreichungen und der Hauptpreis SOKOL Preis für digitale Karikatur.
Eine hochkarätige Jury unter der Schirmherrschaft von Annemarie Sokol, Witwe und Nachlassverwalterin, wählte
die Gewinner/innen aus. Der Hauptpreis, dotiert mit 11.000 EUR, ging an den US-amerikanischen Karikaturisten Thomas
Fluharty. Die Preise wurden von Karikaturist Michael Pammesberger, Cartoonistin Katharina Greve, Künstlerischer
Direktor des Karikaturmuseum Krems Gottfried Gusenbauer und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner übergeben.
Johanna Mikl-Leitner hielt die feierliche Eröffnungsrede bei der Verleihung und verwies auch auf den digitalen
Wandel im Kunst- und Kulturbereich: "Die Digitalisierung erfasst auch die Kunst und Kultur. Das Land Niederösterreich
knüpft an diese dynamische Entwicklung an, was sich auch in den Landessammlungen widerspiegelt. Der digitale
Wandel ist Realität und im Zentrum dieser Entwicklungen stehen die Menschen. Gerade ein Projekt wie DER SOKOL
- Preis für digitale Karikatur, kritische Zeichenkunst und Satire zeigt deutlich, dass Niederösterreich
eine Brücke schlägt, die junge ambitionierte Zeichner/innen mit den Größen der nationalen
und internationalen Karikatur-Szene verbindet. Wie bedeutend DER SOKOL im internationalen Vergleich ist sieht man
auch an der Dotierung von fast 31.000 Euro."
Die Gewinner/innen
Den SOKOL Preis für digitale Karikatur erhielt der in den USA lebende Karikaturist Thomas Fluharty. Er
gestaltete unter anderem Cover für das Satiremagazin MAD, den Spiegel und Time. Sein Time-Cover ging später
an die Sammlung der National Portrait Gallery.
Thomas Fluharty darf sich über ein Preisgeld von 11.000 Euro freuen und die gläserne SOKOL Preis-Statuette
mit nach Hause nehmen.
Die beiden AIR – Artist in Residence Niederösterreich Stipendien gingen an Frank Hoppmann und an Ramize Erer,
für einen Studienaufenthalt in Krems/Niederösterreich.
Frank Hoppmann, 1975 in Deutschland geboren studierte Design mit den Schwerpunkten Zeichnen, Illustration und Druckgrafik
an der Fachhochschule Münster. Seine Arbeiten erschienen im Satiremagazin Eulenspiegel, in der Welt, der Welt
am Sonntag, der Münsterschen Zeitung, dem Rolling Stone, der Los Angeles Times, dem Handelsblatt und vielen
anderen. Ramize Erer, 1963 in der Türkei geboren, studierte in Istanbul und lebt derzeit in Paris. Als Cartoonistin
begann sie beim Satiremagazin GirGir und arbeitete dann 13 Jahre lang bei den Tageszeitungen Cumhuriyet und Radikal,
wo sie die Figur des „bösen Mädchens“ erfand.
Der SOKOL Förderpreis, der mit 4.000 Euro dotiert ist, ging an Nadia Khiari. Sie wurde 1973 in Tunesien und
wurde bekannt als zeichnerische Chronistin der tunesischen „Jasminrevolution“ von 2010/11, deren Umwälzungen
den Arabischen Frühling auslösten.
Ihre bekannteste Cartoonfigur ist der Kater „Willis aus Tunis“, der die Ereignisse während und nach der Revolution
mit bissigem, manchmal schwarzem Humor kommentierte.
Der SOKOL Würdigungspreis für besondere Leistungen oder Lebenswerk, der ebenfalls hochdotiert ist mit
11.000 Euro ging an den in Deutschland lebenden Sebastian Krüger. Er studierte Freie Malerei an der Hochschule
für Bildende Künste Braunschweig. Krüger machte rasch Karriere als Karikaturist und Zeichner für
Zeitschriften in und außerhalb Deutschlands sowie als Illustrator und Gestalter von Plattencovern.
Seine Arbeiten ziehen in Ausstellungen zahlreiche Besucher/innen an und sind bei Sammler/innen weltweit gefragt.
Zum Preis
Namensgeber Erich Sokol gilt in der Karikatur und Satire, aber auch in seiner Königsdisziplin, der Portrait-Karikatur,
als Wegbereiter einer neuen österreichischen Schule. DER SOKOL - Preis für digitale Karikatur, kritische
Zeichenkunst und Satire spiegelt die großartigen Leistungen dieses Künstlers wider und weist auf seine
stark medial verschränkte und moderne Arbeitsmethode hin. Darüber hinaus werden durch diesen Preis einerseits
das Werk und der Name Erich Sokol international stark transportiert, andererseits wird der aktive Umgang mit digitalen,
zukunftsweisenden Medien vom Land Niederösterreich, den Landessammlungen Niederösterreich und dem Karikaturmuseum
Krems forciert.
Der Preis wurde im Frühjahr 2017 ausgeschrieben und erstmals präsentiert. Bis 1. Jänner 2018 konnten
nationale und internationale Künstler/innen ihre Werke einreichen. Rund 400 Einreichungen sind bis zu diesem
Datum eingetroffen und eine hochkarätige Jury hat unter der Schirmherrschaft von Annemarie Sokol, Witwe und
Nachlassverwalterin, 40 Werke von 36 Künstler/innen nominiert. Insgesamt waren die Preise mit rund 31.000
Euro sehr hoch dotiert und würdigten Künstler/innen, die Karikaturen mittels digitaler Techniken umsetzen.
PREISVERLEIHUNG
Zur Feierlichkeit am 20. September 2018 luden das Karikaturmuseum Krems, die Landessammlungen Niederösterreich
sowie die Erich Sokol Privatstiftung Mödling. Die Preisverleihung selbst fand in der benachbarten Kunsthalle
Krems statt. Die Moderation übernahm Karl Hohenlohe, der die Gäste eloquent durch den Abend führte.
Ein kulinarisches Highlight des Abends war der Pariserspitz, der eigens für die Preisverleihung von Do &
Co angefertigt wurde. Für das Dessert hat Erich Sokol die Werbekampagne gezeichnet.
Nachdem die Gewinner/innen gekürt wurden, wurde bei einem fliegenden Buffet den Klängen von DJ Pitralon
gelauscht.
DER SOKOL wird alle 5 Jahre vergeben – 2022 startet die nächste Ausschreibung, wo talentierte Künstler/innen
ihre Werke einreichen können.
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