NR-Präsident Sobotka und Rudolf Buchbinder plädieren dafür, Kinder und Jugendliche
früh mit Kunst und Kultur zu konfrontieren
Wien (pk) - Die Politik sollte bei Kunst mehr hinhören. Auch seien Kinder und Jugendliche früh
mit Kunst und Kultur zu konfrontieren. In diesem Befund sind sich Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und
der international renommierte Pianist Rudolf Buchbinder einig, wie die beiden in einem Kurier-Interview vom 21.
September feststellen.
Was die politische Kultur, die "aktuelle Tonalität", im Parlament betrifft, so ortet der Chef des
Hohen Hauses, der selbst leidenschaftlicher Musiker und Dirigent ist, schrille und laute Töne. Sowohl in Politik
als auch in der Gesellschaft sei zudem das Phänomen zu beobachten, dass einzelne Gruppen nicht mehr das größere
Gesamte im Fokus haben. "Vielleicht fehlt uns manchmal die richtige Partitur", meinte Sobotka, der sich
mehr Balance wünschen würde. Dennoch attestiert der Nationalratspräsident allen Abgeordneten, an
der Würde des Hohen Hauses zu arbeiten. Das werde nur oft in der unmittelbaren Emotion vergessen.
Sobotka hält das Hinhören auf Kunst und Wissenschaft für einen wesentlichen Faktor für die
Politik. Das Parlament pflege in diesem Sinne beispielsweise Partnerschaften mit der Akademie der Wissenschaften,
der Musikuniversität oder mit der Universität für angewandte Kunst. KünstlerInnen haben oftmals
ein wesentlich höheres Sensorium für gesellschaftliche Entwicklungen, so Sobotka. Es gelte, das einigende
Band von Kunst und Kultur stärker wahrzunehmen und zu erkennen, dass es eine gewisse Kultur im Umgang miteinander
braucht.
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