Brüssel/Graz/Wien (bmlv) - Von 17. bis 19. September trafen die Kommandanten der Landstreitkräfte
der kontinentaleuropäischen Staaten und der USA in Graz zum Informationsaustausch. Dreißig Delegationen
widmeten sich beim 5. Forum der Europäischen Kommandanten der Landstreitkräfte dem Thema "hybride
Bedrohung". Unter "hybrider Bedrohung" versteht man die Kombination aus klassischen Militäreinsätzen,
wirtschaftlichem Druck, Computerangriffen bis hin zur Propaganda in Medien und sozialen Netzwerken.
Die Schwelle zum klassischen Krieg soll in hybriden Konflikten nicht überschritten werden. Ein Weg dazu ist
es nicht nur, unmittelbaren Schaden anzurichten, sondern auch demokratische Gesellschaften zu destabilisieren und
Entscheidungsfindungen zu behindern.
"Treffen wie das Forum der europäischen Kommandanten der Landstreitkräfte tragen zur Verbesserung
der Zusammenarbeitsfähigkeit und zum Wissenstransfer zwischen Armeen bei. Wir werden die aktuellen sicherheitspolitischen
Herausforderungen nur gemeinsam in Europa lösen können. Dazu müssen Soldaten verschiedener Nationen
zusammenarbeiten. Und dieses Forum sehe ich als einen weiteren Beitrag für mehr Sicherheit für Europa
und seine Bürger", so Verteidigungsminister Mario Kunasek.
Festakt vor Schloss Eggenberg
Eröffnet wurde das Forum mit einem Festakt vor dem historischen Ambiete von Schloss Eggenberg zu dem der
Landeshauptmann der Steiermark, Hermann Schützenhofer, und der Bürgermeister der Stadt Graz, Siegfried
Nagl, geladen hatten. Dabei kam es auch vor dem "Großen Österreichischen Zapfenstreich" zur
Uraufführung des Marsches "Sound of Land Forces", für das Forum komponiert vom Vorarlberger
Militärkapellmeister, Major Wolfram Öller.
Internationalen Experten informieren über Erkenntnisse
International anerkannte Experten, wie Matti Saarelainen vom "European Centre of Excellence for Countering
Hybrid Threats" in Helsinki, Michel Rademaker vom "Hague Centre for Strategic Studies" oder Ofer
Fridman vom "King's College London" referierten über die neuesten Erkenntnisse in der Bewältigung
hybrider Bedrohungen.
Der Gastgeber des Forums, der Kommandant der österreichischen Landstreitkräfte, Generalleutnant Franz
Reißner dazu: "Gezielte Destabilisierung kann auch die Streitkräfte von demokratischen Staaten
betreffen. Das 5. Forum ist eine Plattform für den Informationsabgleich auf hohem wissenschaftlichem Niveau
und soll uns zu Antworten zur Abwehr dieser Bedrohungen führen. Diese Art der Bedrohungen betrifft nicht nur
einen Staat allein. Daher kann ihnen nicht einzeln, sondern nur im partnerschaftlichen Zusammenwirken begegnet
werden."
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