Nationalratspräsident eröffnet Herbsttagung der Parlamentarischen Versammlung Europa-Lateinamerika
in Wien
Wien (pk) - Der interparlamentarische Dialog zwischen Europa und Lateinamerika biete großes Potenzial,
gemeinsame Werte wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte, zu denen sich beide Regionen bekennen,
gemeinsam durchzusetzen, unterstrich Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka am 19. September bei der
Eröffnung der Herbsttagung der Parlamentarischen Versammlung Europa-Lateinamerika (EuroLat) in der Hofburg.
Der Nationalratspräsident sah in der Wahl des Tagungsortes eine Bestätigung der Rolle Wiens als Ort des
Dialogs und des Miteinanders und bekannte sich zudem zur Tradition Österreichs, als Vermittler und Brückenbauer
zur Völkerverständigung und Konfliktlösung beizutragen.
Sobotka verwies auf die engen Beziehungen zwischen Europa und Lateinamerika und betrachtete den interparlamentarischen
Diskurs vor allem auch als Möglichkeit, Zukunftsfragen wie den Klimawandel, die Wirtschafts- und Handelsthemen
– dies vor allem vor dem Hintergrund besorgniserregender protektionistischer Tendenzen in manchen Staaten - oder
die Sicherheitspolitik anzusprechen. Was den Kulturbereich betrifft, erinnerte der Nationalratspräsident an
das Projekt "El Sistema" aus Venezuela, das auf die musikalische Ausbildung von Kindern und Jugendlichen
aus benachteiligten Verhältnissen abzielt, und meinte, es brauche mehr solcher Initiativen, um der Jugend
Perspektiven zu eröffnen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern.
Dass globale Herausforderungen in Bereichen wie nachhaltige Entwicklung, Energiepolitik, Sicherheit oder Abrüstung
nur im Dialog lösbar sind, steht auch für Außenministerin Karin Kneissl fest, die sich in ihren
Begrüßungsworten besorgt über die Ereignisse in Venezuela und Nicaragua äußerte und
die Versammlung aufrief, gemeinsam für freie Wahlen, Meinungsfreiheit, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit
einzutreten. Auch Staatssekretärin Karoline Edtstadler wandte sich mit dem Appell an die Versammlung, die
Kräfte zu bündeln, um gemeinsam in Fragen von globaler Bedeutung – sie nannte hier vor allem den Kampf
gegen die Korruption – etwas zu bewegen.
Die Parlamentarische Versammlung Europa-Lateinamerika (EuroLat) wurde auf dem 4. Europa-Lateinamerika/Karibik-Gipfels
während der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft 2006 in Wien gegründet. Sie besteht aus
150 Mitgliedern und setzt sich je zur Hälfte aus Abgeordneten lateinamerikanischer regionaler Parlamente und
Mitgliedern des Europäischen Parlaments zusammen. Ziel der EuroLat-Versammlung ist es, Partnerschaften zwischen
den Regionen zu fördern und Demokratie, Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und die Rolle der Frauen zu stärken.
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