Fachtagung an der FH St. Pölten: Soziale Diagnostik zwischen Ownership und Datensammlung
St. Pölten (fh) - Das Arlt-Symposium des Ilse Arlt Instituts für Soziale Inklusionsforschung widmete
sich dieses Jahr dem Thema Soziale Diagnostik. Unter dem Motto „Erkennen | Entscheiden | Ermöglichen“ standen
Falleinschätzungen, die Aushandlung von Lösungsmöglichkeiten und die begleitende Dokumentation im
Bereich der Sozialen Diagnostik im Zentrum.
In der Sozialen Arbeit und in Einrichtungen des Bildungs- und Gesundheitswesens ist die Einschätzung der sozialen
Situation der Klientinnen und Klienten essentiell für passgenaue Unterstützungsmaßnahmen. Dabei
helfen Instrumente der Sozialen Diagnostik und das Konzept der „Ownership“. Dieses zielt darauf ab, dass die Klientinnen
und Klienten selbst die Steuerung des Lösungsprozesses und des Unterstützungsarrangements in der Hand
behalten. Begründetes Handeln sowie kooperative und durchweg transparente Prozessgestaltung sind professionelle
Standards, die im Rahmen der Tagung diskutiert wurden. In diesem Prozess verhandelt die/der SozialarbeiterIn Entscheidungen
in verständlicher Weise mit den Klientinnen und Klienten.
Zwischen Ownership, Dokumentation und Datenschutz
Das Arlt-Symposium bot den rund 250 Teilnehmenden in Vorträgen und Workshops vielfältige Möglichkeiten
zum Austausch und zur fachlichen Weiterbildung. Unter anderem wurden folgende Fragen thematisiert: Welche Instrumente
können angewendet werden, um Problemkontexte und die soziale Situation der NutzerInnen zu erfassen sowie Lösungswege
zu finden? Wie wird es Klientinnen und Klienten ermöglicht, informierte Entscheidungen über Lösungs-
und Unterstützungsprozesse zu treffen? Was wird wie dokumentiert, und wie schützen Organisationen die
erhobenen Daten vor einer missbräuchlichen Verwendung? Zudem wurde der Einsatz Sozialer Diagnostik in der
Sozialarbeit aus praktischer, theoretischer und wissenschaftlicher Perspektive beleuchtet.
„Dass wir uns an der FH St. Pölten nun zum zweiten Mal im internationalen Kontext mit Sozialer Diagnostik
befassen, zeigt die Relevanz, die wir der fachlichen Auseinandersetzung mit praktischer Fallarbeit und ihren theoretischen,
rechtlichen, aber auch pragmatischen Implikationen beimessen,“ so FH-Dozentin Eva Grigori von der FH St. Pölten,
die gemeinem mit FH-Dozentin Karin Goger für die inhaltliche Konzeption der Tagung verantwortlich zeichnete.
Die FH St. Pölten war dieses Jahr bereits zum zweiten Mal Austragungsort der Diagnostiktagung.
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